Dem Meltemi ein Schnippchen schlagen, das war die Idee. Einfach die noch nicht so windige, heiße, volle Hauptsaison meiden und stattdessen Ende Mai, Anfang Juni kommen. Sanftes Thermik-Gleiten, so der Plan. Aber Pustekuchen! Kaum aus Lavrion raus, im Kanal zwischen Kea und dem Festland, feuert der Wind aus Nordost, der typischen Meltemi-Richtung, mit 22 bis 30 Knoten los. Schaumkronen, hohe Wellen. Ein Glück, dass wir auf stolzen 55 Fuß Boot sitzen, raumschots ist das erst einmal ein Vergnügen. Hinter Keas Südspitze ändert sich das allerdings.
Mit zweitem Reff in Groß und Genua folgt wildes Gebolze hoch am Wind, um das Nordkap von Kythnos zu runden. Dann gehen die Schoten auf – und „Apollon“ hebt ab: Mit teils zweistelligem Speed fliegen wir gen Syros, die Hauptinsel der Kykladen. Immerhin, Frühling in der Ägäis heißt, bereits in Shorts und leichter Ölzeugjacke gegen die Gischt segeln zu können. Denn immer wieder mal fegt Wasser einer sich an der Bordwand brechenden Welle übers Deck. Für einen Ostseesegler quasi liebliches Sommerglück.
Man kann es nicht anders sagen: Zum Sonnenuntergang nageln wir geradezu ums Eck in die Bucht Foinikas an der Westseite von Syros. Segel eingerollt und gleich zwei Überraschungen: super Windschutz und reichlich Ankerlieger. Ich bin irritiert. Die Kykladen, das Herz der Ägäis, Ende Mai, da hat man doch die Buchten für sich! Jedenfalls war das früher so. Längst jedoch boomt das Revier. Es hat sich herumgesprochen, dass die Ägäis noch nicht so überlaufen ist wie Kroatien oder die Balearen. Und dass die Liegegelder unvergleichlich günstig sind, die Preise an Land moderat.
Wir finden noch einen Platz in der Bucht. Schnell das Dingi aus der wie auf einer Megayacht anmutenden, aber durchaus praktischen Heckgarage geholt, den stylischen E‑Außenborder dranmontiert (Praxis-Urteil: Top!), und dann ab in die Taverne. Die ersten 53 langen Seemeilen sind absolviert. In puncto Gastronomie ist alles noch so, wie ich es kenne: freundliche Wirte, gutes und günstiges Essen. Das Preisniveau liegt unter dem von Deutschland.
Am nächsten Morgen sind dann auch Wind und Wetter so, wie es sich für die Jahreszeit gehört: Wie ein stahlblaues Tuch liegt die Ägäis still in der Sonne, ein Hauch von Wind weht übers Deck. Geht doch!
Und so wird es ein sanftes Gleiten rüber nach Ermoupoli, der Metropole der Kykladen und dem Zentrum der Ägäis. Mit rund 11.000 Einwohnern ist es die größte Stadt auf den Inseln, wirtschaftliches und kulturelles Schwergewicht. Vor allem aber: noch nicht vom Tourismus überlaufen, obwohl es dazu allen Grund gäbe. Spektakulär zieht sich Ermoupoli über zwei steil aufragende Bergrücken, deren Kämme mehrere Kirchen zieren, umgeben von einer verwinkelten Altstadt.
Schon die Ansteuerung gerät zum Spektakel. Auch wegen Hafenmeister Thanasis. Der steht im knallbunten Outfit auf der Pier und ruft herüber: „Skipper, a lot of chain for your anchor, much swell from the ferries here! Leave more room to your side!“ Ein Hafenmeister, der Crews beim Anlegen hilft, ist in Griechenland nicht selbstverständlich. Also legen wir trotz nur sechs Meter Tiefe rund 60 Meter Kette und fahren, mit guten eineinhalb Metern Abstand zum Nachbarn, an die Pier.
Thanasis nimmt die Heckleinen an und gibt weitere Tipps: „Wenn die Schnellfähren fahren, ist hier viel Schwell. Setzt eure Kette richtig gut durch, fendert sorgfältig ab, und wenn ihr von Bord geht, Gangway hoch und so viel Abstand mit den Heckleinen wie möglich – welcome to Syros!“ Wir quatschen ein bisschen über den Hafen, die Insel und erhalten dann die Rechnung: 8,53 Euro Liegegeld für ein 55‑Fuß-Schiff. Plus 15‑Euro-Verbrauchskarte für Wasser und Strom. Das wäre dann wohl der Moment, in dem Kroatien-Seglern die Tränen in die Augen schießen dürften. In Dubrovnik würden wir 210 Euro zahlen!
