Muiden wurde im langen Krieg Ende des 16. Jahrhunderts ebenfalls belagert. Dabei allerdings von den Truppen der sieben Provinzen selbst. Die in der Stadt eingeschlossenen Spanier konnten die Belagerung jedoch durchbrechen. Muiden blieb zunächst in spanischer Hand. Als der Krieg vorbei war, wurde mit Utrecht über den Bau einer Seeschleuse verhandelt, da in Muiden die Vecht in die damalige Zuiderzee mündete. Über Jahrzehnte konnte man sich jedoch nicht einigen.
Als Utrecht dann schließlich von den Franzosen besetzt wurde, nutzte man in Muiden die Chance und baute die Schleuse auf eigene Faust. Sie sollte die Wasserstände im Binnenland regulieren, vor Sturmfluten schützen und auch zur Verteidigung herhalten.
Angesichts dieser Aufgaben verwundert das Aussehen des Bauwerks nicht: Für die heutige Nutzung wirkt es deutlich überdimensioniert, damals aber entschied es über Wohl und Wehe. Apropos heutige Nutzung: Die Schleuse verbindet wie gesagt das IJ-Meer, das ist der südliche Teil des Markermeers und die Vecht.
Die führt wunderschön durch die hübschesten und wohl auch wohlhabendsten Teile der Niederlande. Um aber dorthin zu gelangen, muss man durch die Schleuse. Und die sorgt regelmäßig für Kurzweil – Stichwort Schleusenkino. Das betrachtet man am besten vom Café Ome Ko aus, einer absoluten Kultkneipe mit Terrasse mit Blick auf die Schleusenkammern. Sehenswert!
Nautisch ist Muiden leicht einzusteuern: Einfach vom IJ-Meer dem Fahrwasser folgen. Am Eingang gibt es beidseits Segelvereine, in einem liegt auch die Lemsteraak der ehemaligen Königin Beatrix, “De Groene Draeck”. Etwas weiter gibt es auch Anlegeplätze für Passanten. Segler sollten auf die Äste der Bäume am Wasser achten.
Jachthaven Stichting Muiden, jachthavenmuiden.nl, Tel. Hafenmeister +31 6 13 39 83 88, Reservieren ist möglich, kann aber schwierig sein. Die Wassertiefe beträgt 2 bis 2,3 Meter.