Hauke Schmidt
· 27.09.2010
Lazy-Jack- oder -Bag-Systeme verringern die Decksarbeit und bringen Komfort, wenn sie perfekt funktionieren. Auslegung und Montage sind gut zu überlegen
Das Großfall gelöst, und hinter der Hafenmole sackt der Hauptantrieb in den Lazy-Bag, einer fest am Baum installierten Kombination aus Segelpersenning und seitlichen Führungsleinen. In der Box noch den Reißverschluß zu, und fertig ist das Auftuchen und Abdecken.
Verlief das Bergen des Tuchs noch ganz störungsfrei, zeigen sich beim Setzen einige Nachteile des Systems. Die obere Segellatte verklemmt sich hinter einer der Führungsleinen des Lazy-Bag. Beim Versuch, diese zu klarieren, wird das Crewmitglied von einer Wasserdusche aus dem Segel erwischt. Der nächtliche Regen sammelte sich durch die vorn offene Tuchtasche, von wo er nun seinen Weg auf den Mitsegler findet. Der Nachbar von der Persenningfraktion winkt freundlich herüber. Noch im Hafen gut vorbereitet, bietet die konventionelle Konfiguration mit Baumpersenning und ohne jede Führungsleine dem Segel auf dem Weg nach oben keine Punkte, an denen es sich verhaken könnte. Das Segelkleid hält das Tuch darunter perfekt trocken und geschützt.Warum aber findet man trotzdem auf immer mehr Yachten Lazy-Jacks oder -Bags?
Weil sie den Bedienkomfort deutlich erhöhen, jedenfalls, solange sie richtig eingesetzt und konzipiert werden.
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