Was gibt es Schöneres, als in einer einsamen Bucht seinen Anker zu werfen? Es kostet nichts, man liegt ruhig, und der Sternenhimmel lässt sich ohne störendes Licht betrachten. In der Praxis tummeln sich jedoch in den schönsten Buchten oft schon etliche andere Ankerlieger, die zu allem Überfluss auch noch unterschiedliche Schwojverhalten aufweisen. Das eigene Grundeisen fällt dann mit einem mulmigen Gefühl oder eben gar nicht. Die entspannte Nachtruhe ist jedenfalls passé, und wenn am nächsten Morgen beim Hochholen auch die Kette eines Nachbarschiffs gegriffen wird, dann ist das Debakel perfekt. Für die nächste Nacht wird ein überteuerter Stegplatz wieder dankend in Kauf genommen.
Ein Muringbojen-Platz besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Über der Wasseroberfläche befindet sich der gut sichtbare Schwimmkörper in Form einer Boje. Über eine Kette ist diese mit dem Grundgeschirr verbunden, ds auf dem Meeresboden liegta oder manchmal sogar eingegraben ist. Meist handelt es sich dabei um einen versenkten Betonblock, aber auch ausgediente große Anker oder Bodenschrauben können als Fixpunkt dienen. An der Boje gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Festmacherleinen festzumachen beziehungsweise durchzuziehen. Das kann eine Tauwerkschlaufe sein, die an der Kette befestigt ist oder auch ein durch die Boje durchgesteckter Eisenstab mit einer Öse.
Ein Muringbojen-Platz besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Über der Wasseroberfläche befindet sich der gut sichtbare Schwimmkörper in Form einer Boje. Über eine Kette ist diese mit dem Grundgeschirr verbunden, das auf dem Meeresboden liegt oder manchmal sogar eingegraben ist. Meist handelt es sich dabei um einen versenkten Betonblock, aber auch ausgediente große Anker oder Bodenschrauben können als Fixpunkt dienen. An der Boje gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Festmacherleinen festzumachen beziehungsweise durchzuziehen. Das kann eine Tauwerkschlaufe sein, die an der Kette befestigt ist oder auch ein durch die Boje durchgesteckter Eisenstab mit einer Öse.
In unserem nördlichen Nachbarland kümmern sich Dansk Sejlunion und Danske Tursejlere um die insgesamt 300 Muringbojen in den dänischen Fahrwassern. Als zahlendes Clubmitglied in einem dänischen Verein können alle Bojen kostenlos genutzt werden. Die 150 Bojen der Dansk Sejlunion sind mit „DS“ markiert.
Bei Danske Tursejlere können sich auch deutsche Segler anmelden, um auf das gesamte Netzwerk zugreifen zu können. Nur die 150 mit DT markierten Muringbojen können ohne jegliche Clubmitgliedschaft von allen Seglern kostenlos genutzt werden. In der App „Blå oplevelser“ gibt es eine Karte mit allen ausgelegten Bojen und den genauen Koordinaten. Über einen Link können zudem touristische Informationen zu dem jeweiligen Gebiet eingeholt werden, allerdings nur auf Dänisch. Die dänischen Bojen dürfen nicht länger als 24 Stunden belegt und die maximale Belastung von 15 Tonnen darf nicht überschritten werden. Dafür können sich auch mehrere kleine Boote an eine Tonne legen, sofern die Maximalbelastung nicht gerissen wird. Für mögliche Schäden kommen die Betreiber jedoch auch bei Einhaltung der Vorschriften nicht auf. Die dänischen Muringbojen liegen im Normalfall in einer Wassertiefe von 2,5 bis drei Metern, weswegen von der Nutzung bei auflandigen Winden und einer möglichen Grundberührung offiziell abgeraten wird.
Auf den Balearen gibt es mittlerweile zwölf Bojenfelder, von denen sieben in öffentlicher Hand liegen. Diese kostenpflichtigen Plätze dienen vornehmlich dem Schutz der Seegraswiesen und können auf der Internetseite www.portsib.es gebucht werden. Hier ist nur ein Boot pro Muringboje erlaubt und die maximal zulässige Windstärke liegt bei 16 Knoten. Die Hafenbehörde bietet Bojen bis acht, zwölf, 15, 20 und bis 25 Meter Bootslänge. Auch Katamarane können seit diesem Jahr buchen. Die Bojenfelder liegen aus vom 13. Juni bis Ende September, in einigen Fällen auch bis zum 15. Oktober. Knackpunkt: Vor einer Buchung muss das Boot registriert werden. Neben persönlichen Angaben zu Skipper und Schiff muss dabei auch ein Scan der Bootspapiere hochgeladen werden. Neben vier weiteren Bojenfeldern, die in der Regie von Segelvereinen liegen, gibt es noch eines im Nationalpark Cabrera, das ebenfalls zwingend vorab gebucht werden muss.
Auch in Deutschland gibt es die Ankeralternative, wie in Eckernförde, wo der Segelverein Altona-Oevelgönne e.V. (SVAOe) insgesamt 36 Muringbojen betreibt. Yachten bis etwa 40 Fuß können dort festmachen, Nicht-Vereinsmitglieder zahlen zwischen elf und 14 Euro für die Nacht. Damit die Grundgeschirre immer im tadellosen Zustand sind, werden sie nach jeder Saison inspiziert, gereinigt und wenn nötig ersetzt.
