PolenWestpommern, Teil 3 - die Ostseeküste

Gerald Penzl

 · 07.07.2025

Übersichtskarte der polnischen Westküste (Westpommern)..
Foto: Christian Tiedt
Im dritten und letzten Teil unseres Revierporträts geht es entlang der Ostseeküste von Westpommern vom Kamień Pomorski bis nach Darłowo.

Die Serie:


Kamień Pomorski (Cammin)

Der Sage nach schleuderte einst der Teufel höchstpersönlich einen riesigen Granitfindling auf die Kathedrale der Stadt. Durch eine himmlische Fügung verfehlte das Wurfgeschoss sein Ziel und klatschte in den Zalew Kamieński (Camminer Bodden).

So blieb der heutigen 9.000-Einwohner-Stadt nicht nur eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes erhalten, Kamień Pomorski profitierte im Zuge des Ausbaus der Westpommerschen Segelroute auch vom Bau einer modernen Marina mit Cafés, Sauna und Bistros (Schwimmsteganlage für 290 Dauer-, 20 Gastlieger, Beckentiefe: 2,50 Meter).

Die Fachwerkhäuser sowie das spätgotische Rathaus im Umfeld der Marina wurden restauriert. Auch der alte, rund 400 Meter westlich gelegene Hafen zum Nautikzentrum hat bei Umbaumaßnahmen ein breites Serviceangebot erhalten. Unweit entfernt serviert das Ryby Zubowicz beste Fischgerichte.

Dziwnów (Dievenow)

Der lebhafte Badeort erstreckt sich auf einer rund sechs Kilometer langen Nehrung an der Mündung des Flusses Dziwna in die Ostsee. Wie die Marina in Kamień Pomorski entstand auch dieser Yachthafen im Zuge des Ausbaus der Segelroute in Westpommern. Der Hafen ist halbkreisförmig angelegt, gut geschützt und hat eine Beckentiefe von 3,5 Metern. Er bietet Platz für 60 Gast- und zwölf Dauerlieger (Tel.: +4 89 13 81 12 35).

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Flussabwärts in Richtung Zalew Kamieński überspannt eine 1994 in Betrieb genommene 16 Meter lange Hubbrücke die Dziwna. Knapp einen halben Kilometer unterhalb der Brücke versorgt eine Tankstelle Wasser- und Landfahrzeuge mit Treibstoff.

Kołobrzeg (Kolberg)

See, Salz und Moorbäder: Ende des 19. Jahrhunderts zählte Kołobrzeg (Kolberg) zu den führenden Kurorten Europas. Die einstige Hanse- und Bischofsstadt, an deren mächtigen Festungsanlagen sich selbst Napoleon die Zähne ausbiss, ist heute trotz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der schwierigen Nachkriegszeit die größte und beliebteste Kurmetropole Polens. Lange Sandstrände, Hotels aller Kategorien sowie luxuriöse Spa- und Wellnesseinrichtungen sind neben der Berufsfischerei die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der 47.000-Einwohner-Stadt.

Auch die Wassersportbranche in Westpommern ist mit der Zeit gegangen. Die gut einen Kilometer vor der Mündung der Parsęta (Persante) in die Ostsee gelegene Marina mit Blick auf die historischen Speicherhäuser bietet rund um die kleine Festung Redoute Morast Platz für insgesamt 250 Boote (Beckentiefe zwischen 2 und 3 Metern). Die Sanitär- und Serviceeinrichtungen sind zeitgemäß, das Marina-eigene Restaurant kostengünstig und gut.

Darłowo (Rügenwalde)

Darłowo (Rügenwalde) ist die östlichste Stadt in der Woiwodschaft Zachodnio-Pomorskie und damit von Świnoujście aus gesehen auch gleichzeitig der Endpunkt der Segelroute von Westpommern. Die 12.500-Einwohner-Stadt verfügt über ein barockes Altbauviertel sowie ein gotisches Schloss.

Darłowo (Rügenwalde) ist durch den 112 Kilometer langen Fluss Wiepraza (Wipper) mit dem drei Kilometer entfernten Badeort Darłówko (Rügenwaldermünde) verbunden. Einst als Preußens erstes Seebad gegründet, besitzt Darłówko heute einen gut geschützten Fischerei- und Handelshafen. An sein Becken schließt sich eine moderne Marina mit einer Wassertiefe von 4,5 Meter sowie 41 Dauer- und 15 Gastliegeplätzen an.


Westpommern: Nautische Literatur

Seekarten

Törnführer

Reiseführer

  • Stettin, Swinemünde und Insel Wollin". Via Reise Verlag, 5. Auflage 2023, 192 S, 16,95 EUR
  • "Polnische Ostseeküste. Swinemünde bis Kolberg". Via Reise Verlag, 3. Auflage 2024, 168 S, 16.95 EUR.
  • "Polen. Ostseeküste und Masuren". Reise Know-How Verlag, 7. Auflage 2024/25, 600 S, 23,90 EUR Internetauftritt des Polnischen Fremdenverkehrsamts: www.polen.travel/de

Internetauftritt der Zachodniopomorski Szlak Żeglarski (Segelroute von Westpommern)

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