Bleibt mehr Geld für den Bummel durch Syros’ Altstadt. Die hat sich seit unserem letzten Besuch gemausert. Überall werden die alten, schönen Häuser renoviert, Megayachten liegen an der großen Pier, die vielen Cafés in den Seitenstraßen sind deutlich schicker. Man merkt: Es läuft in Griechenland, und die Einheimischen investieren. Die Ägäis wird vielerorts schick.
Die Hauptstadt ist aber nicht so touristisch wie die Kykladen-Hotspots Mykonos oder Santorin. Syros ist noch fest in der Hand der Bewohner, nicht der Touristen. Es gibt kleine Handwerksbetriebe, Manufakturen, die Dinge fürs alltägliche Leben herstellen. Dazu eine große Werft, eben Infrastruktur und Geschäfte, die auch im Winter gebraucht werden und funktionieren.
Der nächste Stopp ist als Kontrastprogramm gedacht: Mykonos. Seit Jahren erzählt mir jeder Skipper, den ich treffe: Zu touristisch, zu voll! Bei meinem letzten Besuch war es zwar wirklich voll, aber ein Abend in Little Venice hat noch jede Crew abgeholt, oder? Für die Probe aufs Exempel machen wir uns bei absoluter Flaute mit dem Motor auf die Überfahrt. Es gibt für uns auch noch einen anderen Grund für die Insel: Mykonos Farmers. Die Familie von George Syrianos ist in dritter Generation Schafs- und Ziegenzüchter und zugleich Betreiber einer Käserei, die Besuchern die traditionelle Herstellung der Produkte nahebringt. Und das ausgerechnet auf der Jetset- und Party-Insel! Das wollen wir uns ansehen.
Was schon immer für Mykonos galt: Es gibt zu wenige Liegeplätze. Trist und staubig ist die Marina, obendrein muss man vorher reservieren. Das übernimmt auf Nachfrage der Vercharterer. Doch strategisch ist es der sicherste Platz. Die große Ankerbucht südlich der Stadt ist sehr voll, tief, und in die Stadt sind es fünf Kilometer.
Vor dem Bummel durch die berühmte Altstadt mit der Hafenzeile am Fuß der Windmühlen besuchen wir die Käserei. Etwas im Hinterland erzählt der Besitzer, wie er ausgerechnet auf der touristischsten Insel der Kykladen zur Landwirtschaft fand: „Meine Familie hatte schon seit Generationen Schafe und Ziegen und machte Käse. Aber wie das so ist, als junger Mensch wollte ich weg. Ich studierte in Athen Elektrotechnik. Dann gründete ich meine eigene Firma und führte 25 Jahre lang ein Geschäft auf Mykonos, als die Insel boomte und wuchs.“
Aber irgendwann merkte George Syrianos, dass er ausgebrannt war. Da besann er sich auf die Landwirtschaft, die seine Vorfahren betrieben hatten. „Alle sagten, ich sei verrückt, ich solle doch ein Hotel bauen, das sei der einfachste Weg zu Reichtum! Aber ich wollte etwas für mich tun.“
Monatelang arbeitete er mit seinem Vater und den Tieren, machte aus deren Milch Käse. „Das war anstrengend, aber ich merkte, wie ich immer mehr zu Kräften kam, mein Verstand wieder klar wurde.“ So gründete er die Käserei. Heute bietet er Besuchern die Möglichkeit, Spannendes über die Insel und die Produktion zu lernen. Etwa dass auf den Kykladen nur Schafe und Ziegen ohne Zufütterung überleben können. Dass der Käse früher oft salzig war, damit er ohne Kühlung haltbar blieb. Oder dass die Lämmer in Griechenland im August geboren werden und nicht wie bei uns um Ostern herum. Was am milden griechischen Winter liegt.
George Syrianos erzählt und erklärt immer weiter: Der klassische Käse von Mykonos sei der eher würzige Kopanisti, den aber nur die Einheimischen kennen würden. Außerdem könne man auch Zitrone statt Lab nehmen, um aus der Milch Käse zu machen. Es ist spannend, ihm zuzuhören. Wer also Lust auf ein wenig ursprüngliches Griechenland hat, ist bei Mykonos Farmers genau richtig.
