Nationalpark OstseeErneuter Protest bei Sternfahrt in der Geltinger Bucht

YACHT-Redaktion

 · 28.08.2023

Bei der Sternfahrt in der Geltinger Bucht trafen sich Segler, Surfer, SUPer und andere Wassersportler...
Foto: Ralf Urbschat
In der Geltinger Bucht versammelten sich am Samstag rund 1000 Segler, Surfer, SUPer und andere Wassersportler, um gegen die Pläne für einen Nationalpark Ostsee zu protestieren. Auch Vertreter aus der Politik positionierten sich gegen die Pläne der Landesregierung.

Die Initiatoren der Initiative Freie Ostsee Schleswig-Holstein hatten gemeinsam mit weiteren Verbänden aus dem Tourismus, dem Wassersport, der Fischerei und der Landwirtschaft dazu aufgerufen, am Samstag in die Geltinger Bucht zu kommen, um ein Zeichen gegen die Nationalpark-Pläne der Landesregierung zu setzen. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 1000 Windsurfer, SUPer, Kiter, Segler und andere Wassersportler vor den Yachthäfen Gelting und Wackerballig zusammen. Parallel dazu platzierten zahlreiche Landwirte direkt am Ufer ihre Traktoren und bildeten eine rund 250 Meter lange Kette.

“Dieses starke Zeichen macht deutlich, wie einig sich die Menschen an der Ostseeküste in ihrer Ablehnung sind, von Flensburg bis Fehmarn. Die Bürgerinnen und Bürger haben den geplanten Nationalpark als schlecht geplantes politisches Prestigeprojekt enttarnt”, schreiben die Veranstalter in einer Mitteilung. Es gebe weder eine überzeugende wissenschaftliche Begründung für die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen noch eine ordentliche Analyse der zu erwartenden negativen Folgen für Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Sport, heißt es weiter.

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Ein Nationalpark würde Einschränkungen mit sich bringen

Björn Brüggemann, der Sprecher der Initiative, fordert: „Es wird Zeit, dass einige politische Akteure die Menschen an der Küste endlich ernst nehmen. Die Menschen vor Ort erwarten, gehört zu werden!” Mit einem Nationalpark gingen zwingend mittel- und langfristige Beschränkungen und Nutzungsverbote einher, die den Ostseeraum negativ verändern würden. “Statt in ein bürokratisches Prestigeprojekt sollte in einen echten und wirksamen Umweltschutz investiert werden, gemeinsam mit den Bürgern statt gegen die Bürgerinnen und Bürger mit ihren berechtigten und begründeten Einwänden!“, so Brüggemann.

Schützen sie uns vor dem Bürokratiemonster Nationalpark!” (Heinrich Nissen, Tourismusverband Ferienland Ostsee)

Zahlreiche Sprecher und Sprecherinnen griffen zum Mikrofon und nutzten die auf 45 Sekunden begrenzte Sprechzeit, um an die Politik zu appellieren. “Wir wollen mit unserer Veranstaltung den Entscheidern in Kiel zeigen, das der Nationalpark kein geeignetes Mittel ist, um die Ostsee zu schützen”, sagte Heinrich Nissen vom Touristikverband Ferienland Ostsee laut den “Flensburger Nachrichten”. Er rief den Ministerpräsidenten auf: “Lieber Herr Günther, lassen sie uns gemeinsam die bereits vorhandenen Schutzmaßnahmen in der Ostsee besser ausschöpfen und punktuell gegebenenfalls erweitern. Aber: Schützen sie uns vor dem Bürokratiemonster Nationalpark!”

“Kein Denkmal für einen Umweltminister”

Auch Vertreter und Vertreterinnen von CDU, FDP und SPD nahmen an der Veranstaltung teil. “Anstelle eine Nationalparks mit pauschalem Nutzungsausschluss brauchen wir ein vielschichtiges Instrumentarium mit konkreten Handlungsansätzen”, forderte der Landtagsabgeordnete Thomas Jepsen (CDU) laut den FN. Oliver Kumbartzky, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, sagte: “Wir brauchen kein politisches Denkmal für einen Umweltminister!” Und Birte Pauls von der SPD betonte: “Ohne das Einverständnis der Menschen, die hier leben, gibt es von der SPD ein klares Nein!”

Im Juni hatte es bereits eine ähnliche Aktion im Fehmarnsund gegeben, ebenfalls organsiert von der Initiative Freie Ostsee Schleswig-Holstein. Vor dem Rathaus von Fehmarns Inselhauptstadt Burg hatten zudem am vergangenen Donnerstag zahlreiche Wassersportler und Ostsee-Anlieger bei einem Besuch von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther gegen den Nationalpark protestiert.


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