Michael Rinck
· 22.07.2018
Der Weltumsegler Norbert Sedlacek will mit einem Open 60 die Qualität der Vulkanfaser beweisen. Dazu geht es um Amerika und die Antarktis – in einem Rutsch
Das einzig Gewisse an der Route sind die Unwägbarkeiten. Am 29. Juli ist Start, dann geht’s nach Grönland in die Baffin Bay und von dort durch die Nordwestpassage. Dann folgt eine lange Pazifikstrecke entlang der beiden amerikanischen Westküsten, abgeschlossen mit der ersten Rundung des Kap Hoorns. Antarktis rund vornehmlich mit Westwinden, dann soll zum zweiten Mal Kap Hoorn passiert werden. Retour auf der klassischen Süd-Nord-Atlantikroute und um das Azorenhoch zurück in den Heimathafen. Die große Acht – so der Plan.
Das Boot ist ein modifizierter Open 60 (es hat mit drei Schwertern zu viele bewegliche Unterwasserteile). Das dritte Schwert sitzt zentral vor dem Kiel und soll diesen vor Eis und Treibgut schützen. Weitere Unterschiede liegen in besagter Vulkanfaser, in einem speziellen Epoxidharz, gesundheitsunschädlich, biologisch abbaubar, recyclingfähig. Der Sandwichkern ist zertifiziertes Balsaholz, üblicherweise kommt auf Regattayachten Schaum zum Einsatz.
Die nach der Werft benannte 18,30 Meter lange und 5,80 Meter breite "Innovation Yachts" könnte dereinst geschreddert werden und dann ein zweites Leben als Ausbauplatte in einem Fahrtenschiff, als Möbelstück oder Duschabtrennung führen.