Wir verlassen George Syrianos jedenfalls mit reichlich neuem Wissen – und einem Rucksack voller Käse. In Mykonos-Stadt angekommen, könnte der Kontrast kaum größer sein. Ewig quält sich erst das Taxi durch überfüllte Straßen, dann, nach dem Aussteigen, schieben wir uns durch die Menschenmenge. Dabei haben wir noch Glück: Vorm Hafen ankert nur ein einzelnes Kreuzfahrtschiff. In der Hochsaison sind es bis zu acht.
Die bunte Häuserzeile am Meer vor den Windmühlen ist trotz alledem noch immer schön. Gut gelaunte Gäste aus aller Welt sitzen zu Lounge-Musik am Meer, nippen an unverschämt teuren Drinks. Doch das Defilee der Massen geht auch dort weiter. Die Crew empfindet das alles als Stress, genießen kann es so recht keiner. Alle Restaurants, alle Bars platzen aus den Nähten. Wie soll das erst zur Hauptferienzeit werden? Zurück an Bord sind wir uns einig: Ohne den Abstecher zu Georges Farm muss Mykonos nicht unbedingt sein.
Also weiter gen Süden, Richtung Paros. Doch wieder wird es zäh. Morgens ist der Wind fast gleich null, erst am Nachmittag baut sich eine leichte Thermik auf, als die Sonne die Inseln erhitzt hat und die Luft aufsteigt. Das bedeutet Wind erst ab 14, 15 Uhr, was wiederum spätes Ankommen am Ziel mit sich bringt. Nachts ist dann wieder Flaute. Segeln in der Vorsaison hat seine eigenen Regeln. Wie zur Entschädigung spielen im glatten Wasser zwei Streifendelphine ums Boot.
Die Insel Paros lockt mit einem der schönsten kleineren Stadthäfen des Reviers: Naoussa im Nordosten. Um das winzige Becken der Fischer reihen sich Cafés und Restaurants, unter Bougainvilleen kann man dort wunderschön den Blick aufs Meer zum Sonnenuntergang richten. Die kleine Marina daneben verfällt leider etwas und hat auch nur wenige Plätze. Dafür kann man vortrefflich ankern, besonders jetzt, wo kein Meltemi die Bucht trifft. Das türkise Wasser, die hübsche Silhouette der Stadt mit ihren weißen Würfelhäusern, die Kirche über dem Zentrum, die geschwungenen Hügel rechter Hand – schlichtweg schön!
Wenn man mit dem Dingi übergesetzt hat, hält Naoussa sogar noch mehr, als die Stadt optisch bereits verspricht: In den verwinkelten Gassen finden sich gemütliche Cafés. Teils sitzt man direkt am Wasser. Die Menschen sind freundlich und entspannt. Auffällig oft treffen wir auf Amerikaner, nicht nur hier, auch auf den anderen Inseln. Warum das so ist, erzählt uns später der Charterbasisleiter von Olympic Yachting: Der Tourismusminister von Griechenland, der in den USA studierte, hat mit seinem Kollegen dort eine Kooperation eingefädelt. Nun landen jeden Tag zehn riesige Verkehrsmaschinen aus US-Metropolen in Athen. So einfach kann es sein.
Die Crew ist sich jedenfalls schnell einig: Paros ist die perfekte Alternative zu Mykonos – mindestens genauso schön, aber der Tourismus noch deutlich moderater. Auch die Preise sind auf Paros noch nicht explodiert. Also lieber einen Tag hier anhängen.
Den nutzen wir für den Besuch eines Weinguts. Paros ist neben Santorin eine der Inseln der Kykladen, die für ihren Weinanbau bekannt sind. Nur wenige Minuten zu Fuß vom Ort liegt das Weingut der Familie Moraitis. Wir machen eine Führung mit, Thonos Sponopoulos zeigt uns Keller und Weinberge. Er berichtet: „Die Familie Moraitis ist in vierter Generation Winzer. Zugleich war sie auch Händler. Der Großvater des heutigen Inhabers produzierte selbst Wein, kaufte weiteren Wein anderer Inselbewohner, füllte ihn in Fässer und segelte mit einer Holz-Kaiki, dem alten griechischen Arbeitsboot der Fischer, von Insel zu Insel. Dort belieferte er Tavernen und Bewohner, zapfte direkt aus dem Fass ab.“ Noch heute ist der Weinanbau neben dem Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen von Paros.
