Reise NorwegenWintertörn im hohen Norden sorgt für magische Tage

Andreas Fritsch

 · 10.02.2025

Traumtag im Fjord von Lyngen: Zwei Yachten unserer Flotille segeln vor dem Bergpanorama der Insel Vorterøya.
Foto: YACHT/Andreas Fritsch
Norwegen im Winter – klingt nach Abenteuer! Mit einer geführten Charterflottille geht es zu Walen, Polarlichtern und schneebedeckten Bergen. Die YACHT war mit dabei.

Der Blick zurück auf den Steg lässt mich schmunzeln: Die Rollen meiner Segeltasche haben eine parallele Spur auf den Bohlen hinterlassen. Wie eine Schlittenspur. Im Schnee. Der fällt in dicken Flocken. Für mich bislang der ungewöhnlichste Auftakt eines Chartertörns, ohne Frage. Als ich schließlich am Heck unserer Bavaria 51„Arctic Wisdom“ stehe und die zugeschneite Kuchenbude sehe, ist der zweite Gedanke: könnte kalt werden!

Da geht das Schiebeluk auf und unser norwegischer Flottillen-Guide Vetle Ingerøyen steckt den strickmützenbesetzten Kopf heraus: „Come aboard!“, ruft er. Unten schlägt mir gemütliche Wärme entgegen. Ich hatte eher mit einer semifeuchten Tropfsteinhöhle gerechnet. Vetle liest meine Gedanken und erklärt grinsend: „Wir schalten die Heizung einen Tag vor der Ankunft der Gäste ein. Dann ist es schön durchgewärmt. Danach läuft sie den Törn über 24/7, mehr oder weniger.“ Klingt gut!

Im Cockpit rumpelt es. Max Barbera, Mitsegler und Organisator der Flotille, wuchtet einen mächtigen Sack Feuerholz an Bord: „Für die Sauna im Hafen, da muss man öfter sein eigenes Holz mitbringen.“ Ein Norwegen-Törn im Winter hat eben seine eigenen Regeln.

Thermo-Segelanzüge an und Heizungen unter Deck

Die Idee zu der ungewöhnlichen Flottille kam ihn, als er vor einem Jahr hier Landurlaub machte und von Landschaft, Stimmung und Polarlichtern begeistert war. „Und da in Tromsø eine Charterfirma sitzt, habe ich die einfach angerufen und besucht. Der Eigentümer hat mich spontan mit dem Boot zwei Tage mit raus genommen in die Fjorde! Im Winter!“

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Thermo-Segelanzüge helfen gegen die Kälte, solide Sprayhood und Kuchenbude schützen das Cockpit, dazu leistungsstarke Heizungen – warum also nicht? Eigentlich geben die Norweger zu dieser Jahreszeit wegen der Winterstürme Boote gar nicht mehr an Bareboat-Chartercrews ab. Aber wenn ein Local als Leader die Route dem Wetter anpasst und entscheidet, wo und wie übernachtet wird, dann schon.

Was viele nicht wissen: „Der Winter ist hier oben touristische Hauptsaison“, erklärt Vetle, der eigentlich Ingenieur ist und als Quereinsteiger zum Skipper und Stützpunkt-Mitarbeiter wurde. Dann zieht der Hering in dichten Schwärmen in die Fjorde und die Wale folgen ihrer Beute. Winter ist also Hochsaison fürs Whalewatching. Dazu kommen die Polarlichter. So wurde die Idee dieser Flottille geboren, die gleich von fünf Crews gebucht wurde.

Ein weiterer Faktor ist die Dunkelheit: Jetzt, Mitte November, wird es gegen 10 Uhr hell, aber um 14 Uhr ist die Sonne schon wieder verschwunden. In zwei Wochen kommt sie dann gar nicht mehr über den Horizont. Segeln am Polarkreis eben. Bei rieselnden Flocken startet unsere Fünfer-Flottille zur kurzen Überfahrt von der Charterstation in Eidkjosen zum Stadthafen von Tromsø.

Fünf Stunden Kampf gegen Wetter in Norwegen

Die 78.000-Einwohner-Stadt liegt fast 70 Grad Nord. Üppig beleuchtet zieht sie sich auf der Insel Tromsø über zwei Höhenrücken. Ein Sund trennt sie vom Festland, den eine Brücke überspannt. Der erste Anleger glückt allen Crews trotz Dunkelheit. Wir liegen mitten im Zentrum mit den alten, bunten, hölzernen Lagerhäusern, dem Polarmuseum und der modernen Sauna mit Schwimmzone im Hafenbecken. Die Stadt ist dank einer großen Universität jung, lebendig und international. Wir treffen an der Basis junge Franzosen, Deutsche, Argentinier, Kanadier und Asiaten.

