ItalienBehörden regeln Ankern vor Portoferraio neu

Andreas Fritsch

 · 26.09.2024

Blick auf Hafen und Bucht von PortoferraioPhoto: YACHT/A. Fritsch
Foto: YACHT/A. Fritsch
Hafenplätze in Portoferraio sind im Sommer rar, die große Bucht verleitet daher zum Ankern, obwohl extrem viel Verkehr herrscht. Jetzt zonieren die Behörden vor Ort den Platz kategorisch

Elba ist noch immer eins der beliebtesten Italien-Reviere deutscher Segler, da die Charterbasen am Festland bei Piombino gegenüber auch für eine Auto-Anreise besonders aus Süddeutschland gut sind. Die Insel und ihre Nachbarn wie Capraia sind ideal für einen entspannten Wochentörn oder bei längerer Dauer um einen Abstecher nach Korsika erweiterbar. Der Hauptort der Insel, Portoferraio, ist dabei eins der schönsten Ziele, er bietet eine tolle Altstadt und einen wunderschönen Stadthafen. Doch der ist in den Sommermonaten, wenn Eigner und Chartercrews vom nahen Festland ausschwärmen, oft überfüllt. Die Alternative ist dann das Ankern in der sehr weitläufigen Bucht von Portoferraio.

Die ist sehr stark befahren, da dort die Fährlinien vom Festland ankommen, die die Landtouristen und viele Versorgungsgüter auf die Insel bringen. Schon seit Längerem war deshalb die nähere Umgebung des sehr großen Terminals für Yachten gesperrt, und auch die Anfahrt war reglementiert. Doch nun ist das Ganze schon im Spätsommer neu geregelt worden, wohl auch, weil immer mehr Eigner die Bucht zum Langzeit-Ankern nutzten und ihre Schiffe allein zurückließen, wie der DSV in einer Meldung mitteilt.

Jetzt wurde eine neue Zonierung der gesamten Bucht von den Behörden veröffentlicht, die Yachten deutlich weniger Platz als zuvor überlässt.

Die neue Aufteilung der Bucht von Portoferraio | Karte: Guardia CosteriaDie neue Aufteilung der Bucht von Portoferraio | Karte: Guardia Costeria

Die blaue Zone A sollen Yachten nur unter Motor befahren, der rote Zufahrtskorridor Zona C darf nur mit Segeln befahren werden, wenn zugleich die Maschine mitläuft und entsprechend ein Kegel gesetzt ist. In den links und rechts anschließenden grünen Zonen darf ohne Motor gesegelt werden. Das gelbe Areal markiert nun neu eine Ankerzone und ist noch in Unter-Zonen unterteilt. Diese werden von der Hafenverwaltung den Schiffen nach Anmeldung zugewiesen. Private Sportboote dürfen dort nicht liegen. Sie werden zum Ankern weiter an den Rand der großen Bucht verwiesen. Obendrein wurde verfügt, dass immer eine Person an Bord zurückbleiben muss, die bei Bedarf das Schiff verlegen kann. Das ist natürlich sehr ärgerlich, wenn eine Crew zum Landgang nach Portoferraio kommt.

Allerdings ist die Bucht auch dafür bekannt, viel Schwell vom Fährverkehr abzubekommen, für die Nacht auch nicht unbedingt der ruhigste Platz, besonders für kleinere Yachten. Wer in der Sommersaison den Hafen anläuft, sollte also versuchen im Stadthafen einen Liegeplatz zu reservieren, was in Italien oft möglich ist, teils helfen sogar die Flottenbetreiber dabei und erledigen dies für den Kunden. Eine Nachfrage bei der Basis lohnt.

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