„Paros ist eine der Kykladeninseln mit relativ viel Grundwasser, das ist gut für den Wein“, erklärt Thonos Sponopoulos. „Die Reben brauchen etwa fünf Jahre, dann erreichen ihre Wurzeln dieses Wasser tief im Boden.“ Wegen des starken Winds im Sommer sowie des Sciroccos im Winter können die Reben nur halb so hoch angebaut werden wie anderswo. Zudem setze man auf alte heimische Sorten, die an das Klima angepasst sind. „Hauptsächlich bauen wir Monemvasia an, doch es gibt auch rote Weine wie den Mandilaria.“ Eine gute Stunde lang weiß Thonos Sponopoulos Spannendes vom Weinanbau zu erzählen. Sie vergeht wie im Flug.
Während der folgenden Tage hangeln wir uns in eher flauen Winden weiter von Insel zu Insel: Zum steil aufragenden Ios mit der tollen Altstadt auf dem Berg. Zur unbewohnten Insel Poliagios mit ihren Traum-Ankerplätzen. Und von dort weiter zu einem Highlight, für das der wenige Wind ideal ist: die Südküste von Milos. Dort gibt es einen kurzen Küstenstreifen namens Kleftiko mit steilen, weichen Kalksteinfelsen. Die sind stark erodiert, Säulen und Tore haben sich gebildet. Landschaftlich ist das spektakulär, aber die Küste ist nur bei ruhigen Bedingungen für einen Ankerstopp gut. So fahren wir frühmorgens in der Flaute mit Motor hinüber.
Tatsächlich ist der Platz wunderschön. 30, 40 Meter ragen die Felsnadeln auf, an der Wasseroberfläche sind sie teils durchlöchert; man kann durch einige der Öffnungen hindurchschwimmen. Das Wasser leuchtet wegen des Kalks besonders türkishell. Ein magischer Platz – aber nur für wenige Stunden: Gegen Mittag fallen Heerscharen von Ausflugsbooten ein. Zu viel für das Naturidyll, frühes Kommen lohnt!
Wir wechseln in den Hauptort Adamas. Eher unspektakulär mit viel Fährverkehr und Ausflugsbooten. Da lohnt schon eher der kurze Stopp vor dem Dorf Klima mit seinen bunten Häusern, die man bei der Einfahrt in die riesige Hafenbucht sieht. Eigentlich würde es jetzt, am südlichsten Punkt des Törns, auf den Rückweg gegen den Meltemi aus Nord gehen. Doch der lässt noch immer auf sich warten. Allmählich sehnen wir ihn herbei.
Zwei Top-Inseln warten auf dem Rückweg: Sifnos und Serifos. Sifnos ist die wohl am meisten unterschätzte, vielseitigste Insel der Kykladen. Mit Pharos, Vathi und dem Hauptort Kamares hat sie tolle Ziele, zwei, drei Tage sind hier gut investiert. Wir stoppen in der verschlafenen, kreisrunden Ankerbucht Vathi, die von imposanten Berghängen eingefasst ist. Bei Meltemi gibt es Fallböen, doch jetzt geht es hier friedlich zu wie auf einem Binnensee. Baden, Mittag essen in einer Taverne direkt am Strand, Kräuterduft zieht von den Hängen herab: Griechenland-Idyll.
Der Ort Kamares schmiegt sich an den Fuß einer Steilwand. Am besten ankert man in der flachen Bucht davor, mit Panoramablick auf den trubeligen kleinen Inselort. Abends kommen Landtouristen hierher, um mit Meerblick zu dinieren. Wer mag, fährt mit dem Taxi zehn Minuten nach Chora hoch oben in den Bergen. Der Ort mit seinen enorm steilen Gassen voller Restaurants, Bars und Geschäften ist urig, die Aussicht über die Ägäis phänomenal.
