Monatelang wurde gebaggert im Norden Rügens. Die Arbeiten im Sportboothafen Lohme stellten sich dabei als so umfangreich heraus, dass die seit Mitte Novemberg vergangenen Jahres bestehende Sperrung immer wieder verlängert werden musste - zuletzt sogar über den Saisonbeginn hinaus.
Derzeit gilt noch eine aktuelle Bekanntmachung für Seefahrer (BfS) des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ostsee, die besagt, dass der Hafen “bis auf Widerruf” nicht angelaufen werden könne. Doch das sollte sich nach Aussage der verantwortlichen Touristik Lohme GmbH voraussichtlich Mitte Mai ändern. Als Grund wird dort - anders als in der BfS angegeben - die noch fehlende Molenbeleuchtung genannt. Die Baggerarbeiten seinen hingegen abgeschlossen.
Die bevorstehende Wiedereröffnung ist eine gute Nachricht: Denn der von einer Steinmole geschützte Hafen im Süden der weiten Tromper Wiek, etwa neun Seemeilen südöstlich von Kap Arkona, spielt nicht nur bei Törns rund um Rügen eine Rolle. Der Hafen dient zudem als Ausgangspunkt für Überfahrten zur dänischen Ostseeinsel Bornholm sowie nach Südschweden. Malerisch gelegen am Fuß der berühmten Steilküste, eignet er sich hervorragend für Ausflüge in den nahegelegenen Nationalpark Jasmund und zum Königsstuhl.
Der Hafen Lohme liegt gleich unterhalb der beeindruckenden Kreidefelsen, jedoch birgt dieser Standort auch Gefahren durch mögliche Abbrüche der Steilküste. Ein solches Ereignis fand beispielsweise vor zwanzig Jahren, am 19. März 2005, statt. Damals Regen rutschte der Hang in der Nähe des Hafens auf einer Breite von 100 Metern ab. Dabei brachen 400.000 Quadratmeter Erdreich ab und stürzten auf den Uferbereich. Glücklicherweise blieb der Hafen selbst unversehrt. In der Folge wurden Maßnahmen zur Sicherung getroffen.