KielLeuchtturm fünf Tage ohne Strom

Jill Grigoleit

 · 04.11.2025

Kiel: Leuchtturm fünf Tage ohne StromFoto: dpa/pa
Der Leuchtturm in Kiel läuft vorerst unter Notstromversorgung. Der rot-weiße Turm in der Kieler Förde ist nicht das einzige Leuchtfeuer, das Probleme mit der Hauptstromversorgung hat.
Fünf Tage lang blieb der Leuchtturm Kiel dunkel. Das für die Navigation in die Kieler Förde wichtige Leitfeuer war vom 27. bis 31. Oktober mutmaßlich aufgrund eines Schadens in der Landstromversorgung ausgefallen. Mittlerweile läuft das Leuchtfeuer wieder - vorerst unter Notstrombetrieb. Die Schifffahrt sollte den betroffenen Bereich weiterhin mit erhöhter Vorsicht befahren.

Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Ostsee in seiner Bekanntmachung für Seefahrer 325/25 am Montag, dem 27. Oktober mitteilte, war das Leuchtfeuer mit der Verzeichnisnummer 202400 (C1215) "bis auf Weiteres verloschen". Die Schifffahrt wurde aufgefordert, den betreffenden Bereich mit entsprechender Vorsicht zu befahren. Der rotweiße Turm an der Zufahrt zur Kieler Bucht dient als wichtiges Leitfeuer für die Schifffahrt. Als Ursache für den Ausfall wird eine Störung am Landstromkabel vermutet, welches die Halogenmetalldampflampe in 30 Metern Höhe mit Strom versorgt. Das zuständige Amt teilte mit, dass die Stromversorgung seit Freitag, dem 31. Oktober über die Notstromversorgung wieder hergestellt sei. Die Bekanntmachung für Seefahrer sei “aus Sicherheitsgründen” noch nicht wieder deaktiviert worden. Bis der Schaden lokalisiert und repariert sei, sei das Leuchtfeuer aber nun über die beiden Notstromaggregate gesichert.


​Seit der Ostseesturmflut vor zwei Jahren gab es erhebliche Schäden an dem Leuchtturm: Sturmflutschäden: Bangen um den Kieler Leuchtturm


Auswirkungen auf die Schifffahrt

​Segler kennen den Leuchtturm Kiel als Ansteuerung der Förde und wasserseitiges Wahrzeichen der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Seit er 1967 in Betrieb ging, diente er außerdem neben seiner Funktion als Leuchtfeuer auch als Versetzstation für die Lotsen im Einsatzbereich zwischen Kiel, Flensburg, Lübeck und Dänemark. Seit der verheerenden Ostseesturmflut ist er als Lotsenstation allerdings nicht mehr nutzbar. In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 2023 wurde das Fundament teilweise überschwemmt, was erhebliche Schäden verursachte. Seither müssen die Lotsen von Laboe aus zu den Schiffen auf See gefahren und von dort abgeholt werden. Als Ersatz für die Unterkünfte im Leuchtturm wurden für die Lotsen und die Besatzungen der Lotsenboote Ferienwohnungen in Laboe angemietet.

Nicht der einzige dunkle Leuchtturm

​Im Mai war der Leuchtturm Buk an der Mecklenburger Bucht wegen Reparaturen abgeschaltet: Mecklenburger Bucht: Leuchtturm Buk wieder in Betrieb. Und auch der Leuchtturm Kalkgrund, der eine Untiefe mitten in der Einfahrt in die Flensburger Förde zwischen der Geltinger Birk und der dänischen Insel Alsen markiert, ist bereits seit Monaten ohne Licht: Flensburger Förde: Leuchtturm Kalkgrund ausgefallen. Auch hier ist laut Informationen des WSA ein defektes Landstromkabel Grund für den Ausfall. Das Amt spricht von einem Sturmflut-Schaden. Die umfangreichen Reparaturarbeiten an der Hauptstromversorgung laufen noch. Eigentlich hat Kalkgrund genau wie Kiel eine Reserve-Energieversorgung. Diese ist aber seit dem Frühjahr ebenfalls ausgefallen und werde aktuell gewartet, so das WSA. In Kürze könne sie wieder in Betrieb genommen werden. Währenddessen liegen als Warnung Kardinaltonnen aus. Der benachbarte Leuchtturm von Falshöft hingegen bleibt dunkel. Er war schon im Jahr 2002 abgeschaltet worden, nachdem die deutschen und dänischen Behörden zum Ergebnis kamen, dass die Leuchtfeuer Kalkgrund und Kegnæs auf der dänischen Seite ausreichen.

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