Der Hafen auf der Lotseninsel an der Mündung der Schlei wurde von der Ostsee-Sturmflut im Oktober 2023 stark beschädigt und zwischenzeitlich für Sportboote gesperrt. Während die Lighthouse Foundation als Eigentümerin der Lotseninsel vornehmlich die Aufgaben des Küsten- und Anlagenschutzes zu stemmen hatte, hat sich der Förderverein naturnaher Wasserwanderplatz Schleimünde e.V. dem Wiederaufbau des Hafens und der Instandsetzung der zerstörten Steganlagen gewidmet. Mit seiner Aktion „Gemeinsam Schleimünde retten“ rief der Verein im Winter 2023/2024 zur Mithilfe auf. Mit Erfolg. Dank unermüdlicher Arbeit der Betreiber, vieler Spenden – fast 100.000 Euro – und freiwilliger Arbeitseinsätze, konnte der Hafen Mitte Mai 2024 wieder eröffnen.
Nach und nach wurden in diesem Winter auch die letzten Sturmschäden behoben und die Steganlage saniert. Die Sturmflut hatte aber nicht nur die Stege, sondern auch das beliebte Ausflugslokal „Giftbude“ getroffen. Zwar steht noch das Gebäude, die Küchencontainer und die Einrichtung wurden damals aber weggeschwemmt. Die Lighthouse Foundation als Eigentümerin sieht laut dem Förderverein keine Zukunft für die Insel und wird den gastronomischen Betrieb nicht wieder aufnehmen. Lediglich als Wetterschutz darf die Hütte weiter genutzt werden. Deshalb möchte der Förderverein nun selbst zumindest ein kleines gastronomisches Angebot bereitstellen.
Im Hafenkiosk wird es ab dieser Saison ein kleines warmes Gericht geben, sowie kühle Getränke, Eis und Frühstücksbrötchen für Übernachtungsgäste. Im Juli und August sind das Hafenmeisterbüro und der Schleikiosk (welche der Förderverein von der Stiftung gepachtet hat) von Montag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Außenbereich soll mit Sonnensegeln gemütlich gestaltet werden. Allerdings fehlt es dem Förderverein noch an Personal. Denn zukünftig soll die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden, so der Vereinsvorsitzende Marc Müller. Gesucht werden deshalb noch Servicekräfte und Hafenmeister. Ein Boot, das die Hafenmeister nutzen könnten, wurde bereits vom Verein angeschafft.
Ab der Saison 2025 müssen Besucher der Insel ein bisschen tiefer in die Tasche greifen: Zum einen erhebt der Inselinhaber einen „Inseltaler“ für die bereit gestellte Infrastruktur: Jede Person, die die Insel betritt, muss einen Euro an die Lighthouse Foundation zahlen. Der Förderverein zieht den Betrag für die Stiftung ein und berechnet für den Aufwand selbst weitere 1,50 Euro. Hinzu kommt die seit 01. Januar 2025 geltende „Bettensteuer“ von fünf Prozent, welche die Stadt Kappeln erhebt.
Die Liegegebühren liegen bei 22 Euro für Boote unter zehn Meter und 40 Euro für Boote über 16 Meter. Offene Jollen und Jugendliche liegen umsonst und Tageslieger zahlen 50 Prozent des regulären Preises. Das gesamte Hafengeld (inkl. Inseltaler und Übernachtungssteuer) ist gleich nach der Ankunft im Hafenmeisterbüro zu bezahlen oder im Umschlag zu hinterlegen. Kartenzahlung ist möglich. Weitere Infos zum Hafen und dem Förderverein: https://www.hafen-schleimuende.de/
Am 29. März plant der Förderverein einen Aktionstag mit freiwilligen Helfern und ruft dazu alle auf, die mithelfen können und möchten, den Hafen einzurüsten. Jeder, dem Schleimünde am Herzen liege, könne sich einbringen, so der Vereinsvorsitzende Marc Müller. Für die Überfahrt soll die MS Stadt Kappeln organisiert werden, für Verpflegung ist gesorgt. Gemeinsam sollen dann die Restarbeiten abgeschlossen werden, um den Hafen für die Saison startklar zu machen: Stromsäulen anschließen, Malerarbeiten etc. Die Vereinsvorsitzenden setzen auf die in der Vergangenheit große Hilfsbereitschaft der „Schleimünde-Freunde“. Am 01. Mai soll der Hafen wieder eröffnen, am 17. Mai findet für die Unterstützer ein Helferfest statt.