Zu Beginn des Jahres trat in Kroatien die neue Sicherheitsverordnung in Kraft, die bei den Seglern an der Adriaküste gleich in mehrfacher Hinsicht offene Fragen hinterlassen hat. Doch völlig unabhängig vom Inhalt der neuen Regeln, wiesen viele Skipper sehr schnell darauf hin, wie schwierig sich die lange Küstenlinie mit ihren unzähligen Inseln und Buchten überhaupt adäquat kontrollieren lässt. Schließlich sind viele Orte von Land aus unzugänglich und nur auf dem Wasserweg zu erreichen.
In dieser Hinsicht setzten die Behörden jetzt jedoch ein erstes Zeichen: Auf der Iskra-Werft im dalmatinischen Šibenik wurde das erste einer Reihe von sieben neuen Einsatzbooten der Kapetanija gewassert. Im Gegensatz zur kroatischen Küstenwache, die Teil der Marine ist, handelt es sich bei der Kapetanija um eine zivile Ordnungsbehörde.
Zu den Aufgaben der weißen Boote mit dem blauen Rumpfband und den gekreuzten Ankern gehört neben der klassischen Hafenaufsicht auch der SAR-Dienst und die allgemeine Sicherstellung des sicheren Seeverkehrs - und damit auch die Überwachung der geltenden Gesetze durch Berufs- und Sportschifffahrt, wie etwa der neuen Sicherheitsverordnung.
Der neue Bootstyp der Kapetanija entspricht vergleichbaren Entwürfen moderner Aluminium-Einsatzfahrzeuge mit größerem Aufgabenspektrum. Nach Angaben der Werft erreichen die 15 Meter langen Boote eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Knoten. Bei Marschfahrt wird die Reichweite mit immerhin 430 Seemeilen angegeben. Sie sind als Selbstaufrichter konstruiert.
Nach der Ablieferung des ersten Bootes steht auch die Nummer zwei kurz vor der Fertigstellung. Die weiteren fünf sollen der Kapetanija in den kommenden Monaten zulaufen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 13,6 Millionen Euro.
Über die Stationierungsorte der jeweiligen Neuzugänge lagen noch keine Informationen vor. Insgesamt verfügt die Kapetanija derzeit über acht Stützpunkte: Pula , Rijeka , Senj , Zadar , Šibenik , Split , Ploče und Dubrovnik.