Andreas Fritsch
· 12.02.2017
Die griechischen Behörden schreiben neue Regeln für das Dokument Dekpa vor, das Eigner und Besucher des Reviers an Bord haben müssen
Seit kurzem kursieren in Cruising-Foren im Internet Berichte von britischen Eignern, dass sie vor Ort darauf hingewiesen wurden, dass das sogenannte Dekpa-Papier, eine Art Befahrenserlaubnis für griechische Gewässer, ab 2017 neu geregelt ist und alle bisher ausgestellten Dokumente ihre Gültigkeit verlieren.
Das DIN-A4 große Formular mit Stempelfeldern, die Eigner zuletzt nur noch zu Saison-Beginn und -ende sowie beim Verlassen der griechischen Gewässer beim Hafenmeister abstempeln lassen mussten, wird nun ersetzt. Das überrascht, nachdem die Behörden erst 2016 eine Erleichterung auf den Weg gebracht hatten. Zuvor sollte es theoretisch bei jedem Besuch in einem Hafen abgestempelt werden. Dafür waren etwa 40 Felder vorgesehen. Doch in der Realität kümmerten sich weder Skipper noch die meisten Hafenmeister darum. Zuletzt war es sogar mit unbeschränkter Laufzeit ausgegeben worden.
Doch nun soll alles anders werden. Eigner müssen sich bei Einreise in griechische Gewässer oder bei Dauerliegeplatz-Inhabern zu Beginn der Saison bei der Coastguard melden. Dort sind folgende Papiere im Original vorzulegen: Registrierung der Yacht (Internationaler Bootsschein, Flaggenzertifikat), Versicherungsnachweis sowie Ausweis/Pass aller Crewmitglieder.
Nicht ganz klar ist, wie hoch die Kosten sein werden. Der Griechenland-Repräsentant der Kreuzerabteilung des DSV, Achim Rollhäuser, berichtet von 50 Euro, in Foren ist von einer nach Länge gestaffelten Abgabe die Rede. Da Rollhäuser noch nicht den Wortlaut der neuen Verordnung vorliegen hat, müssen sich Eigner wohl mit der Klärung der Frage noch ein paar Wochen gedulden. Das alte Dekpa hatte rund 30 Euro gekostet.
Ob diese neue Regelung in Zusammenhang mit der seit langem schwelenden Diskussion um eine Steuer für Yachten im Revier zusammenhängt, ist noch völlig unklar. Die griechischen Behörden hatten ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das Eigner mit dreistelligen Beträgen, bei größeren Yachten auch mit über 1000 Euro belastet hätte, es wurde aber nicht umgesetzt. Branchenverbände waren Sturm gelaufen gegen die Ankündigung.