Foto-EssayAprès-Sail – wenn der Segeltag zu Ende geht ...

YACHT-Redaktion

 · 23.03.2024

Dem Wind ist die Puste ausgegangen. Auf der Elbe geht es unter Motor und im Schlepp in den Hafen
Foto: YACHT/Sönke Hucho
Oft ist das Ende des Segeltages auch ein Anfang weiterer Aktivitäten am und auf dem Wasser. YACHT-Fotograf Sönke Hucho hat einige der schönsten Momente festgehalten, die er an Bord in entspannter Atmosphäre erleben konnte. Einstimmung auf den Segelsommer

Lange hielt sich das Gerücht, die Segelei – gleich ob als Wettkampf oder Fahrtensport betrieben – sei lediglich der Vorwand für einen höheren Zweck dieser maritimen Lebensart. Gemeint ist das gesellige Drumherum oder auch Après-Sail, quasi der Hüttenzauber, der sich nach einem Segeltag an Deck, im Cockpit oder auch im Innern so mancher Yacht entfaltet und nicht selten zum bunten Abend wird. Der nicht ganz ausgewogene Verzehr flüssiger Nahrung inbegriffen.

Vielleicht geht diese Nachrede auf die Wirtschaftswunderjahre zurück, als nach entbehrungsreicher Nachkriegszeit die zollfreie Proviantierung der seegehenden Sportschifffahrt unbestrittene Blüten trieb. Befeuert vom Neid der Daheimgebliebenen, die sich anschließend Heldengeschichten von Regattabahn und hoher See und eben den Abenden danach anhören mussten.

„Besanschot an!“ als Losung für den Beginn des Feierabends

Und dabei sah sich der traditionsbewusste Segler vermutlich noch im Recht. In den Marinen und auf Kauffahrtschiffen aller Welt gibt es eine Losung für den Moment, wenn alle Arbeit getan und der Feierabend eingeläutet wurde. „Besanschot an!“ etwa im Deutschen, „Splice the main brace!“ auf Englisch, gemeint ist in beiden Fällen, dass fertig aufgeklart ist und Hochprozentiges für die Mannschaft bereitsteht. Die Norweger waren indes noch etwas direkter und riefen: „Släpp nu lärkan ut ur buren!“ – lasst die Lerche aus dem Käfig.

Das ist alles lange her. Gewiss, feiern können Segler heute immer noch, doch die Gestaltung des nautischen After-Works ist dieser Tage um einiges vielfältiger, als es der Erzählung nach in alten Zeiten üblich war.

Party oder Planung, Ausruhen oder Anstoßen

Der Berliner Fotograf Sönke Hucho, selbst in seinem Heimatrevier mit einem klassischen Jollenkreuzer unterwegs, hat im Laufe der Jahre auf besegelten Planken festgehalten, was die blaue Stunde an Bord so besonders macht. Entstanden ist eine stimmungsvolle Sammlung von Szenen, die Lust auf den anstehenden Segelsommer machen.

Ob Hafenfest oder Badespaß, das Nickerchen in der Hängematte auf dem Vorschiff oder die Törnplanung für den nächsten Tag, der Blick in die sternenklare Nacht oder das Essen im Cockpit unter freiem Himmel. Und wer mag – ein Anlegeschluck ist auch heute noch dabei!


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