Jochen Rieker
· 16.07.2021
Ein Ponton mit einem Kran hat heute Vormittag beim Passieren der Stromtrasse von Rabelsund, kurz vor Kappeln, sechs Leitungen abgerissen. Jetzt ist der Schiffsverkehr komplett blockiert
Aus Sicherheitsgründen darf derzeit kein Boot die Unfallstelle passieren, weder seewärts noch in Gegenrichtung. Kurz vor dem Wochenende ist das für viele Bootseigner der Gau – die einen kommen nicht zurück auf ihre Liegeplätze, die anderen nicht raus auf die Ostsee.
Weil noch fünf Leitungen zwischen den Strommasten hängen, die aber wahrscheinlich ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden, bleibt der Schiffsverkehr auf der Schlei bis auf Weiteres gesperrt. Wie lange noch, darüber gibt es derzeit keine Informationen. Es könnte ein langes Warten für die betroffenen Crews werden.
Inzwischen bleibt nach YACHT-Informationen auch die Brücke bei Kappeln geschlossen, um keinen Rückstau an der Stelle zu erzeugen, wo die Schlei nach Osten gen Schleimünde abknickt. Vor Rabelsund hat die Küstenwache ein Schiff stationiert, das über die Einhaltung der Sperre wacht. Dutzende Boote ankern derzeit vor Maasholm, darunter die "Monsun" von YACHT-Fotograf Nico Krauss.
Der war gestern einhand nonstop aus Schweden gekommen. Wegen eines Maschinenausfalls hatte er heute Vormittag bei Kiesow einen Termin, ging aber in der Nacht vor Anker, um eine Mütze Schlaf zu nehmen. Dann gab es auch für ihn kein Durchkommen mehr.
Infolge des Leitungsschadens fiel in Kappeln für kurze Zeit der Strom aus. Vor einem Jahr kam es an gleicher Stelle bereits zu einer Sperrung der Schlei – damals allerdings nach rechtzeitiger Vorankündiugung und wegen Wartungsarbeiten an der Stromtrasse. Jetzt dürften die Folgen weit dramatischer sein, und die Aufhebung der Sperre könnte Tage dauern.
Weitere Hintergründe melden wir, sobald es dazu gesicherte Informationen gibt.
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