Der amerikanische Präsident Donald Trump war bereits in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 für seine harte Vorgehensweise an der Grenze zu Mexiko bekannt. Kurz nach Beginn seiner neuen Legislaturperiode rief er in diesem Jahr den Notstand an der Grenze aus. Dementsprechend entsandte er das Militär an den südlichen Rand Amerikas und befahl der US-Armee, diesen zu überwachen. Dazu soll auch der Seeweg stärker kontrolliert werden. Deshalb setzt die US Navy auf 20 Segeldrohnen, die unbemannt vor der Küste patrouillieren sollen. Zwei Boote vom Typ “Voyager” sollen im karibischen Meer zum Einsatz kommen, wo die Grenzschützer vor allem dem Drogenschmuggel entgegenwirken wollen.
Die eingesetzten Segeldrohnen liefert die Firma Saildrone der US-Marine. Sie sind zehn Meter lang und mit einem Radar ausgestattet, um die Gewässer vor der mehrere tausend Kilometer langen Küste besser zu überwachen. Die segelnden Drohnen sind nicht bewaffnet und werden von den Streitkräften an Land betreut. Sie werden in Militär-Tarn-Farben ausgeliefert und haben eine Solarzelle an Bord. Dank der Sensoren und Radarsysteme der segelnden “Yachten” sollen diese verdächtige Aktivitäten und Schiffe erkennen, verfolgen und in Echtzeit Informationen an die Küstenwache weitersenden können.
Saildrone produziert nicht nur Segeldrohnen zu militärischen Zwecken. Vielmehr sind sie seit Jahren für die Produktion von unbemannten Seglern bekannt, die im Dienst der Wissenschaft auf dem Wasser unterwegs sind. Dabei gibt es sowohl unbemannte Drohnen, die verschiedene Meeresparameter messen, als auch solche, die der Meereskartierung dienen. Das amerikanische Unternehmen hat seinen Sitz in Alameda, Kalifornien.
Bereits im Juli 2024 ereilte unsere Redaktion die Nachricht über die Sichtung einer unbemannten Segeldrohne. YACHT-Leser Bernd Neumann hatte auf der Überfahrt nach Schweden das zwei Meter lange Gefährt entdeckt. Die „Sailbuoy“ trieb im Bereich des Windparks Kriegers Flak und diente der Meeresbeobachtung. Sie ist mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet, die kontinuierlich wichtige Umweltparameter wie Windgeschwindigkeit und -richtung, Lufttemperatur und -druck, Wellenhöhe und -periode und Wassertemperatur sowie den Salzgehalt messen. Aufgabe der von Neumann gesichteten Drohne ist es, die Auswirkungen der Windkraftanlagen in einem vier Kilometer langen Korridor zu messen, in dem sie sich bewegt.
Der „Sailbouy“ ist es dabei nicht möglich, anderen Teilnehmern auf See auszuweichen. Deshalb appelliert Marcus Melin von der Voice oft the Ocean Foundation an Segler: „Schiffe sollten versuchen, sich von der Drohne fernzuhalten, besonders Yachten und Sportboote. Außerdem sollte niemand in irgendeiner Weise mit der wissenschaftlichen Plattform interagieren. Es spricht jedoch nichts dagegen, Fotos aus respektvoller Entfernung zu machen; wir würden uns sogar freuen, die Sailbuoy im Einsatz zu sehen.“