Revierporträt BahamasDrei Hotspots in der etwas anderen Karibik

Johannes Erdmann

 · 04.02.2024

Eine Gruppe Iguanas lebt auf Allen’s Cay in der Inselkette der Exumas. Kats können im Flachwasser nahe dem Ufer ankern
Foto: Johannes Erdmann
Die Bahamas sind als Charterrevier immer noch wenig bekannt. Dabei umfasst der Archipel mehr als 700 Inseln, die meisten davon unbewohnt. Dazu traumhafte Strände und kristallklares Wasser. Wir stellen in den folgenden Tagen drei Hotspots vor

Für die meisten Menschen sind die Bahamas nur schwer auf der Weltkarte zu verorten. Während sich die bekannten Windward und Leeward Islands im Osten der Karibik wie an einer Perlenschnur aneinanderreihen, liegen die Bahamas weiter nordwestlich sowie noch nördlich von Kuba – und damit mehr oder weniger in zweiter Reihe. Der Archipel erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 500 Seemeilen, und der Einfluss des Passats, der das Segelwetter in der Karibik bestimmt, ist dort kaum zu spüren.

Als die Inseln 1492 von Kolumbus entdeckt wurden, staunte der nicht schlecht über die geringe Wassertiefe und die vielen Sandbänke, die kennzeichnend sind für das Revier. Er taufte es auf den Namen „Baja Mar“, flaches Meer. Daraus leitete sich im Lauf der Zeit die Bezeichnung „Bahamas“ ab. Später beanspruchte die britische Krone die Inseln, die wiederum von Piraten verdrängt wurde, die Ende des 17. Jahrhunderts die Insel New Providence zu ihrem Hauptquartier ernannten. Noch heute erinnert vieles an die bewegte Vergangenheit. Ab 1717 waren die Bahamas britische Kronkolonie, die erst 1973 in die Unabhängigkeit entlassen wurde.

Keine Langeweile auf den Bahamas

In der Hauptstadt Nassau leben mehr als die Hälfte der 400.000 Einwohner des Inselstaates. Aus Europa gibt es Direktflüge dorthin mit British Airways ab London, ansonsten ist meist ein Stopover in Miami, Atlanta oder New York nötig. Charterbasen befinden sich im Norden auf Abaco und in New Providence. Von dort aus sind die Insel Eleuthera und die Exumas erreichbar.

Beste Reisezeit sind die Monate November und Dezember sowie März und April. Während der Hurrikansaison von Juni bis Oktober ist das Wetter hingegen unstetig, und es wird brütend heiß. Berge oder gar Regenwälder, wie man sie etwa von Grenada kennt, gibt es nicht. Sogar Palmen machen sich auf den Bahamas rar. Stattdessen sind die flachen Koralleneilande meist mit Buschwerk bedeckt.

Langeweile kommt dennoch keine auf. Im Gegenteil unterscheiden sich die Inselgruppen stark voneinander. Während New Providence als Anlaufstelle vieler Kreuzfahrtschiffe sehr touristisch ist, geht es auf Abaco im Norden entspannt zu. Eleuthera wirkt gar ein wenig vergessen und präsentiert sich im Shabby-chic-Look. Die Exumas schließlich sind weitgehend unbewohnt, allenfalls befinden sich einzelne Inseln in Privatbesitz. Selbst Restaurants sind rar. Während eines Törns gibt es nur zweimal Gelegenheit, essen zu gehen.

Der Schwierigkeitsgrad des Reviers liegt im mittleren Bereich. Nicht kartografierte Riffe, wandernde Sandbänke sowie Gezeitenstrom lassen die Seekarten häufig nur zur Orientierungshilfe werden. In der Regel muss nach Sicht navigiert werden.


Alle Teile der Bahamas-Reihe:

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