Die erste Sichtung der „Severomorsk“, ein Zerstörer der „Udaloy“-Klasse, erfolgte bereits in der vergangenen Woche und ereignete sich einem Bericht der Kieler Nachrichten zufolge im Fehmarnbelt, den das Schiff zeitgleich mit vier Tankern der sogenannten Schattenflotte passierte.
Dabei handelte es sich um Handelsschiffe unbekannter Herkunft, die russisches Rohöl und LNG über die Ostsee transportieren. Damit will Russland den zur Unterstützung der Ukraine eingeführten Preisdeckel für russisches Öl umgehen. Die EU hat ihrerseits angekündigt, stärker gegen die Schattenflotte vorgehen zu wollen.
Experten werten das Auftauchen des 163 Meter langen Zerstörers in diesem Kontext als deutliche Warnung Russlands, die Handelsschiffe unbehelligt auf der Ostsee verkehren zu lassen. Dafür spreche neben der bloßen Präsenz auch ein verändertes Verhalten. So sei die „Severomorsk“ mit einer ungewöhnlich hohen Geschwindigkeit durch die Tunnelbaustelle im Fehmarnbelt gefahren.
Bereits seit Beginn der Saison ist die russische Marine auf der Ostsee verstärkt präsent. Im Seegebiet Westliche Ostsee wurde seit Mai das Landungsschiff „Alexander Shabalin“ beobachtet. Aus Schweden wurden vermehrte Sichtungen russischer U-Boote gemeldet. Und nun wurde mit der „Severomorsk“ nach der „Vice-Admiral Kulakov“ auch ein zweiter einsatzbereiter russischer Zerstörer auf Ostsee stationiert.