ReiseGriechenland – malerischer Segeltörn mit Umwegen im Ionischen Meer

Andreas Fritsch

 · 23.07.2023

Traum in Türkis und Grün: die  Charteryacht in der Passage zwischen den Inseln Agios Nikolaos und Ithaka
Foto: YACHT/A. Fritsch
Von Korfu um den Peloponnes herum nach Athen soll es gehen. Dann aber zieht ein Sturmtief auf und vereitelt den Plan. Statt Meilen zu machen, verliert sich die Crew im malerischen Ionischen Meer – und plötzlich scheint die Zeit stillzustehen. Reisebericht über einen Törn in Griechenland, der so nicht geplant war

In diesem Artikel:

Einen Tag schenkt uns Windgott Äolus: Beim Start in Korfu scheint die Sonne, und es weht leicht aus Süd. Nicht ideal zwar, wenn man vorhat, knapp 200 Seemeilen mit einem Kurs von etwa 160 Grad zu segeln, um vom Ionischen Meer kommend den Peloponnes nach Athen zu runden. Aber wir müssen uns ja auch nicht mit einem 08/15-Charterboot begnügen. Freundin Andrea hat uns ihre Comet 45 S für den Oneway-Törn überlassen. Sie will mit ihrem Mann Ulli das Schiff anschließend von Athen gemütlich zurück nach Korfu segeln.

Die Comet entpuppt sich als Knaller. Als wir vier das Boot in den Hauch von Wind stellen und das Groß setzen, gleitet am pechschwarzen Kohlefasermast doch tatsächlich ein sündhaft teures, hochwertiges Laminatsegel, durchgelattet natürlich, an kugelgelagerten Rutschern gen Topp. Danach entrollt sich am Bug ein ebensolches Laminat. Für Segler, die sonst auf stinknormalen Charteryachten mit Rollsegeln unterwegs sind, ist das schon verdammt sexy. Den hydraulischen Achterstagspanner noch etwas unter Druck gepumpt, dann steuert Mitsegler Uwe die Comet hoch an den leichten Wind. Die Segel des Cruiser/Racers stehen makellos in ihrem Profil, das Schiff zieht los Richtung Süden. Während die Charteryachten um uns herum schon fleißig den Diesel glühen lassen, gleiten wir mit vier bis fünf Knoten dahin. Traumhaft.

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Kurs auf den ersten Finger des Peloponnes

Wir beginnen zu rechnen: einfach durchziehen bis zum Kap Maleas, dem ersten Finger des Peloponnes, bevor starker Regen und dann 50 Knoten Wind für zwei, drei Tage kommen? So lautet leider die Wetterprognose. Die Versuchung ist groß. Zumal: Der Peloponnes ist Griechenland wie vor 20 Jahren: kaum Boote, wilde Landschaft, wenig Tourismus, urige Dörfer mit Türmen statt Häusern in der Region Mani. Und anschließend dann in die tiefblaue Ägäis eintauchen mit ihren kargen, ockerfarbenen Inseln und fantastischen Zielen wie Monemvasia, Hydra und Poros. Einziger Haken: Das wunderschöne Ionische Meer mit seinen bergigen, dicht begrünten Inseln fiele dann flach. Die Crew hadert.

Doch Äolus beendet alles Grübeln. Es zieht sich langsam zu, direkt vor der Traumbucht Lakka an der Nordspitze von Paxos schläft der Wind ein. Also abdrehen, ankern und die perfekt geschützte Bucht vor dem Dörfchen, den Hügeln samt brüchiger Felskante und den Olivenbaum-Plantagen genießen. Wir vier, Uwe, der Yachtgutachter, Jan, der Architekt, Heiko, der Epoxid-Guru, und ich, der Journalist, stehen im Cockpit und bestaunen den Ausblick auf die türkis schimmernde Bucht. Ab ins Dingi, ins empfehlenswerte Restaurant „Stasinos“. Eine gute Flasche Wein von Santorin und typisch griechisch gespeist: drei, vier Vorspeisen und ein, zwei Hauptgerichte bestellt, auf den Tisch gestellt, und jeder bedient sich von allem. Der Frust über die geplatzte Peloponnes-Umrundung verfliegt. „Siga, Siga“ – langsam, langsam oder immer mit der Ruhe, wie der Grieche sagt. Angekommen.

