YACHT-Redaktion
· 10.06.2025
Mit Wasserständen von mehr als zwei Metern über dem mittleren Wasserstand richtete die Ostseesturmflut im Oktober 2023 massive Schäden an. Die Zerstörungen sind in Damp heute noch deutlich sichtbar. „Wir haben im Notbetrieb aktuell 110 Liegeplätze”, sagt Bürgermeisterin Barbara Feyock. Vor der Sturmflut waren es noch 365. Die Auswirkungen waren verheerend: „Es sind allein 32 Boote gesunken.” Viele Boote landeten auch auf den Stegen, und richteten sort ihrerseits massive Schäden an.
Das Land Schleswig-Holstein reagiert nun mit einer umfangreichen Förderung auf die Situation. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wird der Wiederaufbau des Hafens mit 17,9 Millionen Euro unterstützt. Das sind rund zwei Drittel des Gesamtvolumens von 23,9 Millionen Euro. Die Gemeinde Damp hatte im Oktober 2024 einen entsprechenden Hilfsantrag beim Land gestellt. Der Förderbescheid umfasst nicht nur den reinen Wiederaufbau, sondern sieht auch bauliche Veränderungen vor, die den Hafen widerstandsfähiger gegen künftige Sturmfluten machen soll. Ein zentrales Element dabei ist die Errichtung einer weiteren Mole auf der Südseite des Hafens.
Trotz der zugesagten Förderung können die Arbeiten nicht sofort beginnen. Bürgermeisterin Feyock erläutert, dass der Wiederaufbau zunächst europaweit ausgeschrieben werden muss. Ein notwendiger Schritt, der Zeit in Anspruch nimmt. Die Gemeinde hofft, dass die Arbeiten bis Ende 2027 abgeschlossen sein werden. Diese lange Zeitspanne verdeutlicht den Umfang und die Komplexität des Projekts. Wirtschafts- und Tourismus-Staatssekretärin Julia Carstens (CDU) betont die Bedeutung der Förderung für die Region: „Mit den knapp 18 Millionen Euro ermöglichen wir der Gemeinde, wieder ein gutes Bild herzustellen." Sie sieht in der Rekord-Förderung die Chance, dass die Region nicht nur zu ihrer bisherigen touristischen Strahlkraft zurückkehren, sondern diese sogar übertreffen wird.
Die Pläne für den Wiederaufbau gehen über eine bloße Wiederherstellung hinaus. Die vorhandene Nord-Mole wird nicht nur neu aufgebaut und versetzt, sondern es wird zusätzlich eine kleine Mole im Süden errichtet. „Dadurch machen wir den Ort für Gäste nicht nur attraktiver, sondern zugleich wetterfester", erklärt Carstens. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Hafen und die umliegende Region besser gegen zukünftige Unwetter zu schützen und gleichzeitig die Attraktivität für Touristen zu steigern. Damp nimmt als Ostseeheilbad und imageprägender Ferienort eine wichtige Rolle in der Tourismuslandschaft Schleswig-Holsteins ein. Die Förderung soll dazu beitragen, dass Wassersport, Strandurlaub sowie Rad- und Wanderwege an der Küste bald wieder uneingeschränkt genutzt werden können. Dies kommt nicht nur den klassischen Urlaubern zugute, sondern auch der wachsenden Zahl von Kur- und Rehagästen in der Region.