Es wird enger auf der OstseeBau des Offshore-Windparks "Windanker" vor Rügen startet

Ursula Meer

 · 08.05.2025

Es wird enger auf der Ostsee: Bau des Offshore-Windparks "Windanker" vor Rügen startetFoto: Innogy
Eine weitere Großbaustelle auf der Ostsee zwischen Rügen und Bornholm: Der Bau des Windparks „Windanker“ soll in diesem Sommer beginnen. Er entsteht auf einer Fläche von 25 Quadratkilometern in direkter Nachbarschaft zu zwei bereits in Betrieb befindlichen Windparks. Damit wird es enger auf der Ostsee.

Im Januar hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) grünes Licht für den Bau des Offshore-Windparks "Windanker" 38 Kilometer nordöstlich von Rügen gegeben. Noch in diesem Sommer sollen die Bauarbeiten starten. Bereits jetzt vermeldet das BSH, dass „rechtzeitig vor Beginn der Bauphase“ beleuchtete Kardinaltonnen zur Kennzeichnung des Baugebietes ausgelegt werden. Sobald die Tonnen ausgelegt wurden, soll eine gesonderte Bekanntmachung für Seefahrer Vollzug melden. In der Zwischenzeit sollten Segler das Gebiet mit erhöhter Aufmerksamkeit befahren.

An diesen Positionen werden die Kardinaltonnen ausgebracht:

54°55,7554'N | 013°59,3526'E

54°55,7519'N | 014°01,7799'E

54°53,6326'N |014°04,4319'E

54°54,8616'N |013°58,5559'E

54°51,9809'N | 013°59,5767'E

Weitere 25 Quadratkilometer Meeresfläche belegt

Die Tonnen werden eine gut 25 Quadratkilometer große Fläche auf hoher See markieren, auf der der multinationale Konzern Iberdrola insgesamt 21 Windenergieanlagen errichten wird. Laut Webseite des Konzerns sollen sie schon im letzten Quartal 2026 ans Netz gehen. Mindesten für die Dauer der Bauphase ist mit einer Sperrung des Seegebiets zu rechnen.

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Damit wird es enger auf der beliebten Route Rügen – Bornholm, denn der neue Windpark entsteht direkt nordöstlich der bereits in Betrieb gegangenen Windparks „Arkona Südost“ und „Wikinger“. Weiter westlich befinden sich mit „Baltic Eagle“ und „Arkadis Ost“ zwei weitere Offshore-Anlagen im Bau. Grundsätzlich sind Windparks auf der deutschen Ostsee Sperrgebiete: die Durchfahrt ist verboten, und Segler müssen einen Mindestabstand von 500 Metern halten.

Schlupflöcher für Segler

Kleine Schlupflöcher gibt es dennoch: Von dem Durchfahrtverbot ausgenommen sind unter bestimmten Bedingungen unter anderem die Parks Wikinger- und Arcona Südost. Sie dürfen tagsüber von mit AIS ausgestatteten Schiffen bis 24 Meter Länge auf direktem Weg durchfahren werden. Das Ankern zwischen oder Festmachen an den Anlagen ist aber verboten. Die Sichtweite muss bei Durchfahrt mindestens 1000 Meter betragen und der Wind darf mit höchstens 6 Beaufort wehen. Zu den einzelnen Windrädern muss immer ein Abstand von 150 Metern eingehalten werden, zu Plattformen mit Umspannstationen oder anderen technischen Einrichtungen 1000 Meter. Wenn im Park gearbeitet wird oder Flugverkehr stattfindet, gilt ebenfalls ein Mindestabstand von 1000 Metern. Schließlich muss auch die amtliche Seekarte Nummer 2660 an Bord sein. Generell gilt: Vor jeder Fahrt sollten aktuelle Informationen eingeholt werden.

Auch in Dänemark wird gebaut

Weiter nordöstlich auf der Route geht es gleich weiter mit den Baustellen, denn bis 2030 sollen vor Bornholm ebenfalls zwei riesige Offshore-Windpark entstehen. Die Anlagen werden etwa zehn Seemeilen südwestlich von Bornholm errichtet. Zwischen den beiden Windparkarealen ist jedoch ein 12 Seemeilen breiter und 20 Seemeilen langer Korridor für die Schifffahrt vorgesehen.

Die Dimensionen der geplanten Windkraftanlagen sind beeindruckend. Mit einem Rotordurchmesser von 236 Metern werden sie eine Höhe von 268 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Zum Vergleich: Die Pfeiler der Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet, sind lediglich 206 Meter hoch. Sie sollen 3 bis 4,5 Millionen Haushalte mit Strom versorgen können.

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