Das Revier nördlich der Insel Kos mit den kleineren Nachbarn Kalymnos, Leros, Lipsi, Arki und der berühmten Kloster-Insel Patmos ist eines der schönsten der Ägäis. Kos ist per Flieger gut erreichbar, und im Starthafen sind die besseren Flotten im Vergleich zum ähnlich gut angeflogenen Rhodos weiter im Süden.
In der Vor- und Nachsaison, wenn sich der Meltemi noch nicht aufgebaut hat, ist das Revier geradezu lieblich. Ab Mitte Juni bis Ende September wird das Segeln dort dann aber zunehmend sportlicher. Oft weht es mit vier bis sechs Beaufort, ein zweites Reff ist in der Regel erforderlich. Die Strecken sind kurz, nur bei Wind gegenan darf man die Kreuz bei der Zeit- und Routenplanung nicht außer Acht lassen! Auf dem Rückweg wird man im Gegenzug dann oft mit einem tollen Raumschots-Ritt belohnt.
Die hier empfohlene, klassische Nord-Runde führt zunächst zur Schwammtaucher-Insel Kalymnos. Deren hübscher und lebendiger Hauptort Pothia punktet mit einer hübschen, verwinkelten Altstadt und natürlich mit dem Schwammtauchermuseum. Wer es ruhiger mag, segelt an der Südostspitze in die enge Bucht von Vathi.
Fast alle der Inseln sind stark zerklüftet und gegliedert. Es gibt entsprechend viele schöne und oft geschützte Ankerbuchten mit ausreichend Platz und schönen kleinen Inseldörfern oder Tavernen am Ufer. Nächstes Ziel auf der Fahrt gen Norden ist die Kapitänsinsel Leros. Die Ostseite ist die schönere, die Orte Panteli und Agios Marina, durch einen steilen Bergrücken getrennt, sind ein Highlight. Die besten Liegeplätze an Muringbojen – gebührenpflichtig – finden sich vor Panteli. Man kann aber auch ankern, meist mit Landleine. Tipp: Gegen späten Nachmittag zum Sundowner auf den Berg zu „Harris Bar“ – der Ausblick von dort ist ein Traum.
Weiter gen Norden führt der Törn nach Lipsi. Die beschauliche Insel hat einen schönen Stadthafen, in dem Yachten mit Buganker und Heck zur Pier festmachen. Viel Kette stecken, gut einfahren, manchmal gibt es Fallböen von der Seite. Der Ort steigt den kleinen Berg hinauf und ist ein Griechenland-Idyll mit weiß-blauen Würfel-Häusern, Bars und Tavernen, dazu vielen Kirchen mit den blauen Rundkuppeln. Tipp: Es gibt ein gutes Weingut auf Lipsi, das man zur Verkostung besuchen kann. Wer mag, segelt danach den Abstecher zur verschlafenen Insel Arki. Highlight und Wendepunkt des Törns ist schließlich Patmos mit seinem Klosterdorf. Die alte Bergfestung ist Weltkulturerbe. Es gibt einige schöne Buchten etwas nördlich und südlich des Haupthafens.
Danach geht es zurück gen Kos an den Westufern der Inselgruppe entlang, meist im Leeschutz. An der Südseite von Leros liegt die tolle Ankerbucht Xerokampos, auf Kalymnos lohnt die Ormos Ambeli. Letzter Hafen ist entweder Pothia oder Vathi, bevor es zurück zur Charterbasis geht. In Kos endet die Dodekanes-Nord-Runde.