SeesegelnSee-Meisterschaft mit Nachtregatta

Lars Bolle

 · 11.01.2016

Seesegeln: See-Meisterschaft mit NachtregattaFoto: Bendix Hügelmann
Start zur Langstrecke bei der Europameisterschaft 2013

Nach jahrelanger Pause ist wieder eine Langstrecke von 24 bis 30 Stunden Segelzeit Bestandteil der IDM. Neue Wertung für kleine Yachten

Die internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln wird im Rahmen der Kieler Woche 2016 stattfinden. Kürzlich veröffentlichte der ausrichtende Kieler Yacht-Club (KYC) die Ausschreibung. Zwei wichtige Anliegen der Seesegler haben dabei Beachtung gefunden.

Zur IDM Seesegeln 2016 erwartet die teilnehmenden Crews eine echte Neuheit: Zum ersten Mal seit mehreren Jahren ist eine Langstrecke von 24 bis 30 Stunden Segelzeit Bestandteil der IDM-Wertung. Die seegehenden Yachten der IDM werden am Samstag, dem 18. Juni 2016 gemeinsam mit den Teilnehmern des Welcome Race von Düsternbrook aus gen Kieler Bucht starten. Anders als die Teilnehmer des Welcome Race biegen die IDM-Yachten am Kiel-Leuchtturm nicht in Richtung Eckernförde ab, sondern bestreiten einen navigatorisch anspruchsvollen Kurs, der die Teams bei Nacht durch die dänische Inselwelt führen wird. Ziel ist Sonntagmittag vor Kiel-Schilksee. Der Kurs wird dabei so konzipiert werden, dass die Yachten der unterschiedlichen Meisterschaftsklassen eine entsprechend ihrer Geschwindigkeit angepasste Distanz segeln. So wird sichergestellt, dass die Belastung der Nachtregatta für alle Crews dieselbe ist und Crews kleinerer Yachten durch spätere Ankunftszeiten nicht ins Hintertreffen geraten.

Von Montag bis Mittwoch sollen dann in gewohnter Manier Up&Down-Regatten auf dem Stollergrund gesegelt werden. Nur wer sich sowohl auf der Langstrecke als auch auf dem Stollergrund bewährt, wird Deutscher Meister werden können. Der Kieler Yacht-Club folgt mit dieser Aufteilung einem neuen Konzept, das in enger Zusammenarbeit mit der Klassenvereinigung der Seesegler, der RVS, entstanden ist. "Unser Ziel war es, den Markenkern des Seesegelns stärker in die IDM mit einzubeziehen", sagt einer der Begründer der Initiative, Bertil Balser. Bendix Hügelmann, ebenfalls Mitbegründer, ergänzt: "Die Mittelstrecke mag durchaus ihre Berechtigung haben. Wir sind jedoch der Meinung, dass eine längere Wettfahrt durch die Nacht viel tiefgreifendere Kompetenzen von den Crews verlangt als dies auf den relativ kurzen Mittelstrecken der Fall ist."

Parallel zur Neuausrichtung der IDM ist die RVS fest entschlossen, ihre Klassenpolitik der Saison 2015 weiterzuführen. So steht neben der Förderung eines aktiven Zusammenhalts unter den Seglern auch die Reaktivierung der kleinen Vermessungsklasse ORCi4 (ehemals IMS4) für Yachten kleiner als 30 Fuß auf der Agenda. Nach einer offenbar zu kurzfristigen Initiative zur Flensburger Fördewoche gebe es nun die ersten positiven Anzeichen: So hat der KYC die IDM See ebenfalls für ORCi4 als eigene Klasse ausgeschrieben. "Wir freuen uns sehr, mit dem KYC einen kompetenten und innovativen Partner an unserer Seite zu haben", so Balser. "Es wird nicht leicht, die Klasse ORCi4 wieder zu etablieren. Dass der KYC zur Kieler Woche den kleinen Yachten eine eigene Klasse zuschreibt, ist ein positives Zeichen, das uns zuversichtlich stimmt, 2016 die ORC-Flotte nachhaltig zu erweitern."