Fabian Boerger
· 21.08.2021
Nachdem die Zahl der Orca-Angriffe auf Segelyachten im Juli rasant anstieg, sperrte die spanische Regierung ein besonders betroffenes Gebiet
Es ist mitten in der Nacht, als drei Schwertwale das Schiff des Hamburger Skippers Fred Hermsdorf und seiner Crew vor der südspanischen Küste angreifen. Immer wieder rammen die Orcas gegen den Kiel und blockieren das Ruder. Erst 30 Minuten später ist der Spuk vorbei. Das war Anfang Juli.
Was die deutschen Segler unweit der Straße von Gibraltar erlebten, beobachten internationale Wissenschaftler inzwischen mit großer Sorge: Immer wieder kommt es zu Vorfällen entlang der iberischen Atlantikküste. 2020 gab es erstmals Meldungen von Orca-Angriffen. Im Juli dieses Jahres schnellten die Zahlen erneut in die Höhe.
Das spanische Verkehrsministerium zog Anfang August die Reißleine und sperrte ein besonders betroffenes Seegebiet an der Costa de la Luz im Süden des Landes. Die Sperrung, die offiziellen Angaben zufolge bis zum gestrigen 20. August in Kraft war, galt in dem Gebiet zwei bis neun Seemeilen vor der Küste zwischen dem Cape Trafalgar und dem südspanischen Hafenort Barbate.
Konkret ist das Sperrgebiet nach Angaben des spanischen Ministeriums durch folgende Koordinaten definiert:
- 36 08.0 N, 006 02.0 W
- 36 08.0 N, 005 55.5 W
- 36 02.0 N, 006 02.2 W
- 36 06.5 N, 005 52.9 W
- 36 01.5 N, 005 59.0 W
Ob die Sperrung des Gebiets jetzt verlängert wird, ist derzeit noch unklar. Allerdings ist mit solch einem Schritt eher nicht zu rechnen. Die Zahl der gemeldeten Vorfälle ist laut der zuständigen wissenschaftlichen Arbeitsgruppe „Orca Atlántica“ im August stark zurückgegangen.
Doch was steckt hinter den Angriffen? Die YACHT hat mit betroffenen Crews und Wissenschaftlern über das rätselhafte Verhalten der Meeressäuger gesprochen. Außerdem erklären Schiffskonstrukteure und Yachtversicherer, was im Falle eines Walangriffs auf den Schiffseigner zukommt.
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