Die Schleusenanlage in Harlesiel wird umfassend saniert. Für den großen Umbau ist die Schleuse vom 01. November 2025 bis zum März 2027 für den Schiffsverkehr vollständig gesperrt. Diese Maßnahme hat unmittelbare Folgen auf die dahinter liegenden Binnenhäfen.
Modernisierung und Küstenschutz
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat für die Renovierung der Schleuse ambitionierte Pläne. Im Rahmen der Umbauarbeiten werden die Kammerwände erhöht und die Schleusentore erneuert. Zudem wird der Steuerstand des Schleusenpersonals verlegt, damit die Mitarbeiter eine bessere Übersicht bekommen. Eine neue Besucherplattform soll ebenfalls eingerichtet werden. Neben den Reparaturen an der Schleuse selbst soll auch die Klappbrücke über der Schleuse erneuert werden.
Die Sanierung der Schleuse ist eine direkte Konsequenz der großen Deichbauarbeiten. Diese waren nötig, um die Küste gegen Sturmfluten und den steigenden Meeresspiegel zu schützen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich voraussichtlich auf rund 12,5 Millionen Euro.
Folgen für die Binnenhäfen
Von der Schließung der Schleusenanlage ist neben dem Museumshafen in Carolinensiel, in dem viele historische Boote liegen, auch der Yachtclub in Harlesiel betroffen. Im Zuge der Schleusensperrung ist der Zugang zu den Binnenhäfen vollständig unterbunden. Das betrifft alle Liegeplatzinhaber und Gastlieger, deren Schiffe sich hinter der Schleuse befinden.
Dank der frühzeitigen Kommunikation seitens des NLWKN konnten die meisten Liegeplatzinhaber in den Binnenhäfen rechtzeitig reagieren. Eigner, die einen neuen Liegeplatz suchten, haben diesen für die Saison 2026 auch gefunden. Dabei nutzen einige Betroffene die Zwangspause, um ihre Schiffe an Land zu lagern und notwendige Reparaturarbeiten vorzunehmen, oder um den nächsten Sommer im Hafen in Harlesiel zu verbringen.
Gastlieger müssen bis 2027 auf den Außenhafen ausweichen. Da dieser den Gezeiten unterliegt und der schützende Binnenhafen nicht zugänglich ist, kann es dort besonders bei Nordwind unruhig werden.