Und so stellt sich am Ende des Törns ein wohliges Gleichgewicht ein: Man hat die vielen Facetten der Kykladen gesehen und versteht, wie unterschiedlich jede Insel ist. Trubel, Kulturgeschichte auf der einen Seite, grandiose Landschaft, verschlafene Inseldörfer und tolle Ankerbuchten auf der anderen. Wer das alles ohne stürmischen Meltemi erleben will, kommt früh oder spät im Jahr, muss dann aber die relativ weiten Distanzen zwischen den Inseln mit Motorstunden bezahlen. Oder langsamer am Nachmittag segeln. Aber wie sagt der Grieche: „Siga, siga – langsam, langsam!“
Die Insel ist für die meisten Crews ab Athen oder Lavrion der erste oder der letzte Stopp. Wer ankern will, kann dies wunderschön in der Doppelbucht Kolona an der Nordwestspitze. Dort ist ein Restaurant mit Traumblick bei Sonnenuntergang. Früh reservieren! Hafen-Alternative ist Merichas etwas südlich: lange Pier, sogar Duschen, guter Schutz bei viel Meltemi. An der Ostküste ist der kleine Hafen Loutra ein schönes Ziel.
Verwaltungssitz der Region und ein unterschätztes Ziel, das unbedingt lohnt. Viel Kette stecken und Anker gut einfahren. Viel Abstand zum Nachbarn. Restaurant-Tipp: das „Port“ in der Akti Papagoi 60 – ursprünglich und gut.
Die verwinkelte Altstadt ist ein Traum. Der Hafen ist bei starkem Meltemi etwas unruhig und teils flach. In der riesigen Bucht jedoch gute Ankerplätze. Tipp: der Ort Parikia. Wegen des dortigen, unruhigen Hafens per Taxi hinfahren.
Die besten Liegeplätze beim Einlaufen gleich rechts, da stört der Fährenschwell am wenigsten. Die Altstadt auf dem Berg ist beliebte Party-Hochburg vieler Briten. Gastro-Tipp mit genialem Ausblick: „Grandma’s Restaurant“!
Wer die Felsen von Kleftiko sehen will, rundet die Insel am besten von Süden kommend im Uhrzeigersinn. Übernachten dort nur bei wenig Wind. Der Haupthafen Adamas ist bei Meltemi gut geschützt, bei Wind aus Süd meiden!
Die vielseitigste Insel des Reviers: Die verschlafene Bucht Vathi im Südwesten ist urig, der Haupthafen Kamares im Nordwesten ein toller, lebendiger Urlaubsort. Ankern in der Bucht ist netter als an der lauten Hafenpier zu liegen.
Guter Hafen, sonst ankern weit westlich in der Bucht mit viel Kette, östlich viel Stein! Ein Abend in der Altstadt hoch oben am Berg ist ein Muss, mit dem Bus geht es ab dem Hafen hinauf (4 Euro). Restaurant-Tipp: das „Seriani“!
Flüge nach Athen von vielen deutschen Flughäfen ca. 400 bis 500 Euro. Transfer von dort nach Lavrion ca. 35 Minuten für 50 Euro.
Wir waren mit einer 14 Jahre alten Bavaria 55 des griechischen Familienbetriebs Olympic Yachting unterwegs. Die Firma, die rund 20 Schiffe verchartert (Jeanneau/Bavaria), gewann eine YACHT-Umfrage für die am besten gewartete Flotte im Mittelmeer (YACHT 7/2024). Das Schiff war in einem Top-Zustand. Das gilt auch für die neuen Schiffe. Der Ausrüstungsstandard ist hoch: Solarpaneele, kräftigere Ankerwinschen, E‑Toiletten mit Süßwasserspülung, E‑Außenborder, Crew-Funk-Headsets für den Anleger und anderes mehr. Das Schiff kostet je nach Saison 3.880 bis 6.710 Euro/Woche.
Vor allem kommunale Häfen, in denen oft mit Buganker und Heck zur Pier angelegt wird. Wasser und Strom vorhanden, seltener Sanitäranlagen. Das Preisniveau ist mit Abstand das niedrigste im europäischen Mittelmeer, oft unter 10 Euro plus ca. 10 bis 20 Euro für Wasser- und Stromverbrauch für 55 Fuß! Sehr gute und viele Ankerplätze, oft Sandgrund.
Ab Juni baut sich allmählich der Meltemi auf, der erst im September langsam wieder nachlässt und oft mit 4 bis 6 Beaufort weht. Starkwindphasen mit bis zu 8 Beaufort sind für einige Tage möglich. Der Topografie der Inseln geschuldet wird er regional deutlich verstärkt, es gibt viele Düsen- und Kapeffekte und Fallwinde an den bergigen Seiten der Inseln, etwa südöstlich von Kos.