ManöverkundeHafenmanöver: 6 Techniken für Einhand-Segler

Lars Bolle

, Felix Keßler

 · 02.05.2018

Manöverkunde: Hafenmanöver: 6 Techniken für Einhand-SeglerFoto: YACHT/ K. Andrews
Hafenmanöver: 6 Techniken für Einhand-Segler

Für gute Ableger aus engen Boxen und bei viel Wind braucht es immer eine Crew? Falsch! Mit diesen Tricks für Hafenmanöver werden Sie zum Star des Hafenkinos

Wer bewusst allein unterwegs ist, hat im Hafen schon mal einen klaren Vorteil. Er, oder sie, kann sich auf die besonderen Herausforderungen einstellen, die beim Manövrieren auftreten. Fehlende Hände an Bord lassen sich durch Assistenzsysteme wie Bug- oder Heckstrahlruder ersetzen. Der Liegeplatz, vor allem, wenn er mit Pfählen ausgestattet ist, kann mit Strecktauen versehen werden. Das alles lässt sich im Vorraus planen und vorbereiten. Doch selbst versierte Einhandsegler können in die Bredouille geraten, wenn es im Hafen plötzlich stärker weht als prognostiziert oder wenn die Assistenzsysteme versagen – auf die sich ohnehin niemand hundertprozentig verlassen sollte.

Was ist, wenn sich ein fest eingeplanter Mitsegler verletzt und nicht mehr helfen kann? Auch das Alter kann die bisher gewohnten Abläufe an Bord unmöglich werden lassen. Wenn die Agilität und auch Kraft nicht mehr wie in vergangenen Jahren abrufbar ist, kann es sich lohnen, über neue Ab- und Anlegevarianten nachzudenken, die nicht mehr den Einsatz von Crewmitglieder erfordern.

Die gute Nachricht: Keiner der Fälle muss das sofortige Ende eines Törns oder gar des Hobbys bedeuten. Es gibt viele Möglich­keiten, eine Yacht auch ohne Kraftaufwand oder schnelles Agieren an Deck sicher im Hafen zu bewegen. In fast allen Fällen läuft es dabei auf Manöver mit Leinen hinaus, oft sehr langen Leinen. Denn wenn kein anderes Crewmitglied etwa eine Vorleine am Bug lösen kann und niemand an Land zur Ver­fügung steht, der das übernimmt, muss der Skipper eben selbst ran.

Mit den folgenden sechs Szenarien für Einhand-Ableger sind Sie auch auf schwierige Bedinungen gut eingestellt. Klicken Sie auf die Bilder, um die Texte und Manöverabläufe zu vergrößern.

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Super einfach: Die Achterleine bleibt, das Boot wird vom Wind von der Pier weggedrückt. Bei der Drehung ist auf genügend Platz zwischen dem Heck (vor allem bei solchen mit Badeplattform!) zu achten.

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Kein Bugstrahlrunder und älteres Design mit schmalem Heck? Dann kann's mit Vorspring und dem Heck in den Wind klappen.

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Hier gilt: Je breiter das Heck, desto größer die Hebelwirkung.

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Vorsicht: Das Ablegen gegen den Wind mit Achterleine ist nur bei Yachten mit breitem Heck empfehlenswert.

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Steht der Wind auf die Box, kann es schwierig sein, nach Passieren der Pfähle die Kurve zu kriegen.

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Mit einer umgelenkten Hilfsleine geht es problemlos aus der Box; auch bei einer kräftigen Brise über das Vorstag.

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