Da das Freibord am Bug am höchsten und somit die Muringboje schwerer zu erreichen ist, kann es Sinn ergeben, sie mit dem Heck anzusteuern und Badeplattform oder -leiter zu nutzen. Das gilt insbesondere für Solo-Skipper. Zudem kann der Steuermann die Boje so auch besser sehen. Ansonsten lassen sich auch von einem Dingi die Leinen gut durchstecken und zurückgeben. Idealerweise sollte von beiden Vorderklampen je eine Leine gelegt werden. Auch ein Patentmuringhaken ist ein gutes Hilfsmittel, um den Festmacher einzufädeln.
Das Grundproblem ist, dass Crews den Zustand eines unter Wasser liegenden Grundgeschirrs oft nicht überprüfen können. Es hilft, den Betreiber, falls bekannt, zu kontaktieren und um Auskunft zu bitten, für welches Gewicht das System ausgelegt ist und wann die letzten Wartungsarbeiten stattgefunden haben. Manchmal hilft auch ein Tauchgang, um einen Eindruck zu bekommen, oder ein beherztes Rückfahrmanöver, um zu testen, ob die Muring hält, was sie verspricht. Sind die Halterungen am Gewicht oder die Kette stark korrodiert, kann das Boot sozusagen am seidenen Faden hängen. Am Ende des Tages ist es also immer eine Frage des Vertrauens, ob man sich an eine fremde Kette legt. Ein weiterer Nachteil, wenn auch nicht sicherheitsrelevant, macht sich bei Flaute oder ungünstiger Strömung bemerkbar: Das eigene Schiff dengelt dann regelmäßig den Schwimmkörper an, was zu nervenaufreibenden Geräuschen in der Vorschiffskabine führt. Um das zu verhindern, gibt es aber einfache wie wirkungsvolle Tricks.
Bei stärkerem Wind und entsprechendem Wellengang ist eine größere Yacht durchaus in der Lage, Betonplatten vom Meeresgrund anzuheben. Das bestätigt auch Versicherungsexperte Dirk Hilcken vom Branchenprimus Pantaenius: „Wir hatten mal den Fall, dass ein Boot, das über einen längeren Zeitraum an einem festen Geschirr hing, mit dem Ankerstein quer durch die Bucht von Alcúdia gehüpft ist. Irgendwann hing es auf dem Wellenbrecher und war schrott.“
Der Skipper ist gut beraten, auf offensichtliche Mängel an der Muringboje zu achten, um das Risiko einer gebrochenen Verankerung zu minimieren. „Um seiner Sorgfaltspflicht nachzukommen, sollte er bei längerer Abwesenheit immer dafür sorgen, dass eine andere Person regelmäßig Boje und Boot kontrollieren geht. Auch bei einer kurzzeitig gemieteten Muringboje empfehlen wir, nach dem Wartungsstand zu fragen, um am Ende keine unliebsame Überraschung zu erleben“, sagt Dirk Hilcken. So stellt der Versicherungsnehmer sicher, dass sich seine Assekuranz im Schadenfall nicht auf grobe Fahrlässigkeit berufen kann. Dann nämlich dürfte die Versicherung eine Leistung unter Umständen zumindest teilweise verweigern.
Fakt ist, dass es keine rechtlich bindenden Richtlinien gibt, wie eine Muringtonne befestigt sein muss oder die eine Dimensionierung von Gewicht und Ketten vorgeben. Als Faustregel gilt: Je unsicherer der Liegeplatz erscheint, umso mehr muss nach dem Schiff geguckt werden – ähnlich wie beim Ankern. Ist indes das Grundgeschirr gut gepflegt und das Boot für dieses geeignet, dann darf bei moderaten Wetterverhältnissen nicht nur von einem bequemen, sondern auch von einem sicheren Platz ausgegangen werden.
Wir haken ein kräftiges Gummiband mit je einem Haken an der Muringboje und an dem Ankerbeschlag ein. So wird die Boje dicht unter dem Bug auf Position gehalten und stößt bei Flaute nicht gegen den Rumpf. Kommt Wind auf, dehnt sich das Gummiband und der Festmacher hält das Boot wie gewohnt. Ein kurzer Festmacher würde dagegen unangenehm einrucken. So haben wir bei Flaute als auch bei Wind ruhige Nächte.
Manfred Hofinger, Buchkirchen
Um das Boot auch einhand wieder gut an die Muringboje zu bekommen, haben wir eine Hilfsboje gebastelt. Ein etwa 1,5 Meter langes PVC-Rohr wird mit einer Fischernetzboje versehen und mit Kabelbindern fixiert. Das untere Ende des Rohrs wird mit Bleigewicht beschwert, oben ist eine Flagge angebändselt. Die Hilfsboje hängt mit einer dünnen Leine am Auge der Muring und kann ganz einfach von Deck aus gegriffen werden.
Frank Sauer, Singapur
Wir erleichtern uns das Anlegen mit einer Schlinge. Während das Boot langsam an der Muringboje vorbeifährt, wird diese über die Boje geworfen und dichtgeholt. Zum Ablegen spreizt man die Schlinge zu zweit mithilfe des Bootshakens so weit, dass sie sich wieder über die Boje ziehen lässt. Fertig ist das Ablegemanöver.
Otto Kalkbrenner, Graz/Österreich
Damit die Muringstange bei Flaute nicht gegen den Rumpf schlägt, kommt bei uns ein alter Fender zum Einsatz. Das untere Ende wird abgeschnitten, damit sich die Gummiwurst über die Stange schieben lässt. Oben wird ein Loch geschnitten, durch das eine Leine endlos gezogen wird. Mit einer Sorgleine ziehen wir nach dem Ablegen den Fender wieder runter.
Günter Löffler, Eckernförde