Der Bau des 105 Meter langen Spezialschiffs erfolgte bei Western Baltija Shipbuilding, einem Subunternehmen von Abeking & Rasmussen im niedersächsischen Lemwerder. Wie beim Typschiff, der bereits im Juli 2023 in Litauen eingewasserten “Scharhörn”, wird die Endausrüstung der “Mellum” ebenfalls am Hauptstandort von A&R in Deutschland erfolgen.
Zunächst muss das Spezialschiff dafür aber zunächst noch ohne eigene Maschine quer über die Ostsee und durch den Nord-Ostsee-Kanal geschleppt werden. Später wird die “Mellum” mit einem LNG-Antrieb von Rolls-Royce eine Geschwindigkeit von 15 Knoten und beim Pfahlzug eine Last von 145 Tonnen erreichen.
Die Einsatzaufgaben werden vielfältig sein: vom Notschleppen über das Tonnenlegen bis zur Bekämpfung von Bränden und Unfällen mit Öl- und Schadstoffaustritt. Dafür verfügt die “Mellum” über eine 15-köpfige Besatzung. Weitere 34 Personen können zusätzlich je nach Einsatzzweck eingeschifft werden.
Nach der Ablieferung durch die Werft, die nach derzeitigem Stand 2025 vorgesehen ist, wird die “Mellum” wie alle Mehrzweckschiffe vom Reedereizentrum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) in Cuxhaven betrieben und vornehmlich in der Nordsee eingesetzt werden. Ein Jahr später dürfte dann mit der “Neuwerk” das abschließende dritte Schiff der Klasse folgen. Derzeit befindet es sich ebenfalls in Klaipėda im Bau.
Der Neubau ist rund 25 Meter länger und fünf Meter breiter als die noch in Dienst stehende Vorgängerin von 1984 und in allem insgesamt deutlich leistungsstärker. Zudem sorgt der Flüssiggas-Antrieb im Gegensatz zu klassischen Dieselmotoren für einen umweltschonenderen Betrieb.