Was in Dänemark schon länger Gang und Gäbe ist, kommt langsam auch in deutschen Marinas an: Per QR-Code oder Apps wie mysea melden sich Gastlieger außerhalb der Hafenbüro-Öffnungszeiten an, bezahlen den Liegeplatz und erhalten Zugang zu Sanitäranlagen und WLAN. Neben dem Yachthafen Grömitz und dem Sportboothafen Neustadt in Holstein gibt es für Skipper nun auch im Travemünder Passathafen die Möglichkeit, sich rund um die Uhr online anzumelden. Die digitale Lösung beendet ein vertrautes Problem für viele Crews, die nach einem langen Tag auf dem Wasser im Hafen einlaufen, nur um festzustellen, dass das Hafenmeisterbüro bereits geschlossen hat.
Die Lösung ist denkbar einfach: An der Tür des Hafenmeisterbüros ist ein QR-Code angebracht, den Gastlieger nach dem Anlegen mit ihrem Smartphone scannen können. Der Code leitet automatisch zur neuen Zahlungsplattform weiter, auf der mit wenigen Klicks alle notwendigen Daten von Boot und Nutzer eingegeben werden können. Anschließend erfolgt die Bezahlung, die derzeit per Kreditkarte möglich ist. In Kürze soll ein weiterer Online-Zahlungsdienst integriert werden, um die Auswahl an Bezahlmöglichkeiten zu erweitern. Nach erfolgreicher Buchung erhalten die Nutzer sofort eine Bestätigung per E-Mail mit allen wichtigen Informationen, dem PIN-Code für die Sanitäranlagen sowie den Zugangsdaten für das Hafen-WLAN.
Die Basis für diese kundenorientierte Neuerung wurde bereits im April 2025 gelegt, als die Hansestadt Lübeck als Betreiber des Hafens ein neues Hafenverwaltungsprogramm für den Passathafen einführte, bei der es vor allem um die digitale Modernisierung des Hafenbetriebs ging. Für Gäste bringt die jetzt implementierte Online-Bezahlfunktion den größten spürbaren Unterschied. Sie steht beispielhaft für einen Trend, der sich in vielen Häfen an der deutschen Ostseeküste abzeichnet: Die Digitalisierung von Serviceleistungen, die den Aufenthalt für Gastlieger komfortabler gestaltet. Für die Segler bedeutet die Entwicklung mehr Freiheit und Flexibilität in der Törnplanung. Die digitale Lösung ermöglicht es den Gästen, ihren Aufenthalt im Passathafen nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, ohne sich an Öffnungszeiten oder Bürozeiten orientieren zu müssen.
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Die Lübecker Bucht bietet eine gute Auswahl an modernen Marinas mit Gastliegeplätzen. Allen voran der Passathafen mit dem hiesigen Wahrzeichen, dem er seinen Namen zu verdanken hat: Die Viermastbark „Passat“, die als einer der legendären Flying-P-Liner der Reederei F. Laeisz 1911 bei Blohm & Voss vom Stapel lief, ist heute Museumsschiff, Jugendherberge und beliebter Veranstaltungsort. Die Marina auf der Halbinsel Priwall – mit Blick auf die gegenüberliegende Travemünder Altstadt – zählt 490 Liegeplätze. Gastyachten bis 16 Meter Länge und fünf Meter Breite finden zehn ausgeschilderte Plätze auf vier bis sechs Meter Wassertiefe östlich des Bootskrans.