Andreas Fritsch
· 09.07.2015
In Kroatien werden ältere Sportbootführerscheine, die auf dem Titelblatt nicht das Wort "See" haben, nicht immer akzeptiert für eine Charter
Das Problem kann entstehen, wenn Segler mit jahrzehntealten Sportbootführerscheinen eine Charteryacht übernehmen wollen: Bei der Übergabe wirft der Stützpunktleiter einen Blick auf die Lizenz – und gibt das Boot nicht heraus, obwohl der Inhaber einen Sportbootführerschein See hat, den amtlichen Minimum-Schein, den Kroatien auch anerkannt hat.
Auf das Problem weist die Vereinigung Deutscher Yachtcharterunternehmen (VDC) hin. "Das Problem ist, dass die Kroaten vor ein paar Jahren eine Liste von amtlichen Scheinen aufgestellt haben, die sie akzeptieren. Darunter war auch der Sportbootführerschein See. Da auf alten Lizenzen auf dem Deckblatt aber nur "Sportboot-Führerschein" steht und erst im Innenteil die Gültigkeit auf den Bereich See zu finden ist, lehnen den manche kroatische Vercharterer ab", so Christian Zaloudek von der Charter-Agentrr Sarres-Schockemöhle, der beim VDC Fragen zu Scheinen beantwortet. "Wir hatten schon Crews, denen deshalb ein Schiff verweigert wurde." Das Problem sei, dass den Charterfirmen Strafen drohen, wird ein Skipper mit solch einem Schein auf einem ihrer Schiffe bei einer Kontrolle angetroffen.
Das gleiche Problem gilt auch für alle älteren DSV-Scheine wie BR, BK oder C. Die Kroaten erkennen grundsätzlich nur noch amtliche Scheine an, also SBF See, SKS, SSS oder SHS. Allerdings gibt es eine einfache Lösung für das Problem: Für 19 Euro kann beim DSV eine Neuausstellung beantragt werden.
Andere Probleme gibt es außerdem auch beim Chartern großer Kats: Diese werden in Kroatien nach dem zulässigen Gesamtgewicht kategorisiert, und ab 30 Tonnen benötigt der Skipper den SSS oder SHS. Klingt im ersten Moment übertrieben – welcher Kat wiegt schon 30 Tonnen –, doch es geht um die maximale Zuladung. Mit Crew und Gewicht kann ein 45-Fuß-Kat schon mal darüber liegen", so Zaloudek.