Lars Bolle
· 01.02.2016
Vorbereitung der Yacht, richtiger Einsatz von Leinen, Hilfsmittel sinnvoll nutzen: Wie Sie die kribbeligen Situationen besser meistern
Jede Yacht reagiert auf Einflüsse wie Wind und Ruderlage anders. Das ist abhängig von ihrer Rumpfform, ihren Anhängen, der Art und Kraft des Antriebs. Deshalb haben es besonders Neulinge auf einem Boot schwer, auf engem Raum oder unter schwierigen Bedingungen perfekte Manöver zu fahren, Charterer zum Beispiel. Denn Erfahrungen von anderen Booten sind nicht immer übertragbar.
Dabei ist es ein Trugschluss, dass moderne Yachten automatisch Hafenmanöver vereinfachen. Durch den geteilten Lateralplan und die schmalen Kiele und Ruder sind sie zwar normalerweise sehr manövrierfreudig und vor allem auch rückwärts sehr gut zu steuern. Dem steht jedoch eine andere Entwicklung entgegen. Der Wunsch nach immer mehr Komfort unter Deck führte zu sehr hochbordigen Schiffen mit voluminösen Aufbauten. Das bedeutet für den Wind: Ihm wird viel Fläche zum Angriff geboten – er kann eine Yacht sehr leicht sehr stark vertreiben.
Hinzu kommt, dass die Hersteller immer größere Schiffe produzieren. Die Häfen jedoch sind nicht mitgewachsen. Zu kurze Boxen, die kaum noch Bremsweg über die Achterleinen bieten, sind die Folge, oder, wenn die Pfähle nach achtern versetzt wurden, sehr enge Boxengassen. Dasselbe gilt für Marinas im Mittelmeer. So kommt es vielfach zu extrem engen Manöverräumen, in denen oft auch weniger Geübte Yachten bewegen sollen.
In der aktuellen YACHT 4/2016 haben wir 15 Tipps zusammengestellt, wie Hafenmanöver auch mit kleiner Crew und modernen Yachten unter schwierigen Bedingungen gelingen.