Wind zieht auf

Am nächsten Morgen begrüßt uns Nieselregen. Jetzt im Mai ungewöhnlich. Schon die Woche zuvor war das Wetter schlecht. Es stellt sich heraus, dass ein Tief regelrecht über Italiens Stiefelhacke klebt und wochenlang immer wieder Mistwetter und Wind ins Ionische Meer schaufelt. Später erklärt YACHT-Meteorologe Dr. Michael Sachweh, das liege am Klimawandel und dem daraus resultierenden langsameren Jetstream. Zogen die Tiefs früher in zwei, maximal drei Tagen über Italien hinweg, verharren sie nun teils wochenlang an Ort und Stelle, schwächen sich ab, füllen sich, vertiefen sich wieder. So entstanden jüngst die schweren Überschwemmungen in der Emilia-Romagna. Und letztlich 2021 auch die Ahrtalflut bei uns.

Aber der Südwind ist zumindest wieder da. Also entscheiden wir uns für die harte Variante: Ölzeug an, Kragen hochgeklappt und raus aus der Bucht. Dann außen, westlich vor Paxos, auf Südkurs gehen, hoch am Wind. Der legt zu, und mit sechs, sieben Knoten Speed fliegen wir mit Maximalhöhe an Paxos, Antipaxos und Lefkas vorbei. Nach 55 Meilen im Regen fällt dann aber die Entscheidung: Auf diese Weise noch weitere 160 Seemeilen zu schinden inklusive des Risikos, 50 Knoten starke Böen direkt von vorn abzubekommen, wäre unverantwortlich. Zumal ohne sichere Häfen als Zuflucht am Peloponnes.

Also bleiben wir im Revier und biegen ab nach Assos an der Westseite Kefalonias. Einer dieser Häfen, in den nur eine Handvoll Boote passen. Bei Südwind ist der Hafen aber perfekt, weil er in totaler Windabdeckung liegt.

Als drittes Schiff kommen wir an die winzige, mit Steinen gespickte Pier. Mit langer Landleine achtern ist das Ruder sicher – und wir auch. Immer tiefere Wolken ziehen auf, bleiben an den steilen Berghängen der Insel hängen, hüllen sie wie in Watte. „Schönes Segeln hier in Schottland“, kommentiert Mitsegler Uwe, der Griechenland-Rookie an Bord. „Aber die Landschaft mit den Bergen, spektakulär!“ Ein bisschen wie Segeln in den Alpen, findet er. Und wahrlich, direkt vor und hinter der Yacht steigen steil die Felsen auf. Der Hafen liegt eingebettet wie in einem Vulkankrater.

Schutz im Hafen von Vathi

Am nächsten Morgen macht der Blick aufs Wetter klar: Wir müssen uns einen sicheren Hafen suchen, die Sturmböen ziehen auch über das zentrale Ionische Meer. Also auf nach Vathi auf der Insel Ithaka. Dort gibt es einige Liegeplätze an der Pier, wo die Böen auf die Heckleinen statt seitlich auf den Anker wehen. Das kann bei Sturm im Slippen vieler Anker enden, nach Murphy’s Law gern nachts, und das braucht ja kein Mensch. Klingt nach einem Plan. Gedacht, getan. Einen Tag lang heult der Wind. Die Zeit nutzen wir für eine Inseltour mit dem Leihwagen, sitzen in Cafés und quatschen mit den Locals. Auch die sagen, das Wetter sei unberechenbarer geworden.

Dann endlich, am dritten Tag gegen Mittag: Sonne! Pastellfarben leuchten die Häuser des malerischen Ortes Vathi vor der grünen Bergwand auf, an der sie sich entlang sanft um die Bucht aneinanderreihen. Der Wind pustet immer noch recht kräftig aus Süd, die gut betuchte Comet will gerefft sein. Da wir nicht mehr hoch am Wind zum Peloponnes müssen, drehen wir raumschots ab nach Meganisi. Unsere „Windforce“ lässt sich nicht lang bitten und galoppiert wie ein losgelassenes Rennpferd durch Böen und Wellen. 10,4 Knoten stehen als Top-Speed auf der Logge.

Das Grinsen von Jan, Uwe und Heiko wird stärker. So hatten sie sich das vorgestellt. Segelspaß pur. Und weil es so schnell geht und keine Mühe macht, runden wir mal eben Meganisi und stoppen im Inselort Vathi in der winzigen, tipptopp gepflegten Odyseas Marina. 70 Euro Liegegeld sind allerdings eine Überraschung, das Ionische Meer ist sonst günstiger. In keinem anderen Hafen zahlen wir mehr als 20 bis 30 Euro für unsere 45 Fuß lange Yacht.

„Wie, schon wieder Vathi?“, wundert sich die Crew. Gehen den Griechen die Namen aus? Die Erklärung ist simpel: Im Griechischen bedeutet Vathi einfach „tiefe Bucht“. Das passt in diesem riesigen Inselrevier nicht nur einmal. Entsprechend gibt es zehn Orte dieses Namens im ganzen Land.

