WarnemündeNeue Landes-Sportschule - beste Bedingungen in ganz Europa?

Die neue Sportschule, davor der neue Yachthafen.
Foto: LSB MV
Nach dreijähriger Bauzeit wurde in Warnemünde eine hochmoderne Sportschule eröffnet. Das 27-Millionen-Euro-Projekt soll optimale Trainingsmöglichkeiten für verschiedene Sportarten bieten, insbesondere für den Segelsport. Vor allem aber soll die neue Einrichtung Warnemünde auch als potenziellen Olympia-Austragungsort attraktiv machen.

Am 22. Mai wurde auf Einladung des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern die Eröffnung der neuen Einrichtung gefeiert. Sie umfasst eine Sporthalle, eine Bootshalle mit Werkstatt, sowie Apartments für Sportler, die auch an Touristen vermietet werden. Die Sportschule soll den Segelsport sowie die Olympia-Ambitionen der Region stärken. Am 12. Juni wird die Landessportschule von 14.00 bis 18.00 für die Öffentlichkeit am Tag der offenen Tür zu besichtigen sein. Vorangegangen war eine umfassende Sanierung und Erweiterung des Yachthafens, der seit dem Sommer 2023 mehr Liegeplätze an der begehrten, weil günstig gelegenen Mittelmole gegenüber des Alten Stromes bietet.

Leuchtturmprojekt mit Verzögerungen

Der Bau der Sportschule gilt als Leuchtturmprojekt des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern. Die Fertigstellung verzögerte sich aufgrund von verspäteten Bauteilen und Problemen mit der Fassade. Die Gesamtkosten von 27 Millionen Euro wurden durch Fördermittel der EU sowie der Bundes- und Landesregierung finanziert. Laut Landessportbund soll der neue Standort den Sport im Land voranbringen und als Treffpunkt für nationale und internationale Athleten dienen. Besonders das neue Segelzentrum im umgestalteten Warnemünder Yachthafen könnte eine Schlüsselrolle bei einer geplanten Olympiabewerbung für Rostock spielen.

Erweiterte Möglichkeiten am Standort Warnemünde

Die neue Sportschule bietet deutlich mehr Kapazitäten als das alte Gebäude. Insgesamt stehen nun 50 Zimmer und Apartments zur Verfügung. Neben der Sporthalle verfügt die Einrichtung über einen Kraftraum, eine Sauna und die eigene Bootshalle mit integrierter Werkstatt. Der Landessportbund betont, dass diese Erweiterung Warnemünde besonders für ambitionierte Seglerinnen und Segler attraktiver machen soll. Die verbesserte Infrastruktur ermöglicht optimale Trainingsbedingungen und die Ausrichtung hochkarätiger Wettkämpfe.

Politische Unterstützung für Olympia-Ambitionen

Die Eröffnungsfeier wurde von hochrangigen Vertretern aus Politik und Sport besucht. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nutzte die Gelegenheit, um die Olympia-Ambitionen der Region zu unterstreichen. Sie betonte: „Wir sind beeindruckt von der neuen Sportschule. Sie ist für die Ausrichtung von olympischen Segelwettbewerben bestens geeignet." Schwesig hatte bereits im Vorjahr bei den Olympischen Spielen in Paris für Warnemünde als potenziellen Austragungsort geworben.

Bauliche Herausforderungen gemeistert

Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern, gab Einblicke in die Komplexität des Bauprojekts. Er erklärte, dass von der Grundsteinlegung bis zur Eröffnung 1.105 Tage vergangen seien. Die Gründung des Fundaments erforderte das Rammen von 112 Betonpfählen und das Gießen einer einen Meter dicken Grundplatte. Das Ergebnis ist ein viergeschossiges Gebäude, das neben den Sporteinrichtungen auch 120 Betten für Athleten oder Tagungsgäste bietet – mit direktem Blick auf den Yachthafen an der Mittelmole.

Erstklassige Infrastruktur für den Segelsport

Peter Ramcke, Sportdirektor der Warnemünder Woche, hebt die Qualität der neuen Einrichtung im Zusammenspiel mit dem benachbarten Hafen Hohe Düne hervor. Er bezeichnet die Infrastruktur als „die beste in ganz Deutschland" für den Segelsport. Ramcke geht sogar so weit zu sagen, dass in Europa kaum ein Standort mithalten könne – mit Ausnahme von Hyères in Südfrankreich. Diese Einschätzung unterstreicht das Potenzial Warnemündes als internationalen Segelstandort.


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