“Wir haben wieder vollständig geöffnet, aber die Segler kommen nicht”, sagt Carsten Kock, Hafenmeister der Mommark Marina. “Aber jeden Tag rufen mich mehrere an und fragen, ob wir doch aufhaben”, erzählt er weiter. Und genauso ist es. Viele deutsche und dänische Fahrtensegler hat diese Nachricht, die ebenso für einen Großteil der Häfen im gesamten dänischen Raum gilt, allerdings noch immer nicht erreicht.
Denn ursprünglich sollten nach den extremen Schäden viele Häfen in der Region tatsächlich die gesamte Saison über geschlossen bleiben. Erst Mitte März entschied sich Mommark beispielsweise dazu, doch wieder zu öffnen. Rund einen Monat später folgte die vollständige Öffnung der gesamten Kapazität von bis zu 60 Schiffen bei zeitgleicher Öffnung von Gastronomie und Camping.
Um das zu ermöglichen, habe man rund 400.000 Euro aus eigener Tasche für die Sanierungen aufbringen müssen. Der Gesamtschaden beträgt rund 1,5 Millionen Euro. “Wir haben alles selbst bezahlt. Hilfe haben wir keine bekommen.” Lediglich im Bereich der Gastronomie habe es minimale Fördergelder gegeben, so Kock. Umso mehr bräuchte man jetzt die Gastlieger als Einnahmequelle. Sie machen die weite Mehrheit der Liegeplätze im kleinen dänischen Hafen aus.
Bisher ist dieser jedoch um rund die Hälfte weniger ausgelastet als im Vorjahr. “Heute Nacht waren zum Beispiel nur 16 da. Das ist für uns viel zu wenig”, erklärt Mommarks Hafenmeister. Auch die umliegenden Häfen hätten alle wieder geöffnet. “Ich habe von keinem Hafen gehört, der noch zu ist. In Dänemark ist alles wieder in Betrieb.”
Lediglich die Hafeneinfahrt Mommarks befindet sich derzeit nicht im regulären Zustand. Anstatt bis drei Meter Tiefe werden aktuell nur rund 2,30 Meter gemessen. Das liegt daran, dass vom 1. April bis zum 1. August nicht gebaggert werden darf. “Anfang August wird wieder gebaggert. Bis jetzt hatten wir jedoch ohnehin keine Probleme damit. Bei 2,30 bis 2,40 Meter Tiefe kommen die meisten ja durch.”