Wir schlendern um den kleinen Hafen, in dem noch Fischer ihre Netze flicken, die Restaurant-Wirte freundlich grüßen. Aber die zwei riesigen Megayachten? Irgendwie sieht das aus, als wäre ein Flugzeugträger gestrandet, meint zumindest Jan, als Architekt für die Ästhetik zuständig. Die Proportionen sind einfach nicht richtig im Vergleich zu dem winzigen Ort und den anderen Booten.

Äolus bringt eine Überraschung

Für den nächsten Tag hat Äolus dann wieder eine Überraschung parat: Der Wind soll endlich auf die übliche Sommerrichtung drehen: Nord. Bislang lag der Spi unbenutzt in der Backskiste. Warum nicht versuchen, noch zur Top-Sehenswürdigkeit von Zakynthos, der berühmten Wreck Bay, als südlichem Wendepunkt zu segeln? Das sind mehr als 50 Meilen, aber unser Schiff ist ja schnell unterwegs.

Und so geht es rum um Meganisi und in den Kanal zwischen Kefalonia und Ithaka. Der gilt als Nord-Süd-Winddüse und macht seinem Namen alle Ehre. Es geht erst leicht, dann mit guter Fahrt raumschots gen Süden. Doch erneut einsetzende heftige Schauer lassen uns in Sami stoppen. Der im Mai noch etwas verschlafene Ort ist beliebter Startpunkt für einen Ausflug zu den Melessani-Höhlen. Uns reicht ein guter Bäcker. Den fragen wir, warum Anfang Mai noch so viele Tavernen und Geschäfte geschlossen sind.

„Ganz einfach, wir Griechen öffnen zum Saisonstart erst, wenn auch das Wetter dazu passt. Normalerweise ist der 1. Mai der Startschuss, aber wegen des Sturms und Regens haben viele spontan um eine Woche verschoben!“ Diese mediterrane Gelassenheit ist es, die uns fehlt. Denn: Recht haben sie.

Aber dann am nächsten Morgen: Top-Wetter und leichte Nordbrise. Der Spi geht hoch, das Boot macht aus scheinbar Nichts schönes Gleiten mit fünf bis sieben Knoten. Vor uns startet eine Flottille aus dem Hafen von Poros mit demselben Ziel wie wir. Rasch laufen wir auf die letzten Schiffe auf und pflügen durch das Feld der „Rollsegler“, als ob die stehen.

Abstecher zum Schiffswrack auf Zakynthos

Um die Nordspitze Zakynthos’ geht es herum. Heiko sichtet eine ziemlich große, an der Oberfläche paddelnde Schildkröte. Kein Wunder, Zakynthos beherbergt im Süden das wichtigste Schildkröten-Schutzgebiet des Mittelmeeres. Ein kurzer Blick auf das schöne Tier, zu lange sollte man ihnen nicht nahe kommen, das bereitet den Tieren zu viel Stress.

Und dann biegen wir schon in die Bucht Navagio ein. Die Crew staunt ehrfürchtig. Wie vorsichtig drapiert liegt hinter dem hell türkis leuchtenden Wasser der 1980 gestrandete Frachter „Panagiotis“ im Sand. Still rostet er vor senkrecht aufragenden Felswänden vor sich hin. Ein surrealer, aber auch fesselnder Anblick. Bis heute ist nicht ganz klar, wie er dort landete. Bislang hieß es immer, es sei ein Zigaretten-Schmugglerschiff gewesen, das die Crew sich selbst überließ, weil die Küstenwache von der Ladung Wind bekommen hatte und sie verfolgte. Kapitän und Crew machten sich daraufhin aus dem Staub, das führerlose Schiff lief auf Grund.

Unlängst veröffentlichte der Kapitän, der noch auf Kefalonia lebt, aber seine Version: Demnach seien sie damals nur wegen eines technischen Defektes gestrandet, die Crew habe sich gerettet. Als er mit der Polizei einige Tage später zum Ort der Havarie zurückkehrte, war der Frachter bereits von Strandräubern geplündert, die Ausrüstung abgebaut worden.

Später wurde vieles davon bei Einheimischen beschlagnahmt. Der Kapitän versucht das alles mit Gerichtsakten zu belegen, doch die sind nicht vollständig. Vielleicht auch, weil ihn das Gericht wohl dazu verdonnerte, für die Bergung des Schiffes zu sorgen – was Zakynthos heute um seine wichtigste Sehenswürdigkeit gebracht hätte. Kurz, die Geschichte wird wohl nie ganz geklärt werden. Seltsam jedoch, dass sich der Mann erst jetzt zu Wort meldet. Egal, das Wrack ist eine tolle Attraktion.

