Kristina Müller
· 13.05.2019
Alle vier Jahre, zum Start der Vendée Globe, steht der französische Ort am Atlantik Kopf: Hier ist ein Mekka für Segelabenteuer. Doch warum? Eine Spurensuche
Alle vier Jahre steht der beschauliche Badeort an der französischen Atlantikküste Kopf. Dann nämlich, wenn über zwei Dutzend Einhandsegler genau hier, unweit der Hafeneinfahrt von Les Sables d’Olonne, zur Vendée Globe starten – der härtesten Regatta um die Welt. Ein Millionenpublikum zieht es jedes Mal in den Wochen vor dem Start und zum Start selbst nach Les Sables und bringt die Stadt an die Grenzen des Möglichen.
Doch warum hier? Was hat die Nonstop-Weltumsegler ausgerechnet nach Les Sables d’Olonne verschlagen, wo doch mit Lorient, Concarneau oder La Rochelle weitere Epizentren des französischen Hochseesports nicht weit entfernt liegen?
Les Sables d’Olonne übt offenbar einen besonderen Reiz auf Abenteurer und Hochsee-Helden aus; so bereitet etwa auch der Österreicher Norbert Sedlacek hier seine außergewöhnliche eineinhalbfache Weltumrundung auf einem außergewöhnlichen Open 60 vor. Und hinter einer Werfthalle steht noch heute der umgebaute Mini 6.50, mit dem der Italiener Alessandro Di Benedetto von 2009 bis 2010 von Les Sables nach Les Sables um die Welt segelte. Nonstop natürlich.
Im Port Olona, dem Yachthafen von Les Sables d’Olonne mit rund 1600 Plätzen, versammelte sich im Juni 2018 erstmals eine weitere auffällige Flotte aus angehenden Nonstop-Weltumseglern: Das Golden Globe Race verlegte den Starthafen der Wiederauflage des historischen Rennens von 1968/69 hierher, nachdem ein Start in Plymouth nicht zustande kam. Und wieder wehte das Abenteuer durch den Ort, wieder standen Menschenmengen jubelnd an der Kaje, als die Segler zurückkehrten. Künftig soll auch das Golden Globe Race alle vier Jahre in dieser kleinen Stadt am Atlantik starten.