OstseeDelfine in der Apenrader Förde gesichtet

YACHT-Redaktion

 · 13.06.2025

Ostsee: Delfine in der Apenrader Förde gesichtetFoto: Privat
Delfine sind in der Ostsee seltene Gäste.
Segler beobachteten am Pfingstwochenende zwei Delfine in der Apenrader Förde. Der dänische Walforscher Carl Kinze bestätigte die ungewöhnliche Sichtung. Das Ereignis könnte auf Veränderungen im Lebensraum der Meeressäuger hindeuten.

Wie das Onlinemagazin Der Nordschleswiger berichtet, wurde eine Seglerfamilie Zeuge des außergewöhnlichen Besuchs in der Apenrader Förde. Nadine Ehrenbrusthoff vom Deutschen Schul- und Sprachverein (DSSV) und ihre Familie beobachteten demnach am Pfingstsonntag abends mindestens zwei Delfine, die ihr Boot etwa eine halbe Stunde lang begleiteten. Die Sichtung erfolgte gegen 19 Uhr auf Höhe von Warnitz und Scherriff am Eingang der Apenrader Förde, als die Familie von einem Ausflug nach Dyvig zurückkehrte.

Bestätigung durch Walforscher

Walforscher Carl Kinze bestätigte dem Nordschleswiger nach Sichtung der von der Familie aufgenommenen Videos, dass es sich bei den Tieren eindeutig um gewöhnliche Delfine (Delphinus delphis) handelt. Kinze betonte, dass diese Sichtung in der westlichen Ostsee als äußerst interessant einzustufen sei, da Delfine in diesem Gebiet eine Seltenheit darstellen.

Unterscheidungsmerkmale zu Schweinswalen

Für die richtige Einordnung ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Delfinen und den häufiger vorkommenden Schweinswalen zu kennen. Laut Kinze zeichnen sich Delfine durch eine sichelförmige Rückenfinne und einen ausgeprägten Schnabel aus. Im Gegensatz dazu haben Schweinswale eine eher dreieckige Finne und eine rundere Kopfform. Ein weiteres markantes Merkmal des gewöhnlichen Delfins ist seine vierfarbige Zeichnung: schwarzer Rücken, gelbe Flecken an den Seiten, heller Bauch und graue Schwanzflosse. Schweinswale hingegen sind oben schwarz und unten weiß, mit einer Färbung, die Kinze als "wie mit einem Schwamm mit dunkler Farbe übergebürstet" beschreibt.

Bedeutung für den Lebensraum

Die ungewöhnliche Sichtung von Delfinen in der Apenrader Förde wirft Fragen zur Veränderung des marinen Ökosystems in der westlichen Ostsee auf. Obwohl Kinze keine direkten Schlussfolgerungen zieht, deutet die Anwesenheit dieser normalerweise in anderen Meeresgebieten beheimateten Tiere möglicherweise auf Verschiebungen in Nahrungsketten oder Umweltbedingungen hin. Solche Beobachtungen können für Meeresbiologen und Umweltschützer wertvolle Hinweise auf größere ökologische Zusammenhänge liefern.

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Bedeutung für Wassersportler und Naturbeobachter

Für Segler, Kajakfahrer und andere Wassersportler in der Region bietet diese seltene Delfinsichtung einen zusätzlichen Anreiz, die Augen offen zu halten. Die Möglichkeit, neben den heimischen Schweinswalen nun auch Delfine zu beobachten, erhöht den Reiz von Ausflügen auf der Apenrader Förde und in angrenzenden Gewässern. Gleichzeitig unterstreicht es die Bedeutung eines respektvollen Umgangs mit der marinen Tierwelt, um solche besonderen Begegnungen auch in Zukunft zu ermöglichen.

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