Andreas Fritsch
· 19.07.2024
Der Versuch, eine einzige der abertausend schwedischen Schären als die Schönste hervorzuheben, ist nicht einfach. Bis man auf Tärnö stößt. Dieser Fels im Meer ist ein Schweden-Idyll wie aus dem Bilderbuch. Dennoch eilen viele Crews auf dem Weg nach Stockholm daran vorbei und stoppen eher auf der exponierten Insel Utklippan. Oder sie steuern nordwestlich davon das umfangreichere Schärengebiet vor Karlskrona an. Tärnö hingegen findet man weiter westlich, keine drei Meilen von Karlshamn entfernt.
Die früher von mehreren Familien bewohnte und bewirtschaftete Insel ist heute in Privatbesitz. Sie lebt vor allem während des Sommers auf, wenn die Fortgezogenen zu ihren Ferienhäusern zurückkehren und Tagesausflügler und Yachties kommen. Zudem gibt es auf der Schäre einen Campingplatz der gehobenen Kategorie.
Segler laufen die Nordseite der Insel an, wo sich eine gut geschützte Naturbucht findet. Im flachen und glasklaren Wasser meint man, ständig aufzulaufen, doch keine Angst, es ist tief genug. Wer nicht ankern mag, geht an den Gemeindesteg an der Ostseite oder im Südwesten neben den Fähranleger. Dort locken eine Eisbude und das obligatorische einfache Inselrestaurant. Hier stehen unter anderem Spezialitäten wie mit Fisch gefüllte Waffeln auf der Karte. Und natürlich gibt es schöne Grillplätze.
An Land stehen verstreut ein paar der typisch rot-weiß gestrichenen Holzhäuser. Dazwischen Granitbuckel und ein wenig Wald. Vorm Ufersaum entdeckt man Paddler, ein paar Angelboote – mehr nicht. Einfach wunderbar!
56° 07‘ 16‘‘ N, 014°58‘ 32‘‘ E
ca. 1 x 0,7 Seemeilen
Nur im Sommer
Die große Hafenbucht im Norden der Insel ist zugleich ein exzellenter Ankerplatz, der von West über Süd bis Ost guten Schutz bietet. Der lange, kostenpflichtige Gemeindeanleger auf der Ostseite kann genutzt werden wie auch Plätze nahe des Fähranlegers im Südwesten. Der Süden und Teile des Ostens der Insel sind Naturschutzgebiet und eignen sich nicht zum Ankern.
Die Rundwanderung über die Insel gehört zum Pflichtprogramm. Sie ist zwar nach spätestens zwei Stunden schon wieder vorbei, doch die sind Gold wert. Im Süden ist der kleine Leuchtturm das Ziel. Informationen über die Insel unter naturkartan.se (Suchbegriff: Tärnö).