NordseeMunitionssuche in der Außenelbe hat begonnen

Christian Tiedt

 · 06.05.2024

Nordsee: Munitionssuche in der Außenelbe hat begonnenFoto: mauritius images
Kampfmittel rosten in vielen ehemaligen Kriegsgebieten der Welt am Meeresgrund vor sich hin
Im Bereich der Außenelbe hat ein Spezialschiff mit der Suche von Kampfmitteln begonnen. Bei routinemäßigen Baggerarbeiten zur Erhaltung der Fahrrinnentiefe war im vergangenen Jahr Munition gefunden worden. Die weiteren Sondierungen und die anschließende Bergung sollen zunächst bis Ende September 2024 dauern

Im Verlauf der bereits 2023 erfolgten Sondierungen wurden mehrere Tausend Objekte aufgespürt. Dabei handelte es sich zwar vorwiegend um Metallschrott und Wrackreste. Experten konnten allerdings auch 200 Verdachtsfälle auf Munition identifizieren. Sie sollen aus nicht verschossenen Beständen der Küstenartillerie und der Flugabwehr stammen, die nach Kriegsende im Meer entsorgt wurden – wie auch an vielen anderen Stellen in der Nord- und Ostsee.

Dieser Fall ist besonders brisant, da sich die Funde in der Nähe der Fahrrinne befinden und damit im Bereich, der stetig gebaggert werden muss. Seit der Entdeckung der Munition konnten deshalb auch nur noch sogenannte Wasserinjektionsbagger eingesetzt werden, die den Boden nur glätten und keine Gegenstände ansaugen.

Das Gebiet: die Außenelbe nordwestlich von Cuxhaven

Betroffen ist der Abschnitt zwischen den Tonnen „21“ und „29“, also von seewärts kommend an Steuerbord, nordwestlich von Cuxhaven und westlich der Insel Neuwerk. Ausgeführt werden die Arbeiten vom Spezialschiff „Aquarius G“, einem knapp 70 Meter langen Offshore Support Vessel (OSV) unter panamaischer Flagge.

Das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee weißt in seiner Bekanntmachung für Seefahrer 108/24 darauf hin, dass von allen passierenden Fahrzeugen ein Sicherheitsabstand von mindestens 100 Metern zur „Aquarius G“ eingehalten werden muss. Sind Taucher im Wasser, vergrößert sich der Sicherheitsabstand auf 200 Meter.

Für die Koordinierung der Passagen wird es während der Arbeitszeiten des OSV Radarberatung geben, die auf den Kanälen „Neuwerk Radar“ UKW-Kanal 05 oder „Cuxhaven Radar“ UKW-Kanal 21 stattfinden wird. Alle passierenden Fahrzeuge werden gebeten, den Kanal mitzuhören.


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