Vandalismus“Vielen Kindern und Jugendlichen wurde die Saison versaut!”

Nils Leiterholt

 · 30.09.2024

Es ist nicht nachzuvollziehen, wie jemand gezielt die Trampoline von Strandkatamaranen zerschneiden kann, die sonst verwendet werden, um Kindern und Jugendlichen das Segeln näherzubringen
Foto: Nordwind Wassersport e.V.
Der Nordwind Wassersportverein e.V. ist Opfer eines gezielten Angriffs geworden. Gleich zwei Standorte wurden in irrsinniger Zerstörungswut verwüstet. Die YACHT hat mit den Betroffenen gesprochen

Als die Mitarbeiter des Nordwind Wassersport-Vereins am vergangenen Donnerstag morgens die Gelände der beiden Standorte in Surendorf und Schubystrand betreten, können sie ihren Augen kaum trauen. Unbekannte haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen, eine große Menge Material wurde einfach kaputt gemacht. Neben der schier unfassbaren Zerstörung lässt der Fakt, dass beide Standorte, die etwa 45 Autominuten voneinander entfernt liegen, vom Vandalismus betroffen sind, auf einen gezielten Angriff schließen.

Die Bilanz von Tim Michaelis, dem 2. Vorsitzenden des Wassersportvereins, fällt bitter aus: “Es wurden ungefähr 130 Surfsegel zerschlitzt. Außerdem wurden die Persenninge und Segel von O’pen Skiffs und Optis zerschnitten und die Boote angebohrt.” Darüber hinaus seien insgesamt fast 50 Pagoden-Wände zerstört worden, genauso wie zwei Motorboote. “Insgesamt denke ich, dass der Schaden zwischen 80.000 und 100.000 Euro liegen wird”, schätzt Michaelis.

Wie wird es für den Wassersportverein weitergehen?

Was ihn besonders wütend macht? “Für viele unserer Mitglieder ist die Saison jetzt vorbei. Besonders für die Kinder und Jugendlichen ärgert mich das, denen wurde einfach ein Strich durch die Rechnung gemacht und die Freude genommen. Das finde ich gemein”, erzählt er.

“Glücklicherweise”, so berichtet Michaelis im Gespräch mit der YACHT, “ist die Lage nicht existenzbedrohend für den Verein”. Generell sei der ganze Vorfall natürlich bitter und sehr ärgerlich, weil er viel Arbeit verursache, dennoch würde der Verein den finanziellen Schaden stemmen können. Ihre Versicherung wird den entstandenen Schaden nämlich nicht übernehmen. In der kommenden Saison soll der Betrieb wieder wie gewohnt aufgenommen werden. Auch jetzt in der Nebensaison können alle gebuchten Leistungen erbracht werden. “Außerdem sind wir ab Donnerstag Ausrichter der deutschen Jugendmeisterschaft im O’pen Skiff. In Surendorf werden dann 30 Kinder Regatta segeln”, so Michaelis.

Tätersuche gestaltet sich schwierig

In Schubystrand wurde die Saison nun vorzeitig beendet. “Der Abbau war sowieso für diese Woche terminiert”, erzählt der zweite Vorsitzende des Wassersportvereins, “daher ändert sich für unsere Mitarbeiter zumindest am Zeitplan nicht so viel”. Dennoch habe aber niemand besonders viel Freude dabei, die mutwillig herbeigeführte Verwüstung aufzuräumen und so viel Material wegzuschmeißen. Die Reparaturen an den Booten werden sie im Winter wohl größtenteils in Eigenregie leisten.

Beim Wassersportverein herrscht derweil Ratlosigkeit. “Wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, wer uns in dieser Art und Weise Schaden will”, so Michaelis. Generell hätten sie keinerlei Bedrohungen oder ähnliches erhalten. “Wir haben auch keine Probleme mit Umweltaktivisten, Anwohnern, ehemaligen Mitarbeitern oder so. Es ist schlicht nicht zu erklären”, erläutert er.

Wer hat etwas gesehen?

Nachdem der Verein die Beschädigungen angezeigt hat, nahm die Polizei ihre Untersuchungen auf. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Eckernförde übernommen. Wer in der Nacht auf Donnerstag in Surendorf oder Schubystrand etwas beobachtet hat, oder sonstige Hinweise auf mögliche Täter geben kann, möge sich unter der 04351-9080 melden oder sich direkt an den Wassersportverein wenden.


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