Abends treffen sich alle Crews in einer Bar, wo Guide Vetle Ingerøyen den Plan für die Woche umreißt: „Morgen weht es noch stark, um die 30 Knoten, leider gegenan. Wir verholen uns knapp 45 Seemeilen nach Nordosten, bleiben solange im Schutz der Fjorde, wie es geht.“ Nahe der Insel Skjervøya gebe es oft Wale. Ein Blick in die Windy-App zeigt, was er meint: Auf offener See kachelt es entlang der Küste heftig, doch in den bergigen Fjorden verliert sich der Wind, lässt stark nach.

Und so bolzt die Flottille am nächsten Tag gegen Wind und raue See gen Norden. Eiskalt weht es, wenn man den Kopf aus dem Schutz der Sprayhood der „Arctic Wisdom“ steckt. Die Crew um Skipper Ulrich wechselt immer mal aus dem Schutz zum Steuern ans Rad. Segelzeug im Zwiebel-Look hilft, Skiunterwäsche und -handschuhe, Mütze, Schal, dicke Socken. Sonst geht es unter Deck zum Aufwärmen, aber die Kälte ist besser aushaltbar als erwartet.

Fünf Stunden Kampf, bevor wir endlich halbwinds abfallen und in den schmalen Sund bei Sandnes ablaufen können. Wie in einen Trichter läuft man dort in die Berge hinein, die hier immer höher werden. Anlegen im Dunkeln, dann fragt Vetle: „Wer will in die Sauna?“ Alle natürlich. So folgt der Ablauf, der die Woche bestimmen wird: aufklaren, kochen und dann nach Booten sortiert in die wohlige Wärme …

Atemberaubende Begegnung mit Orcas

Am nächsten Morgen hat sich der Wind gelegt. Die Sonne strahlt die Berge leicht rötlich an. Wie an einer Perlenkette legen wir ab und nehmen Kurs auf den Fjord nach Lyngseidet. Jedes Boot ist bald im eigenen Rhythmus, das Tagesziel ist klar, doch jeder segelt sein Tempo.

Knackend spuckt das Funkgerät ein paar Wortfetzen aus dem Lautsprecher. Der kurze Satz elektrisiert die Crew: „Arctic Njord für die Flottille. Wir drehen ab nach Osten, haben Flossen von Orcas gesehen!“ Alle stürzen zur Cockpitseite, suchen den Horizont ab. Dort segelt, vielleicht eine Meile entfernt, Ilja mit der Hanse, von ihm kam der Funkspruch. Einen Moment gebannte Stille, dann ruft Max: „Da sind Rückenflossen!“ Unser Skipper Ulrich wendet. Wie bei einer Sternfahrt streben die fünf Boote auf denselben Punkt zu.

Die schwarzen Rückenflossen der Schwertwale schneiden immer mal wieder unter, tauchen dann wieder. Umflattert werden sie von riesigen Möwenschwärmen, die darauf hoffen, etwas von der Beute abzubekommen. Plötzlich sehen wir eine zweite Gruppe von Flossen, dann eine dritte! Während wir uns nähern, wird allmählich erkennbar, was unser norwegischer Guide zuvor erzählt hatte: „Die Wale umkreisen die Heringsschwärme in Gruppen, drängen sie zu einem riesigen, dichten Ball zusammen und dann schießen sie von den Seiten und unten durch den Schwarm und holen sich ein ordentliches Maul voll Fisch.“ Tatsächlich sehen wir den ersten Orca gerade von unten mit dem Maul die Wasserfläche durchbrechen. Atemberaubend.

Dann wechselt die Gruppe die Richtung, kommt auf uns zu. Sofort stehen alle am Bug und schauen, wie die noch 80 Meter entfernten Tiere auftauchen, man kurz die weiß-schwarzen Körper sieht, dann wieder verschwinden. Zu nah darf man ihnen nicht kommen. Bei einer Begegnung sollte das Schiff am besten langsam aufstoppen und sich idealerweise schräg und von achtern nähern – damit sie sich nicht verfolgt fühlen. Den Verhaltenskodex gab es vorab per Flyer von der Charterfirma.

