E-LadesäulenKoalition plant Pflichtausstattung in Häfen ab 2035

Torsten Moench

 · 01.04.2025

E-Ladesäulen: Koalition plant Pflichtausstattung in Häfen ab 2035Foto: KI-generiert
Eine Steganlage voller Schnellladestationen (Symbolbild).
Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD könnten weitreichende Folgen für die maritime Infrastruktur haben. Ein Vorschlag sieht verpflichtende Ladesäulen für Elektroboote in größeren Häfen und Marinas ab 2035 vor. Die Pläne stoßen auf gemischte Reaktionen in der Branche.

+++ Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Aprilscherz +++

In den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD zeichnet sich ein ambitionierter Plan für die Elektrifizierung der Freizeitschifffahrt ab. Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu hören ist, sollen Ladesäulen für Elektroboote in allen Häfen und Marinas mit mehr als 100 Liegeplätzen bis 2035 verpflichtend werden. Diese Initiative könnte einen entscheidenden Schub für die Dekarbonisierung des Wassersports bedeuten, stellt Hafenbetreiber jedoch vor erhebliche Herausforderungen. Noch ist offen, ob es sich bei der geplanten Ladeinfrastruktur um Schnelladesäulen oder konventionelle Landanschlüsse handeln soll.

Grüne Initiative als Grundlage

Der aktuelle Vorschlag basiert auf einer Initiative der Grünen aus dem Jahr 2022. Diese beinhaltete einen umfassenden Forderungskatalog zur Dekarbonisierung der Freizeitindustrie, wobei die Freizeitschifffahrt einen zentralen Aspekt darstellte. Die Aufnahme dieser Idee in die Koalitionsverhandlungen zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit im Wassersport parteiübergreifend an Bedeutung gewinnt. Die mögliche Einführung von Schnellladern stellt viele Hafen- und Marinabetreiber vor immense Probleme. Schon heute reicht die Elektroversorgung an vielen Stegen kaum aus, um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden.

Bewertung

Herausforderungen für Hafenbetreiber

Moderne Yachten sind mit einer Vielzahl stromintensiver Geräte ausgestattet, von Induktionsherden über Espressomaschinen bis hin zu TV-Sat-Anlagen und Internet-Routern. Hinzu kommen akkubetriebene Geräte wie E-Bikes, E-Roller oder elektrische Außenborder, die alle geladen werden müssen. Die Absicherungen in den Verteilerkästen stoßen bereits jetzt an ihre Grenzen. Sollten Schnellladesäulen tatsächlich zur Pflicht werden, wären in den meisten Häfen umfangreiche Investitionen nötig. Experten rechnen mit fünfstelligen Beträgen pro Anlage, die sich in den wenigsten Fällen kurzfristig amortisieren dürften.

Chancen für die E-Boot-Industrie

Während Hafenbetreiber die möglichen Kosten mit Sorge betrachten, sehen Hersteller und Händler von Elektrobooten in der Initiative große Chancen. Die Verfügbarkeit von Schnellladern in Häfen könnte ein entscheidendes Kaufargument für Kunden sein, die bisher aufgrund der begrenzten Reichweite und langen Ladezeiten vor der Anschaffung eines E-Bootes zurückgeschreckt sind. Selbst hochmotorisierte Elektroboote mit großen Akkukapazitäten könnten dann innerhalb weniger Stunden aufgeladen werden, was die Attraktivität und Alltagstauglichkeit dieser Fahrzeuge deutlich steigern würde. Denn heute noch sollte sich jeder Eigner gut überlegen, auf welches Antriebssystem er setzt. Die Vor- und Nachteile von rein elektrischem Antrieb gegenüber Hybrid und dieser haben wir in diesem Artikel gegenübergestellt.

Ausblick auf die Dekarbonisierung

Die geplante Ladeinfrastruktur könnte einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Freizeitschifffahrt leisten. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die konkreten Regelungen ausgestaltet werden und welche Übergangsfristen vorgesehen sind. Auch die Frage der Finanzierung – etwa durch staatliche Förderprogramme oder eine Umlage auf Liegeplatzgebühren – wird in den kommenden Monaten intensiv diskutiert werden müssen. Fest steht: Der Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren Freizeitschifffahrt hat begonnen, und die Einführung verpflichtender Ladesäulen könnte ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg sein.

Allerdings müssten sich einige Steuerleute dann auch etwas umstellen, denn mit Elektroantrieb manövriert es sich in Häfen etwas anders. Mehr dazu...


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