Alexander Worms
· 23.02.2012
Entlang des Houtribdijks sollen Vogelschutzgebiete aufgeschüttet werden. Gut für Segler: mit Besucherzentrum und Liegeplätzen
Typisch Holland: aus der Not eine Tugend gemacht. Schon lange steht es schlecht um das Markermeeer, zu viel Schlick sorgt für eine starke Eintrübung und für das Aussterben von Tieren und Pflanzen. Nun erhält die Umweltorganisation „Natuurmonumenten" 15 Millionen Euro aus einem Lotteriefonds. Zusammen mit Geldern vom Staat sollen damit die Inseln mit besagtem Schlick aufgeschüttet und ein Besucherzentrum angelegt werden.
Schlicksauger erzeugt neues Land
Getreu dem Sprichwort: „Der liebe Gott hat die Erde erschaffen und der Niederländer die Niederlande" wird dem Wasser neues Land abgerungen. Diesmal jedoch nicht für Menschen und Unternehmen, sondern für die Natur. Das Material für die künstlichen Eilande wird durch einen Saugbagger vom Boden des Markermeers beschafft. So kann dort wieder neues Leben entstehen. Auch auf den Aufschüttplätzen soll das so ablaufen. Die Mischung aus Sumpf, Weidenwald und Sand soll eine ideale Umgebung für Zugvögel bieten. Doch auch der Mensch kommt nicht zu kurz: In einem Besucherzentrum auf den Inseln im Markermeer sollen Segler sich über die Natur in der Umgebung informieren können.
In vier Projektphasen bis 2018
Schon bald soll mit den Arbeiten begonnen werden, 2015 sollen die ersten 125 Hektar Land entstanden sein, so der Plan. In der vierten Ausbauphase werden die Inseln 2018 insgesamt eine Fläche von 490 Hektar umfassen. Mit dem Projekt wollen sich die ohnehin für ihren Wasserbau bekannten Niederländer weiteres Knowhow erwerben, das dann für ähnliche Vorhaben in die ganze Welt exportiert werden soll.