Die Orcas passieren uns. Andrea, Ulli und Max stehen an der Reeling, schauen, fotografieren, genießen das Naturschauspiel. Bei zwei anderen Yachten ziehen die Wale sogar wenige Meter vor dem Bug durch. Mit leuchtenden Augen werden die Crews davon abends am Steg erzählen.

Wie in Kinofilmszenerie

Nun tauchen weitere Boote auf, unsere Flotille nimmt derweil Kurs auf ihr Tagesziel: tief den Fjord hinein zum Ort Lyngseidet. Wir müssen pünktlich sein, denn es steht ein Ausflug in die nördlichste Whiskey-Destillerie der Welt an: Aurora Spirits.

Die Landschaft wirkt wie eine monumentale Filmkulisse: Der Tross unserer fünf Boote zieht an spektakulär steilen, tief verschneiten Berghängen vorbei, die über 1.600 Meter hoch aufsteigen. Andrea und ihr Mann Ulli entdecken halbvereiste Wasserfälle, einsame Blockhäuser und hin und wieder ein kleines Dorf aus rot-weißen Gebäuden. Obwohl die Sonne schon um zwei Uhr untergegangen ist, erzeugen Dämmerung und verschneite Hänge noch länger ein diffuses, bläuliches Licht. Man wähnt sich in einem Set der Kinofilme über den „Herr der Ringe“.

Auf dem Steg vor dem kleinen Fähr- und Fischerhafen mit den roten Häusern kommt unsere Truppe wieder zusammen. Der österreichische Segellehrer Jan vom Attersee hat eine Handvoll seiner Schein-
absolventen an Bord und segelt auf dem Exoten der Flotte, einer Ovni 445. Das Alu-Boot hat ein Kielschwert, extragroße Tanks, weil es im Sommer auch nach Spitzbergen fährt, und einen gemütlichen Dieselofen im Salon. Im Sommer sei er an seine Segelschule gebunden, da sei so ein Abenteuer hier genau das Richtige als Ausgleich, erzählt Jan. Seine Crew findet das für Chartersegler ungewohnte Boot urgemütlich. „Wenn es kalt wird, bitten wir den Skipper, ein Manöver zu fahren, dann kurbeln wir uns warm!“, erklärt Mitsegler Thomas. Unter Deck sei es dagegen immer mollig.

Whisky-Destillerie in Norwegen

Oder die Familie Schiller: Thomas ist Arzt und hat seine Kinder samt Anhang mit an Bord. Wie er auf die Flottille gekommen ist? „Eigentlich wollten wir auf den Kapverden segeln, im Warmen“, sagt er. Doch dann sei dieses Angebot gekommen – „und so etwas Außergewöhnliches gibt es ja nicht alle Tage.“ Seine Crew ist begeistert von den Walen.

Unser Abstecher in die Destillerie Aurora Spirits enthüllt eins der kleinen Geheimnisse Norwegens: „Viele Bewohner sind seit Jahrhunderten Schwarzbrenner, hjemmebrennt ist hier weit verbreitet – bis heute“, erfahren wir während der Führung. Bei den hohen Alkoholpreisen kein Wunder. So kam die Inhaberfamilie 2017 auf die Idee, eine Whisky-Destillerie nach schottischem Vorbild zu gründen.

Der nächste Morgen hat eine Überraschung im Gepäck: Das trübe Wetter klart langsam auf. „Die Chancen auf Polarlichter steigen deutlich. Wir brauchen sternenklaren Himmel, möglichst viel Sonnenaktivität und beides kommt“, erklärt Vetle, der im Sommer auch die Expeditions-Törns nach Spitzbergen segelt. Dafür wird es kalt: „Übermorgen werden es nachts minus 14 Grad.“ Ziel des Tages ist die unbewohnte Insel Årøya. Mit winziger Pier, einer Schutzhütte und, na klar, einer Sauna.

Auf dem Weg lernen die Crews schnell eine weitere Grundregel im Fjord: Die vorhergesagte Windrichtung und die tatsächliche sind zwei Paar Schuhe. Oft weht es einfach in der Verlaufsrichtung und in die Verästelungen hinein oder aus ihnen heraus. Der Wind wird kanalisiert.

Skandinavien-Romantik vom Feinsten

Zur Einfahrt in den winzigen Inselhafen von Årøya sammelt Flottillenleader Vetle seine Schäfchen im Kielwasser wie eine Entenmutter. Die Zufahrt ist von vielen Steinen gesäumt, wir sollen direkt folgen. So finden alle sicher zum Anleger.

