Hauke Schmidt
· 25.10.2010
Gezeitenreviere sind aufgrund ihres beständig wechselnden Charakters beeindruckende Törnziele – und eine Herausforderung für den Skipper.
Das Schauspiel ist faszinierend. Etwa alle sechs Stunden strömt das Wasser aus dem Hafen, die Yachten sinken gemächlich auf den Grund. Ein Skipper nutzt die Gunst der Stunde, stapft durch den Schlick und begutachtet das Unterwasserschiff seiner Yacht.
Es ist dieses regelmäßige Auf und Ab, das den besonderen Reiz ausmacht von Revieren wie dem Wattenmeer, der Nordsee, des Englischen Kanals oder der Bretagne. Das beständig ein- und ausströmende Wasser schafft einzigartige Naturlandschaften mit einem enormen Artenreichtum.
Demgegenüber steht, vor allem bei revierfremden Seglern, der Respekt vor den Auswirkungen der Gezeiten. Die schwankenden Wasserstände verleihen der Törnplanung quasi eine zusätzliche Dimension. Aufgrund des Tiefgangs und der sich verändernden Strömungsverhältnisse lässt sich nicht jedes Ziel zu jeder Tageszeit erreichen. Das Wissen hierüber wird zum entscheidenden Kriterium.
Mit den Theorien zur Vorausberechnung von Ebbe und Flut lassen sich ganze Bücher füllen. Für die Segelpraxis ist so viel physikalisches Know-how zum Glück nicht nötig. Um die Vorgänge zu verstehen, reichen einige Grundlagenkenntnisse aus.
Wie die schwankenden Wasserstände entstehen und was zur sicheren Navigation nötig ist lesen Sie in YACHT 23/2010, ab 27.10. am Kiosk.