Als sich die sieben Provinzen gegen Ende des 16. Jahrhunderts zusammenschlossen, um den Spaniern die Stirn zu bieten, entstand der erste Entwurf dessen, was heute unser Nachbarland ist. In jeder von ihnen gibt es Ziele für Segler, in denen die Geschichte noch immer präsent ist. Eine davon ist Zierikzee an der Oosterschelde. Es liegt in Zeeland, ganz im Süden der Niederlande.
Neun Monate wurde die Stadt von den Spaniern 1575 belagert, bevor sie eigenommen wurde. Fünfmal ist sie durch große Stadtbrände verwüstet worden, aber all das tat der Schönheit Zierikzees keinen Abbruch. Ganze Stadtzüge scheinen einem Gemälde eines der Alten Meister entsprungen. Opulente Plätze, kleine Gässchen, pittoreske Häuschen.
Und das gepaart mit diesem einzigartigen Händchen der Niederländer für Cafés und Gastronomie. Hier will man sitzen, einen Koffie Verkeerd oder ein Bier schlürfen, vielleicht gepaart mit ein paar Bitterballen, diesen köstlich ungesunden frittierten Bällchen mit fleischartiger Füllung, und dabei Land und vor allem Leute beobachten.
Wer genug Menschen gesehen hat, der kann das Stadshuis, den Sint Lievensmonstertoren (der heißt wirklich so!) oder die Nobelpoort besuchen. Kulinarisch gibt es ebenso einiges zu erleben: Viele Zeelandbesucher verlassen die Provinz nicht, ohne einen Kibbeling, frittierte Fischstücke, von der Bude am Hafen unterhalb der Windmühle. Zu recht, denn die ist wirklich gut. Etwas kulinarischer und vor allem sehr gemütlich geht es bei der Gekroonde Suikerbiet direkt am Hafen zu.
Stichwort Hafen: Entweder liegt man etwas außerhalb und deutlich ruhiger im Vereinshafen, einlaufend direkt hinter den Fluttoren oder weiter durch in der Stadt. Dort liegt man längs und meist im Päckchen, manchmal auch zu siebt. Achtung: Immer mit dem Bug Richtung Ausfahrt festmachen. Strom, Wasser und WCs mit Duschen sind vorhanden, bezahlen geht per i-Marina.
Die Einfahrt erfolgt über einen langen Kanal an dessen Einfahrt auf der Oosterschelde Neerströme stehen, die bei Wind für etwas kabbelige Bedingungen sorgen können. Aber keine Sorge: Im Anschluss wird‘s ruhiger.
Stadthaven Zierikzee. Tidenabhängig. Tiefe: 4 Meter. Reservieren nicht möglich, Tel. Hafenmeister: +31 68 99 80, anlegen mit Bug nach seewärts, Sanitär vorhanden, auch Wasser und Strom.