Während dort die eine Crewhälfte die Holzscheite für die obligatorische Sauna aus den Backskisten holt, bereiten die anderen das Lagerfeuer und das Barbecue in der winzigen Schutzhütte vor. LED-Lichterketten von Bord, Stirn- und Taschenlampen erleuchten später das Innere. Alle sitzen drinnen dicht an dicht, genießen das mitgebrachte Essen, Flaschen kreisen. Draußen steht man ums prasselnde Feuer und tauscht die Erlebnisse des Tages aus. Skandinavien-Romantik vom Feinsten.

Die am nächsten Morgen von einem sensationellen Panorama eingerahmt wird: Direkt hinter den Schiffen erhebt sich der Berg Koppangsfjellet fast senkrecht auf 1.300 Meter und wird von der Sonne beschienen. Die richtige Bühne für eine Wanderung über die Insel. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie von den deutschen Besatzern befestigt, die Bauten kann man noch heute begehen. Der Widerspruch zwischen der wunderschönen Natur und den grobschlächtigen Bunkern, bei deren Bau viele Kriegsgefangene ihr Leben ließen, stimmt angesichts der unruhigen Zeiten in der Welt aber etwas nachdenklich.

Und dann noch Polarlichter?

Plötzlich ist er da, der Tag mit klarem Himmel. Sofort ändert sich die Lichtstimmung. Die Berge leuchten jetzt weiß, die Sicht geht weit, die Luft wird eisiger. Wieder steuern wir in den Fjord von Lyngseidet hinaus. Ziel ist heute der jahrhundertealte Fischumschlagplatz Hamnnes, der nördlichste des Landes. Er atmet Geschichte. Gleich am Anleger warten ein kleines Museum und ein origineller historischer Gemischtwarenladen. Drinnen steht Hege Bergfald Jakobsen. Die Norwegerin ist sozusagen Mädchen für alles in diesem alten Ort, den die Fischer seit Jahrhunderten zum Verkauf ihres Kabeljaus nutzen. „Der hängt draußen in den Trockengestellen meines Mannes“, erzählt sie. Sie ist zugleich Hafenmeisterin, Poststellenleiterin, Verkäuferin und obendrein Sauna-Beauftragte. Sie zeigt uns die Hochzeitstracht der Samen, die im Laden zu sehen ist. „Auch die kommen seit Jahrhunderten im Sommer mit ihren Rentierherden hierher und ziehen im Winter an die finnische Grenze“, erzählt sie. Sie führen noch immer ein Halbnomadenleben.

Wer den Stockfisch eigentlich kauft, fragen wir. „Unser geht zu einem guten Teil nach Afrika. Stockfisch muss nicht gekühlt werden, ist aber eine gute Proteinquelle! Der ist dort sehr begehrt.“ Was für seltsame Wege die Globalisierung kennt. Aber sie hat noch mehr vom Leben hier oben zu berichten. Etwa, dass der Ort ständig kleiner werde, heute nur noch 26 Bewohner habe. Und was im Winter von Vorteil ist: „Wenn das Licht mit dem polaren Winter schwindet, ist es wichtig, dass es möglichst früh schneit. Der Schnee macht es so viel heller!“ Besonders bei Mondschein und sternenklaren Nächten.

So wie heute: Während des abendlichen gemeinsamen Kochens im Salon klopft es plötzlich am Rumpf unserer „Arctic Wisdom“. „Polarlichter, kommt schnell!“ Alle stürzen nach draußen. Dort sieht man es erst nur als graue Schleier am Himmel, dann entwickeln sich langsam die grünen Bänder, mäandern direkt über den Masten unserer Boote und den historischen Gebäuden des Hafens. Werden dünner, kommen wieder stärker zurück. Fast eine Stunde geht das so. Eine dick eingemummelte Seglertruppe fotografiert und redet aufgedreht durcheinander. „Was haben wir für ein Glück, erst Orcas, jetzt Polarlichter!“ Johanna Schiller kann es gar nicht recht fassen. Doch irgendwann ist es vorbei und alle verschwinden unter Deck.

Die Schneeschaufel steht bereit

Mittlerweile zeigt das Thermometer minus 8 Grad. Im Hafen bildet sich mit leisem Knistern erstes Eis am Ufersaum. Noch einmal streben die Crews zur Sauna – die hier sogar ein Ass im Ärmel hat: einen Whirlpool unter freiem Himmel! Wohlige Wärme, während es draußen friert. Abgehärtete springen sogar ins Wasser der Bucht. Wer sich traut, spürt schon nach wenigen Sekunden die Kälte wie Nadelstiche. Wieder im warmen Pool folgt dann aber die völlige Entspannung. Ein magischer Tag.

