Lars Bolle
· 01.08.2017
Wie sollte der Gennakerbaum auf einer Fahrtenyacht bemessen sein? Das hängt vom Einsatzzweck und der Segelleistung der Yacht ab
Der Gennaker hat den Spinnaker auf modernen Fahrtenyachten fast durchgängig abgelöst, denn die asymmetrische Variante hat in einigen Bereichen klare Vorteile. Beim Fahrtensegeln, vor allem mit kleiner Crew, fällt das deutlich einfachere Handling am meisten ins Gewicht: Kein Hantieren auf dem Vorschiff mit dem Spinnakerbaum, nur eine Schot ist zu bedienen statt wie beim Spinnaker zusätzlich der Achterholer; Toppnant und Niederholer des Spibaums nicht zu vergessen. Zum Halsen muss niemand das Cockpit verlassen. Beim Setzen und Bergen gibt es kaum Unterschiede zum Spi, es sei denn, es handelt sich um einen Rollgennaker, der wiederum auch vom Cockpit aus bedient werden kann.
Doch während beim Spinnaker das Prinzip des Anschlagens immer sehr ähnlich ist – eben mit Spibaum, Schot und Achterholer –, gibt es beim Gennaker an einem Punkt erhebliche Unterschiede: bei der Ausführung des Gennakerbaums. Manche Boote haben gar keinen. Die meisten neuen Fahrtenyachten verfügen über einen Bugspriet. Viele Regattayachten fahren ausgeprägte Bäume, teils mehrere Meter lang, teils fest an den Rumpf laminiert, mit oder ohne Wasserstag, ausziehbar, ja drehbar gelagert. Die unterschiedlichen Ausführungen und Längen sind verschiedenen Einsatzzwecken geschuldet.
Grundsätzlich gilt: je länger, desto besser. Zugleich gilt auf Fahrtenyachten: Das ist Unsinn.
Weshalb das so ist, wird in YACHT 17/2017 ausführlich erklärt. Dazu zeigen wir 20 verschiedene Ausführungen von Gennakerbäumen.
So trimmt man das Raumschotssegel richtig