YACHT-Redaktion
· 19.01.2024
Die YACHT hatte im November ausführlich berichtet, dass die österreichische Online-Agentur schon seit Mitte dieses Jahres begonnen hatte, Kundengelder nicht vertragsgemäß an die Charterflotten weiterzuleiten. Im Zuge dessen melden sich noch immer, bis heute, regelmäßig YACHT-Leser in der Redaktion, die von demselben Muster berichten: Die Agentur habe fristgerecht geleistete Anzahlungen nicht weitergeleitet. Kurz vor Törnantritt oder auch erst vor Ort an der Charterbasis erfuhren die Kunden teils erst von den Flottenbetreibern, dass die Zahlungen nicht eingetroffen waren. Sehr viele der Betroffenen zahlten dann ein zweites Mal, um doch noch auf Törn gehen zu können. Zizoo versprach dann immer die baldige Erstattung der Gelder, dies ist aber in vielen Fällen nicht geschehen. Auch in einschlägigen Web-Bewertungsportalen wie Trustpilot oder Tripadvisor fanden sich dutzendweise negative Einträge mit den gleichen Vorwürfen.
Die deutsche Tochter Zizooboats ist in Deutschland am Amtsgericht Charlottenburg/Berlin im Register eingetragen, daher hatte die Redaktion sich wiederholt erkundigt, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet worden sei. Dies war bislang nicht der Fall. Mehrere Leser hatten berichtet, dass sie Anwälte eingeschaltet hätten, die zum Teil nach ihren Angaben auch schon Vollstreckungsbescheide erwirkt haben. Einige hatten nach eigenen Angaben auch Strafanzeige gegen die Geschäftsführerin erstattet. Die YACHT hatte sich bereits im November bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Berlin erkundigt, ob gegen die Geschäftsführerin ermittelt wird, dies wurde damals jedoch verneint. Eine erneute Nachfrage diese Woche ergab nun, dass ein Ermittlungsverfahren wegen der Vorwürfe des Betruges und der Insolvenzverschleppung geführt wird. Die Ermittlungen dauern an.
In einer Stellungnahme hatte Zizoo gegenüber der YACHT von “einem kleinen Anteil an Kunden, die Störungen in unserer Servicequalität erlebt haben” gesprochen und baldige Regulierung versprochen.
Angesichts der gerade stark anlaufenden Charter-Buchungssaison, die mit der boot in Düsseldorf meist ihren Höhepunkt erreicht, ist damit also Vorsicht angesagt.