Das wissen auch andere, die Bucht ist ein Touristenmagnet. Wir ankern, baden, und Heiko und Uwe schwimmen rüber zum Strand, die Überreste des Frachters in Augenschein nehmen. Doch dann kommt ein lokales Ausflugsboot, und der Kapitän warnt uns: „Ihr dürft hier nicht mehr ankern und an Land gehen. Wegen eines Erdrutsches, bei dem Touristen verletzt wurden, ist der Strand dieses Jahr gesperrt! Man darf nur noch zum Schauen kurz in die Bucht.“

Tatsächlich bestätigt sich das später. Die Behörden wollen Maßnahmen untersuchen, wie die steilen Hänge gesichert werden können. Das dürfte angesichts 200 Meter senkrecht aufragender Steilwände ziemich kompliziert werden.

Das Juwel im Revier

Uns genügt der Anblick, zum Übernachten ist die Bucht ohnehin nicht sicher, weil viel zu tief und steinig. So geht es zur Nordostseite von Zakynthos in die Bucht Agios Nikolaos. Hinter einer vorgelagerten Insel liegt ein kleiner Hafen, von dem die Ausflugsboote zur Wreck Bay starten. An einer Pier können Yachten festmachen, doch uns bietet ein Mann im Rib eine von vier Bojen vor einer kleinen Taverne. Flugs fädelt er unsere Leinen durch. Beim Baden zeigt sich, dass amtliche Betonklötze unten am Grund sicheren Halt versprechen. Natürlich landen wir im Gegenzug später in der Taverne. Mit Blick aufs Boot und die Bucht genießen wir die Abendsonne.

So schnell unser Boot auch ist, allmählich müssen wir uns auf den Rückweg nach Korfu machen. Und so geht es nordwärts zu einem weiteren Revier-Highlight: Fiskardo auf Kefalonia. Vielleicht das schönste Dorf der ganzen Insel. Jedenfalls eins der wenigen, die beim großem Erdbeben 1953 nicht zerstört wurden. Damals wurde die Inselverwüstet, fast 1.000 Menschen starben, viele Dörfer wurden nicht wieder aufgebaut, die Bewohner kehrten dem Eiland den Rücken.

Doch Fiskardo blieb und ist seitdem ein Juwel des Reviers. Zigmal war ich hier, jedes Mal mit anderen Mitseglern, und noch immer waren alle begeistert. So auch diesmal. Jan, Heiko und Uwe sind sich einig: ein Inseltraum, vor allem abends, wenn die pastellfarbenen Häuser noch im Sonnenlicht leuchten, die Crews in den Cafés und Restaurants hinter ihren Yachten sitzen und tratschen, die Touristen in Abendgarderobe den Hafen entlangflanieren.

Vielfalt im Ionischen Meer

Das ist die Stärke des Ionischen Meeres: Es ist immer nur ein Katzensprung zum nächsten Top-Ziel, der Wind ist meist sanft und berechenbar, die Natur üppig, weil es im Winter viel Regen gibt. Überall sprießen Zitronen- und Limonenbäume, Bougainvillea, Zylinderputzerbüsche, Trompetenbäume, Feigen. Die Vielfalt ist überbordend. Ein Revier für Genießer. Meilenfressen ist unnötig und irgendwie auch nicht angemessen. Wer Action will, muss in die Ägäis.

Und so lassen auch wir das Ionische Meer die kleine Narbe des Scheiterns in unserem Herzen heilen und betreiben die nächsten Tage gepflegtes Island Hopping vom Feinsten. Ankern vor der Bergkulisse von Kalamos. Baden vor winzigen Inselchen an Ithakas Ostküste mit den vielen tollen Ankerplätzen wie Pera Pegadi oder bei Kioni. Steuern den fjordartigen Hafen von Gaios auf Paxos an. Es wird und wird nicht langweilig, auch wenn ich schon so oft hier war.

Als wir in Gouvia einlaufen, sticht es aber doch noch einmal kurz im Herzen, den Hafen wollten wir ja eigentlich nicht wiedersehen. Später treffen wir Eignerin Andrea mit ihrem Mann Ulli am Steg. „Macht euch keine Sorgen, Jungs, rund Peloponnes kriegen wir dann eben nächstes Mal hin!“ Darauf einen Ouzo! Oder nein, wir einigen uns lieber auf einen Assyrtiko von Santorin samt Abendessen in der wunderschönen Altstadt von Korfu. Und die ist als krönender Abschluss eines Törns eine mehr als würdige Kulisse.


