NaturspektakelNach 23 Jahren – Schnabelwal im Øresund gesichtet

Max Gasser

 · 17.09.2023

Der im Øresund gesichtete Schnabelwal in Aktion
Foto: The Øresund Aquarium
Bis zu zehn Meter lang und jagt eigentlich in kilometertiefem Wasser: Nach 23 Jahren wurde im Øresund wieder ein Schnabelwal gesichtet. Ein seltenes Naturspektakel, das selbst die Rückkehr der Thunfische überbietet

Bei einer Thunfischsafari des Øresund-Aquariums erlebten die Besucher am vergangenen Samstag eine echte Sensation. Neben drei Meter langen Thunfischen bekamen sie nämlich auch einen bis zu zehn Meter langen Schnabelwal zu Gesicht.

Die Tiere sind nur sehr selten in Küstennähe anzutreffen und so auch nicht in dänischen Gewässern beheimatet. Laut Catharina Marcussen, Natur- und Kulturpädagogin im Øresund-Aquarium, ist es seit dem Jahr 2000 der erste Besuch dieser Walart im Øresund. Das bestätigte sie gegenüber dem Fernsehsender TV 2 Kosmopol: “Er ist ziemlich selten. Ich glaube, es gab bisher nur einen einzigen Schnabelwal im Öresund, das ist also eine Sensation.”

Woher kommt der Schnabelwal?

Das Øresund-Aquarium geht davon aus, dass es sich um einen Nördlichen Entenwal handelt, der zur Familie der Schnabelwale gehört. Diese Art lebt hauptsächlich im Nordatlantik, wie und weshalb er die Meerenge zwischen Seeland und Schonen aufgesucht hat, ist unklar. Vermutet wird allerdings, dass er sich aufgrund des hohen Nahrungsangebotes in den Sund verirrt haben könnte. Auch die zurückgekehrten und derzeit so präsenten Thunfische werden von den großen Mengen an Heringen, Makrelen und auch Hornhechten angelockt.

Über 50 Jahre lang war der atlantische Thunfisch aus den dänisch-schwedischen Gewässern verschwunden, bis er im Jahr 2017 das erste Mal wieder im Øresund beobachtet werden konnte. In den letzten Jahren ist der Bestand kontinuierlich gewachsen, sodass seit 2022 ein regelrechter Hype um den großen Jäger entstanden ist.

Zwar wurde er laut Marcussen am Sonntag sowie auch gestern erneut gesichtet, von einem langen Aufenthalt geht sie beim aktuell im Øresund lebenden Schnabelwal dennoch nicht aus. Die Sichtung bleibt also selten und einzigartig.


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