Andreas Fritsch
· 29.06.2005
Regierung kassiert Yachties ab
Die spanischen Behörden haben einen neuen Weg gefunden, die ohnehin schon happigen Liegegelder in Spanien und besonders auf den Balearen noch einmal zu verteuern und Segler abzukassieren.
Ab diesem Jahr gilt ein neues Gesetz, das eine Gebühr für das Segeln in spanischen Gewässern verlangt. Diese „Tasa por servicio de senalizacion maritima“ wird für alle Boote über sieben Meter Länge verlangt, die entweder einen Dauerliegeplatz in Spanien haben oder die gastweise in spanischen Gewässern geführt werden. Dauert der Aufenthalt länger als 50 Tage, wird die volle Gebühr fällig, ansonsten sind pro zehn Tage 20 Prozent der Summe zu bezahlen.
Berechnet wird die Gebühr ähnlich der Liegeplatzkosten für Dauerlieger: Länge mal Breite des Bootes multipliziert mit 4 Euro. Für ein durchschnittliches 11-Meter-Boot kommen da um die 130 Euro zusammen. Mittlerweile berichten die ersten Dauerlieger, dass die Marinaverwaltungen die Gebühr tatsächlich kassieren. Für die Hafenbetreiber ist das mehr als lästige Pflicht, denn sie sind nach Angaben der Kreuzerabteilung des DSV über eine Provision an den Einnahmen beteiligt. Nach Angaben der KA hofft die Regierung durch die Steuer auf Einnahmen um die 12 Millionen Euro.
Offiziell begründet wird die neue Steuer mit den Kosten für Seezeichen, Leuchttürme und deren Wartung. Schon früher gab es Versuche, über eine im umgangssprachlichen Gebrauch „Leuchtturmsteuer“ genannte Gebühr Geld einzunehmen. Dies war an der mangelnden Mitarbeit vieler Marinabetreiber gescheitert. Doch die neue Abgabe hat nun Gesetzes-Status und muss eingetrieben werden.