Für die Rückreise nach Tromsø brieft uns Vetle abends anders als sonst: „Morgen kommt viel Schnee. Ihr habt Schaufeln und Besen in den Backskisten. Nutzt sie! Taut er auf Deck an und wird wieder fest, blockiert er Rollen und Beschläge.“ Er wird recht behalten, am Tag der Rückfahrt liegen die Schiffe weiß am Steg, die Flocken werden immer dicker. Bald steuert der Autopilot, denn sehen kann der Steuermann fast nichts mehr. Über Funk geben die Norweger schon Sturmwarnungen raus. Als wir sicher im Hafen sind, versinken Boote und Landschaft langsam im Schnee.

Revierinformationen: Nordnorwegen

yacht/karte_a437d63f2380b14d92f323955629ef02Foto: YACHT

Anreise

Flüge mit verschiedensten Airlines nach Tromsø, auch mit norwegischen Billig-Airlines. Direkt oder mit Umstieg in Bergen, Oslo, Kopenhagen. Die Flüge kosten meist 300–400 Euro. Transfer zur Basis per Bus in (20 Minuten) für 4 Euro oder etwa 50 Euro mit dem Taxi.

Charter

Die Charterfirma Boreal Yachting hat jahrzehntelange Erfahrung mit Charter in hohen nördlichen Breiten bis Spitzbergen und ist einer der Pioniere des Segelns in der Region. Die Flotte umfasst 7 Monohulls von 33 bis 51 Fuß Größe (Delphia, Hanse 458 und Bavaria 50/5, Ovni 445) und einen Kat. Die Schiffe sind trotz teils älterer Baujahre in exzellentem Zustand, haben leistungsstarke Heizungen und komplett per Kuchenbude geschützte Cockpits. Sie liegen im kleinen Hafen Eidkjosen, ein paar Seemeilen von Tromsø entfernt.

2025 gibt es zwei Flottillentermine, ab 21.11. und 28.11. jeweils für eine Woche. Auf dem Lead-Boot mit Skipper kostet eine Doppelkabine pro Person 1.660 Euro/Woche, Einzelbelegung 2.951 Euro. Stockbettkammer: 1.415 Euro bei zwei Personen, 2.459 bei Einzelbelegung. Alles inklusive Vollpension, Hafengebühren, Diesel, Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung. Bareboat-Preise: Delphia 40: 7.612 Euro/Woche, Bavaria 51: 8.039, Ovni 45: 8.473, Hanse 458: 9.507. Preise inkl. Flotillengebühr, Bettwäsche, Gas, Welcome Dinner und Endreinigung. Der Dieselverbrauch ist in Norwegen recht hoch, da die Heizungen ständig laufen.

Navigation & Seemannschaft

Die Fjorde nördlich von Trom-sø schneiden tief ins Land ein und sind von hohen, spektakulären Bergketten umgeben. Das Wasser ist oft tief, der Grund steinig, sichere Ankerplätze sind rar und oft nicht gut. Der Tidenhub beträgt im Mittel etwa 1,5 Meter. Die Hafen-Infrastruktur besteht meist aus kleineren Schwimmstegen zum Längsseitsgehen oder Marinas mit Fingerstegen, etwa im Stadthafen von Tromsø. Sauna und dazugehörende Sanitäranlagen gibt es gegen Gebühr und am besten Vorabbuchung durch den Flotillen-Leader.

Währung & Landgang

Für einen Euro bekommt man etwa zwölf norwegische Kronen. Vor Ort kann man alles elektronisch bezahlen, Einkaufsmöglichkeiten sind in den kleinen Orten teils eingeschränkt, gute Grundversorgung zu Beginn ist empfehlenswert. Das Preisniveau ist hoch, 30–40 Prozent mehr als in Deutschland sind die grobe Regel. Restaurants und Alkohol genauso. Hafengelder werden meist per App oder mit Karte bei Kassierern bezahlt, die abends ihre Runde machen.

Wind & Wetter

Die Temperaturen um Tromsø liegen im November im Schnitt etwas über null Grad Celsius, das Wasser hatte beim Törn noch etwa sechs Grad Temperatur, dem Golfstrom sei Dank. Aber auch eine kalte Nacht mit -12 Grad war dabei. Starke Winde wehen draußen auf See, die Fjorde sind recht gut geschützt, dennoch ist ein Wintersturm jederzeit möglich.

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