GriechenlandFünf perfekte Inseln – Milos und die bizarren Felsen

Andreas Fritsch

 · 24.08.2025

Die berühmten Felsbögen von Kleftiko im Südwesten der Insel Milos.
Foto: Andreas Fritsch

Griechenland ist ein Topp-Ziel für das Island-Hopping. Egal ob Ägäis oder das Ionische Meer, es findet sich immer etwas reizvolles. Ein paar griechische Inseln sind aber ganz Besonders. Revierexperte Andreas Fritsch gibt Tipps für Milos.

​Die Insel am südwestlichen Rand der Kykladen ist eins der Ziele, das gerade nicht für einen Besuch in seinem Haupthafen Adamas angelaufen wird. Der ist zwar ganz hübsch, aber als trubeliger Fährhafen nicht wirklich den Weg wert. Der Reiz der Insel ist eher seine Geologie. Milos ist vulkanischen Ursprungs und hat teils bizarre Landschaften geformt. Wohl berühmtestes Ziel sind die riesigen Stein-Torbögen im Südwesten der Insel bei Kleftiko, die die Elemente aus dem weichen Stein gewaschen haben. Wer dort ankert, findet eine sagenhaft schöne Kulisse vor, kann durch die Bögen im leuchtend türkis-grünen Wasser schnorcheln oder schwimmen. Nur ist man dort selten allein, das Ziel ist der beliebteste Spot für Daycharter, die aus Adamas mit Kats und Yachten herüberkommen. Wer den Platz genießen will, sollte also sehr, sehr früh kommen, oder möglichst spät, ansonsten ist es überlaufen.


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Schnorchelhotspot – wenn das Wetter mitspielt

Zudem muss das Wetter möglichst ruhig sein. Die Südküste ist war vor dem Meltemi geschützt, weht es aber aus West über Süd bis Ost, ist die Küste nicht machbar. Ist es dagegen ruhig, kann man die Südküste entlang segeln und auch den berühmten Strand Firiplaka Beach besuchen. Der Vulkanismus hat über die Jahrhunderte die Steine dort mit Schwefel und Metallen bunt gefärbt: Es gibt gelbes, knallrotes und kontrastierend dazu grauschwarzes oder weißes Gestein, dass einen wirklich ungewöhnlichen Strand bildet. Wer dort im ufernahen Wasser schnorchelt kann mit etwas Glück auch weitere vulkanische Spuren der Insel sehen: Vom Grund steigen in langen Blasenketten manchenorts Gase an die Oberfläche auf.

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Klima: Villa Kunterbunt auf griechisch

Ein weiteres ungewöhnliches Ziel auf der Insel ist der skurrile Fischerort Klima, nur wenige Meilen vor dem Hauptort Adamas. Wie an einer Perlenkette aufgereiht liegen dort nebeneinander direkt am Wasser knallbunte Fischer-Häuser, die eigentlich nur Bootsschuppen sind, samt ehemaligen Netz-Lager. Ein Stockwerk darüber fertig, ansonsten gibt es keine Bebauung. Die Fischer lebten weiter oben im Hauptort Milos. Heute sind unten teils Ferienwohnungen eingerichtet. Ein einziges Restaurant hat dort im Sommer geöffnet, ein origineller Platz für einen Mittags-Stopp vor Anker (Verlauf zweier Seekabel beachten!), einen Hafen gibt es nicht. Danach einfach nach Adamas fahren. Die lange Mole dort bietet Plätze vor Buganker mit Wasser und Strom, Marineros helfen beim Anlegen. Ist sie übervoll, gibt es jede Menge Platz in der riesigen Ankerbucht davor. Nur darf es nicht aus südlichen Richtungen oder West wehen, dann werden beide Plätze sehr unruhig und bei Sturm gefährlich.

Noch ein Tipp für die Anfahrt: Crews aus dem Dodekanes kommen meist von Osten herüber. Dort lohnt es an der Nordwestseite der Insel Polyaigos, die direkt östlich gegenüber von Milos liegt, zu ankern. Der Platz ist bei nicht zu starkem Meltemi wunderschön, fast schneeweiße Felsen leuchten in der Sonne, ein schöner Kontrast zum glasklarem Wasser, das grün-türkis schimmert.

So kommen Sie nach Milos

Wer in Athen oder Lavrion startet hangelt sich über die Inseln Kea, Kythnos, Seriphos und Sifnos nach Milos, von letzterer sind es knapp 20 Meilen bis Milos. Am besten während eines 14 Tage-Törns wegen des langen Rückwegs gegen den Meltemi.

Lohnende Ausflüge

Wer die vielen Facetten der Insel sehen will, ist mit einem Motorroller- oder Leihwagen-Ausflug (hinterm gut beraten. Die Fahrt zur Kirche Panagia Korfiatissa und dem alten Hauptort Milos in den Bergen lohnt. Die Aussicht von der Kirche und dem Ort sind phantastisch. Unweit von Milos liegen auch die fast 200 Meter langen Katakomben früher christlicher Gräber (10-18:45 Eintritt 10 Euro) und die Replik der berühmten Aphrodite oder bekannter als Venus von Milos, deren Original heute im Louvre steht. Auch ein altes Amphitheater gibt es zu sehen. Weitere schöne Ziele sind Mandrakia oder die schneeweißen Bimsstein-Felsenküste von Sarakiniko.

Die Insel ist seit dem 19. Jahrhundert bis heute wegen der vielen Bodenschätze ein aktives Bergabbau-Gebiet. Das Minen-Museum bei Adamas bietet viel Info über Historie, Gestein und Minen (Di.-So. 10-14 Uhr Eintritt 7 Euro)

Restaurant-Tipps für Milos

Für seine Restaurants ist Adamas nicht gerade berühmt. Zur Wahl stehen die dicht am wuseligen Fährhafen oder etwas weiter östlich an der Küstenstraße nach Osten mit Blick über die Bucht, wie das gute aber teurere „Mikros Apoplus“. Eine nette Alternative: Sundowner im alten Ort Milos in den Bergen in der Bar „Utopia“. Ein Wahnsinnsblick. Später dann ins italienisch-griechische Restaurant „Kyra“.


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