Die schönsten Häfen und Buchten im Revier

Lakka, Insel Paxos: Eine der schönsten Buchten ganz Griechenlands. Viel Platz, sehr guter Schutz. Leider meist stark frequentiert. Am Pier (Wasser, Strom) ist Platz für ca. 10 Yachten. Kult ist der Sundowner in „Fanis Bar“. Restaurant-Tipp: das „Stasinos“. Schöner Innenhof, sehr gute Küche. Im Dorf gibt es eine gute Bäckerei

Revier-Infos

Anreise

Direktflug nach Korfu oder Lefkas (Preveza). Wer direkt im Revier starten will, nimmt Lefkas, ideal auch für eine Woche. Wer mehr Zeit oder nichts gegen längere Schläge hat, startet ab Korfu. Exzellent berät die Flugagentur Flights and More KT-Reisedienst von Christian Lambert in Nürnberg, seit Jahren ausgewiesener Spezialist für die Bedürfnisse und teils komplizierten Wünsche von Chartercrews weltweit:TELEFON 0911/486 45 85, WWW.FLIGHTS-AND-MORE.COM

Charter

Wir waren mit einer Comet 45 S in der Charterflotte von Odysseus Yachting unterwegs. Der Cruiser/Racer ist nur etwas für erfahrene Segler. Kosten: 2.900 bis 6.400 Euro je nach Saison. Alternativ gibt es viele Flotten ab Korfu, Lefkas oder Palairos. Infos und Buchungen:WWW.BARBERA-YACHTING.DE

Wind & Wetter

Im Sommer Nordwest- bis Westwind, der sich über den Tag aufbaut und 3 bis 4 Bft erreicht. Gegen 18 Uhr schläft er wieder ein. Im Frühjahr und Herbst sind Südwest- bis Südostwinde vorherrschend, dazwischen teils längere Flauten. Ab Mitte September und im Frühjahr bis Anfang Mai bringen Tiefs partiell Stürme.

Häfen & Ankerplätze

Einige Full-Service-Marinas (Korfu, Lefkas, Preveza, Meganisi), sonst einfachere Stadthäfen. Anlegen mit Buganker und Heckleinen. Wasser und Strom am Platz, selten Sanitäranlagen. Sehr geringes Hafengeld, für ein 45-Fuß-Schiff um die 20 bis 30 Euro.

Literatur & Seekarten

A. Fritsch: „Charterführer Ionisches Meer von Korfu bis Zakynthos“, Edition Maritim, 26,90 Euro. Das handliche Buch nennt die Top-Ziele und liefert Routen-Empfehlungen. Alternativ: Das schwergewichtige 643-Seiten- Werk „Griechische Küsten“ von R. u. L. Heikell für 69,90 Euro, delius-klasing.de. Karten: von Imray „Greece G11 und 12“ sowie von Eagle Ray „Greece Sea Guide III“.

Ausflugziel: Sissis Sommersitz

Wer Lust auf etwas Kultur hat, kann auf Korfu den Sommerpalast der österreichischen Kaiserin Elisabeth „Sissi“ besichtigen. Das Gebäude hoch oben mit fantastischem Blick übers Meer und die Insel, dem tollem Säulengang und den Statuen ist ein touristisches Highlight. Segler stoppen an Korfus Ostküste vor dem Ort Benitses mit kleiner Marina. Dort einen Platz suchen oder ankern. Zu Fuß sind es dann etwa zwei Kilometer zum Palast, dem „Achilleion“. Alternativ Taxi fahren. Die Kaiserin war glühender Korfu-Fan und benannte das Haus nach dem sagenumwobenen Kämpfer Achill. Das prunkvolle Palais mit privaten Utensilien und Einrichtung samt großem Garten ist sehenswert. Seit Oktober 2022 ist es wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, vor der Anreise prüfen, ob es wieder geöffnet hat: WWW.ACHILLION-CORFU.GR

Ausflugziel: Höhle mit See

Wer Lust auf einen Landausflug hat, kann ab Sami oder Effimia per Taxi oder Leih-Moped die Melessani-Höhlen anschauen: ein unterirdischer See in einer Grotte, deren Dach eingestürzt ist. Gegen Mittag hinfahren, dann scheint die Sonne oben hinein, der See leuchtet tiefblau! Man wird im Boot durch die Höhle gerudert. Solche Spritztouren mit Mopeds oder Leihwagen sind auch reizvoll, um die Inseln zu erkunden, von den Bergen hat man tolle Aussicht aufs Revier!

HöhleFoto: YACHT/A. Fritsch

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