Jochen Rieker
· 10.08.2010
Der von Bénéteau entwickelte Antrieb, mit dem Hafenmanöver zum Kinderspiel werden sollen, wird offenbar breiter vermarktet
Nach Informationen der YACHT steht das patentierte System, das der Weltmarktführer zusammen mit Motorenhersteller Yanmar und dem deutschen Getriebspezialisten ZF umgesetzt hat, allen Teilen der Bénéteau-Gruppe offen.
Demnach plant auch Jeanneau die Markteinführung zur Messesaison im Herbst. Gerüchten zufolge soll das erste Modell mit dem drehbaren Saildrive die Sun Odyssey 49i werden.
Bisher sind erst wenige Informationen über den revolutionären Antrieb an die Öffentlichkeit gedrungen. Danach sorgt das computergesteuerte Zusammenspiel von Bugstrahlruder und Saildrive beim Dock & Go-System dafür, dass sich das Boot per Joystick in alle Richtungen dirigieren lässt — auch parallel in eine Lücke an die Pier. Kein Abhalten, keine Manöver mit Vor- oder Achterspring.
Mehrere Boote, die entsprechend ausgestattet wurden, liefen den Angaben zufolge sowohl bei Bénéteau als auch bei Jeanneau zwei Jahre im Test, bevor die Serienfertigung beschlossen wurde. Die erste Praxis-Demonstration soll im September/Oktober erfolgen.
Einstweilen können sich Interessenten die Wartezeit mit einem Slapstick-artigen Werbe-Film vertreiben, der die Segnungen von Dock & Go preist und zuvor den Grundkonflikt vieler segelnder Paare schildert — Streit beim Anlegen zwischen dem laut brüllenden Skipper hinterm Rad und seiner auf dem Vorschiff leise verzweifelnden Frau.