Auch in Zeiten steigender Preise hat die Adriaküste gehörige Anziehungskraft: mediterranes Klima und kristallklares Wasser sind das eine, gute Verkehrsanbindung für An- und Abreise das andere entscheidende Argument für den Urlaub mit der Charteryacht. Die gesamte Küste des Landes ist zwar vom nautischen Tourismus erschlossen, die Zentren liegen jedoch in den kroatischen Regionen Norddalmatien, zu dem auch die Kornaten gehören, sowie in Mittel- und Süddalmatien.
Zwischen Zadar und Dubrovnik finden sich mehrere Charterstützpunkte, der größte in Mitteldalmatien ist die Marina Agana bei Trogir. Von dort sind bei einwöchigen Törns sowohl die südlich gelegenen Inseln Brac und Hvar in Reichweite, wie auch der Archipel von Šibenik und die – allerdings schon weiter entfernten – Kornaten. Nautisch gesehen stellt das Wetter auch während der Sommersaison die größte Herausforderung dar. Sowohl der aus Südost wehende Jugo wie auch die Bora aus Nordost können Seglern gefährlich werden. Entsprechend sollten sie besser in geschützten Häfen oder Buchten abgewettert werden.
Wer seine Yacht in der Marina Agana übernommen hat und am nächsten Morgen ausläuft, kann als Erstes die Bucht von Maslinica im Westen der Insel Šolta ansteuern. Der Stadthafen des hübschen Ortes ist gesäumt von vielen Lokalen und Bars. Am Folgetag geht es dann weiter zur Insel Vis, die etwa 20 Seemeilen südlich liegt. Der Hauptort der Insel geht auf eine antike griechische Siedlung zurück, in der Folge wechselten die Herrscher häufig. Zahlreiche Baudenkmäler zeugen von dieser reichen Historie. Yachten machen direkt an der Uferpromenade der Bucht fest.
Ziel des nächsten Tages ist der Archipel Sveti Klement, der der größeren Insel Brac vorgelagert ist und über zahlreiche Ankerbuchten zum Baden und Entspannen verfügt. Etwa die beliebte Bucht Soline an der Südküste. Im Nordosten des Archipels befindet sich außerdem die Steganlage der ACI-Marina Palmižana, die Gäste nicht nur mit einem festen Liegeplatz, sondern auch mit Wasser und Strom versorgt.
Als nächstes folgt die kurze Überfahrt zur Insel Brac: Der Ort Milna liegt am Ende einer fjordähnlichen Bucht, Restaurants und ein kleiner Supermarkt befinden sich gleich am Hafen. Auch hier gibt es eine ACI-Marina, deren Stegliegeplätze mit Murings gut geeignet sind, wenn man die Insel landseitig erkunden möchte. Wer eher Stille sucht, kann hingegen wie auf den benachbarten Inseln auch auf Brac eine der zahlreichen Ankerbuchten aufsuchen. Beispielsweise die Bucht Stipanska im Nordwesten oder die Buchten Necujam und Stracinska nebenan auf Šolta. Nautische Infrastruktur oder Serviceeinrichtungen sucht man an diesen Plätzen in fast allen Fällen allerdings vergebens.
Für den letzten Etappenhafen der Reise kommt Trogir infrage. Nicht nur, weil es von dort nicht mehr weit bis zur Charterbasis ist. Sondern auch, weil die Stadt ein echtes Highlight zum Abschluss des einwöchigen Chartertörns darstellt. Die verwinkelte Altstadt mit ihren Bauwerken, deren Stil von der Romanik bis zur Renaissance reicht, ist Weltkulturerbe der Unesco. Einmal mehr ein Zeichen der reichen Geschichte Dalmatiens.