Uwe Janßen
· 22.04.2018
Baumaßnahme am Hadelner Kanal bedeutet Sperrung für drei Jahre - ab der kommenden Saison ist der Schifffahrtsweg Elbe-Weser nicht befahrbar
Die Ausschreibung für den Neubau der Otterndorfer Schleuse an der Verbindung von Elbe und Hadelner Kanal ist europaweit erfolgt. Damit geht das Sanierungsprojekt endgültig in die Umsetzungsphase, Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Nach Auskunft des Niedersäschischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist die alte Schleuse in der Saison 2018 allerdings noch funktionsfähig.
Die derzeitige Schleuse wurde bereits 1854 errichtet und 1957 und 1985 modernisiert. Sie wird abgerissen und komplett ersetzt. Die Gesamtbauzeit beträgt nach Angaben des NLWKN vier Jahre, für drei Jahre ist der Zugang zum Schifffahrtsweg Elbe-Weser, zu dem der Hadelner Kanal gehört, gesperrt. Boote und Yachten müssen bei Törns von der Elbe in die Weser und umgekehrt dann auf die geschütze und deutlich kürzere Route verzichten – es bleibt nur der mühsame Weg „außenrum“ über die Nordsee.
Der Neubau wurde nach Angaben des NLWKN notwendig, weil die alte Schleuse auf einer Holzpfahlgründung ruhe, „die die heute und auch in den kommenden Jahren erforderlichen Abmessungen des Deiches sowohl in den Längenabmessungen der Böschungen als auch in der Höhe nicht verkraften kann.“
Auf dem knapp 55 Kilometer langen Schifffahrtsweg Elbe-Weser findet seit einigen Jahren keinerlei Berufsschfffahrt mehr statt. Das malerische Gewässer zwischen Otterndorf und Bremerhaven wird ausschließlich noch von Sportbooten mit bis zu 1,50 Meter Tiefgang befahren (Segelyachten mit gelegtem Mast). Im Zuge des Neubaus sollen auch weitere Sportbootliegeplätze entstehen.